Werwolf-Spuk
Die Verwandlung zurück in einen Menschen begann jetzt, doch helfen konnten wir ihm nicht mehr.
Suko richtete sich wieder auf. Er schüttelte sich kurz und nickte mir zu. »Lass uns fahren«, sagte ich nur.
Niemand hielt uns auf. Einen Begleiter hatten wir trotzdem. Es war der Vollmond, der wie ein großes Auge auf die Erde schaute, wobei ich den Eindruck hatte, dass er uns zuzwinkerte, als wollte er uns ein Lob erteilen...
***
Später lagen wir uns in den Armen. Maxine Wells war völlig erleichtert darüber, dass ihr nichts weiter passiert war. Angst und Schwäche hatte sie überwunden und sogar einen Tee gekocht. Wir rochen den Rum, den sie in das Getränk gekippt hatte.
Im großen Wohnzimmer saßen wir zusammen. Maxine lehnte ihren Kopf an meine Schulter. Wir hatten uns viel zu erzählen. Auch Carlotta trug ihren Teil dazu bei.
Sie war die Fröhlichste von uns. Zweimal hatte sie Maxine aus einer verdammt prekären Lage gerettet und war der Meinung, dass Fliegen können doch das Allergrößte war.
Wir widersprachen nicht.
»Und was ist mit den vier Werwölfen passiert?«
»Es gibt sie nicht mehr«, sagte ich. »Zumindest nicht mehr als diese Bestien.«
»Was sind sie dann?«
»Menschen.« Ich räusperte mich. »Tote Menschen.« Leiser fügte ich hinzu: »Leider ist es so.«
»Alle vier?«, fragte Maxine.
»Ja, alle vier. Es passt mir auch nicht, aber so sind gewisse Gesetze, die wir nicht ändern können.«
»Dann hat diese Frau ihre Jäger verloren«, sprach sie vor sich hin. »Und keine Unterstützung mehr.«
»So ist es.«
Sie wollte erleichtert lächeln, was sie jedoch nicht schaffte. »Ein wenig kenne ich mich inzwischen aus«, sagte sie. »Eine wie sie wird neue Helfer finden, oder?«
Suko und ich nickten fast synchron, und mein Freund sagte: »Das ist leider zu befürchten. Sie hat wieder Blut geleckt. Sie weiß auch von den Veränderungen, die sich im schwarzmagischen Reich ergeben haben. Da könnte es sein, dass wir sehr bald wieder von ihr hören, denn ihren Machtanspruch hat sie nicht aufgegeben...«
ENDE
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