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Westmoreland 4 Das Wunder der Liebe

Titel: Westmoreland 4 Das Wunder der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Großmutter mit einer Mischung aus Unmut und Verachtung. »Und dann nahmen sie uns zu >unserem Schutz< alle Rechte und Privilegien. Sie haben uns reingelegt. «
    Julianna runzelte nachdenklich die Stirn. »Wenn das so ist«, meinte sie nach einem Moment, »dann konnten sie gar nicht so dumm und einfältig gewesen sein, wie du meinst. Dann müssen sie doch sehr schlau gewesen sein, oder? «
    Für den Bruchteil einer Sekunde funkelte ihre Großmutter sie verärgert an, dann brach sie in schallendes Lachen aus.   »Glänzend argumentiert, Liebchen. Ich schlage vor, daß du diesen Gedanken notierst, damit du ihn umfassender erforschen kannst. Vielleicht wirst du einmal ein Buch darüber schreiben, wie die Männer im Lauf der Jahrhunderte diesen teuflischen Betrug an den Frauen vervollkommnet haben. Ich hoffe nur, daß du einen Verstand und deine Begabungen nicht an irgendeinen ignoranten Burschen verschwendest, der dich wegen deines Aussehens will und dich davon zu überzeugen versucht, daß dein einziger Wert darin beruht, seine Kinder aufzuziehen und für die Erfüllung seiner Wünsche zu sorgen. Du könntest es anders machen, Julianna. Ich weiß, daß du es kannst. «
    Sie schwieg, zögerte, schien etwas zu überlegen, und dann sagte sie: »Das bringt mich auf ein Thema, das ich schon immer mit dir besprechen wollte. Jetzt scheint mir ein guter Zeitpunkt dafür zu sein. «
    Großmutter Skeffington stand auf und ging langsam und leicht gebückt zum Kamin in der gegenüberliegenden Wand des behaglichen kleinen Raumes. Sie stützte sich mit einer Hand am Sims ab, bückte sich und schürte das Feuer. »Wie du weißt, habe ich bereits meinen Mann und einen Sohn überlebt. Ich habe lange genug gelebt und bin bereit, meine Tage auf Erden zu beschließen, wenn meine Zeit gekommen ist. Ich werde also nicht immer für dich da sein können, möchte das aber dadurch kompensieren, daß ich dir etwas hinterlasse. Ein Vermächtnis, das du nach deinen Wünschen ausgeben kannst. Viel ist es nicht. «
    Der Tod war war bisher kein Thema zwischen Lady Skeffington und ihrer Enkelin gewesen, und schon die Vorstellung, sie könnte ihre Großmutter verlieren, ließ Julianna zusammenzucken.
    Innerlich sagte sich Julianna verzweifelt, daß ein Leben ohne ihre Großmutter undenkbar war, daß sie nicht in London wohnen wollte und ihr gemeinsamer Traum, daß sie eine bedeutende Schriftstellerin wurde, schließlich doch unerfüllt bleiben könnte. Aber das äußerte sie nicht - aus Furcht, ihre Großmutter zu erregen. »Hast du zu meiner Entscheidung denn gar nichts zu sagen, Kind? Ich dachte, du würdest vor Freude in die Luft springen. Ein wenig mehr Begeisterung für meine ökonomische Vorsorge wäre doch wohl angebracht. «
    Julianna wußte, daß ihre Großmutter sie provozierte. Sie wollte sie entweder zu einer witzigen Bemerkung veranlassen oder in eine sachliche Diskussion verwickeln. Doch Ju-lianna war ebensowenig in der Lage, den Tod ihrer Großmutter humorvoll zu behandeln, wie sie sachlich darüber sprechen konnte. Darüber hinaus verletzte es sie, daß ihre Großmutter offenbar ohne jedes Bedauern darüber reden konnte, sie zu verlassen.
    »Ich muß schon sagen, daß du nicht besonders dankbar wirkst. «
    Julianna hob den Kopf, in ihren veilchenblauen Augen standen zornige Tränen. »Ich bin ganz und gar nicht dankbar, Grandmama, und ich verspüre nicht die geringste Lust, jetzt darüber zu sprechen. Es ist kurz vor Weihnachten, eine Zeit der Freude... «
    »Der Tod gehört zum Leben«, stellte ihre Großmutter sachlich fest. »Es wäre unsinnig, ihn verleugnen zu wollen. «
    »Aber du bist mein ganzes Leben«, brach es aus Julianna heraus. »Und... und es gefällt mir überhaupt nicht, daß du zu mir über Geld sprichst, als könnte es mich für deinen Tod entschädigen. «
    »Du hältst mich also für kalt und herzlos? «
    »Ja, das tue ich! «
    Es war ihre erste heftige Auseinandersetzung, und Julianna fühlte sich äußerst elend.
    Ihre Großmutter betrachtete sie eine Weile lang nachdenklich, dann fragte sie: »Weißt du, was ich vermissen werde, wenn ich diese Welt verlasse? «
    »Offensichtlich doch nichts. «
    »Ich werde nur eins vermissen. « Und als Julianna keine Anstalten machte, sich danach zu erkundigen, was das war, fügte sie hinzu: »Dich. Dich werde ich vermissen«
    Diese Antwort stand in einem so krassen Gegensatz zu ihrer gelassenen Stimme und unbewegten Miene, daß Julianna sie zweifelnd ansah.
    »Mir werden dein

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