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Werwolf-Hölle

Werwolf-Hölle

Titel: Werwolf-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Körper. Sie waren kompakt, sie waren struppig. Ihr Fell schimmerte im Mondlicht, und ich sah auch die kalten, gelben Augen.
    Die Schnauzen hatten sie aufgerissen. Ich hörte bei jedem Sprung den dumpfen Aufprall der Pfoten. In dieses Geräusch mischte sich noch das harte Hecheln hinein, und die Atemwolken standen wie gezeichnet vor ihren Schnauzen.
    Ich schoß auf den ersten, der mir am nächsten war. Das Tier wurde mitten im Sprung von meiner geweihten Silberkugel erwischt. Wo das Geschoß eingeschlagen war, hatte ich nicht gesehen. Es war auch alles viel zu schnell gegangen, und ich mußte sofort die Waffe nach links schwenken, um auf den zweiten Wolf zu schießen.
    Auch diese Kugel traf. Leider nicht so gut wie die erste. Zwischen den beiden Ohren hinterließ sie eine Furche in der Stirn des Tieres. Es sprang noch vor, aber es waren nicht mehr die glatten und geschmeidigen Sprünge. Das Tier taumelte jetzt und schlug mit dem Kopf hin und her.
    Blieb der dritte.
    Und der wuchs vor mir hoch. Er hatte sich mit einem gewaltigen Satz abgestoßen. Sein mächtiger Körper wirkte wie der eines Riesen. Bevor ich abdrücken konnte, war er über mir.
    Das Paket aus Muskeln, Fell und Kraft wuchtete sich auf mich.
    Der Wolf warf mich um.
    Ich erlebte die Sekunden der Angst, als ich auf den Rücken fiel und über die feuchte Erde rutschte. Es war mein Glück, daß der Wolf nicht auf mir liegenblieb, sondern durch die eigene Kraft getragen über meinen Kopf hinwegglitt und mit seinen Pfoten dabei die weiche Erde aufriß. Ich hatte das Gefühl, seinen Körper im Mund zu schmecken. Hörte das kurze Aufheulen, das wie das Gebell eines Hundes klang, und rollte mich auf die Seite.
    Ich wollte hochkommen, es wäre zu spät gewesen. Das Tier hatte gedreht und bereits zum neuen Sprung angesetzt. Aus dichter Entfernung starrte ich es an. Ich sah eigentlich nur den Kopf und dabei besonders die weit geöffnete Schnauze mit den verdammten Zähnen, die von der Zunge umpeitscht wurden.
    Ich schoß noch im Liegen. Dabei hielt ich die Beretta mit beiden Händen fest, denn einen Fehlschuß konnte ich mir nicht erlauben.
    Die Kugel traf genau.
    Sie schlug in den Hals des Wolfes ein und riß dort ein Loch, aus dem das Blut quoll. Er schleuderte seinen Kopf in die Höhe, und ich hörte ihn heulen oder schreien.
    Das war auch das letzte, was ich von ihm sah, denn sofort rollte ich mich wieder zur Seite und überschlug mich dabei.
    Ein toter Wolf rutschte an mir vorbei. Er hinterließ im Gras eine Blutspur. Zwei hatte ich getötet, aber was war mit dem verdammten dritten?
    Das Tier lebte noch. Es kämpfte gegen seinen Zustand an. Der Streifschuß hatte es benommen gemacht. Wäre es anders gewesen, hätte es nicht unkontrolliert mit seinen Pfoten um sich geschlagen. Das aber geschah hier, und die Krallen rissen an einigen Stellen den Boden auf und schleuderten kleine Stücke weg.
    Der Wolf kam wieder hoch, ebenso wie ich. Dabei wartete ich, bis er zitternd auf seinen Beinen stehenblieb, den Kopf drehte oder schüttelte, und wieder zerriß ein Schuß die Stille.
    Diesmal traf die Kugel tiefer. Ihre Wucht zerschmetterte den Schädel des Wolfs. Er würde keinem mehr gefährlich werden, das stand fest. Aber ich mußte so schnell wie möglich Deckung finden. Von den Wölfen hatte bestimmt keiner geschossen.
    Mit langen Schritten und im Zick-Zack hetzte ich auf den Waldrand zu, wo das Unterholz wie eine Mauer wuchs, jedoch kein großes Hindernis war, denn ich brach mit meinem Gewicht durch und spürte nur wenig Widerstand.
    Neben einem Baumstamm ging ich dann in Deckung. Erst jetzt konnte ich mir eine Ruhepause gönnen und allmählich wieder zu Atem kommen. Vier tote Wölfe lagen auf der Lichtung, zudem noch ein erschossener Mensch, und die Nacht war noch nicht zu Ende.
    Der Blick auf die Uhr zeigte mir, daß die Tageswende gerade erst vorbei war.
    Dann passierte etwas Unerwartetes, und es geschah nicht schnell, sondern langsam und schleichend. Es war auch kein äußeres Ereignis, das mich hätte in Gefahr bringen können, es veränderte sich nur auf eine ungewöhnliche Art und Weise das Licht. Als hätte jemand an einem großen Schalter gedreht und es gedimmt.
    Automatisch blickte ich zum Himmel, denn nur dort konnte die Veränderung ihren Anfang gehabt haben.
    Ja, es stimmte.
    Es war ein Schatten erschienen, der sich in den Kreis des Mondes hineingeschoben hatte.
    Ich sah ihn nicht zum erstenmal in meinem Leben. Der Schatten gehörte Fenris, dem

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