Wetten, du küsst mich!
haben. Und nachdem wir miteinander geschlafen hatten, hatte ich Angst, es dir zu erzählen. Denn natürlich hättest du dann denken müssen, dass ich dich nur benutzte. Außerdem hatte ich Angst, dass Matt mit seinem Geld dein Hotel rettet und ich dich dann an ihn verliere.“
„Du hättest Vertrauen in mich haben sollen, Jack.“
„Ja, hätte ich. Aber zu der Zeit war ich richtiggehend in Panik. Ich wollte dich nicht an ihn verlieren, so wie mein Vater meine Mutter an seinen Vater verloren hatte.“
„Ich bin nicht deine Mutter, Jack. Und du bist nicht dein Vater.“
„Ja, ja, jetzt ist mir das schon klar“, murmelte er. „Es tut mir leid, dass ich dich verletzt habe. Ich würde mir lieber das Herz aus dem Leibe reißen, als dich noch einmal zu verletzen. Wenn ich alles ungeschehen machen könnte, all die furchtbaren Dinge, die ich gesagt habe – meinst du nicht, ich würde es tun?“
„Ich weiß nicht, würdest du?“, fragte sie, aber in Wirklichkeit kannte sie die Antwort schon, und das Herz wurde ihr ganz leicht.
„Natürlich würde ich, verdammt. Aber das geht ja nicht. Ich kann dir nur sagen, dass ich dich liebe. Und hoffen, dass du mich immer noch genug liebst, um mir noch eine Chance zu geben. Gibst du mir diese Chance?“
Die Worte kamen fast flehentlich, was sein leidender Blick noch unterstrich. Sie schlang ihre Arme um ihn, lächelte ihn an und sagte: „Ja, ich gebe dir noch eine Chance, Jackson Hawke. Weil ich dich auch liebe.“
EPILOG
Dezember, ein Jahr später
Als das Auto in die Abfahrt zum Stadtpark einbog, sah Laura zu ihrem Mann herüber und sagte: „Jack, ich dachte, wir wollten essen gehen.“
„Wollen wir auch“, gab er zurück. „Aber vorher legen wir noch einen kleinen Zwischenstopp ein.“ Er hielt vor dem Parkeingang an.
Jack half der hochschwangeren Laura liebevoll und vorsichtig aus dem Auto. Erstaunt bemerkte sie, dass es gar keine Warteschlangen vor dem Eingang gab – wie sonst immer in den Tagen vor Weihnachten, wenn alle die ‚Celebration in the Oaks‘ bewundern wollten. „Oh nein, Jack“, stieß sie hervor. „Sag mir, dass das nicht wahr ist. Du hast doch nicht etwa den ganzen Park für uns gemietet?“
„Nur für eine Stunde“, sagte er und führte sie zum Eingang.
„Aber es ist bald Weihnachten. Die Kinder …“
„Die haben anschließend für den Rest des Tages freien Eintritt, und alle anderen auch. Das habe ich mit der Parkleitung so arrangiert. Aber vorher muss ich dir unbedingt noch etwas zeigen.“
„Noch eine Überraschung?“
„Ja“, sagte er und gab ihr einen Kuss.
In den zehn Monaten, seit sie Jack geheiratet hatte, war ihr Leben eine Überraschung nach der anderen gewesen. Nachdem Jack das Contessa auf seine Kosten hatte renovieren lassen, hatte er es komplett ihr überschrieben. Er mischte sich in die Geschäftsführung nicht ein, es sei denn, sie fragte ihn ausdrücklich um Rat. Sie hatte ihre Marketingpläne in die Tat umgesetzt, und seitdem lief das Hotel ausgesprochen gut. Auch in der Ehe mit Jack hatte es so manche Überraschung gegeben. Sie hatten ihr Leben und ihre Herzen in Übereinstimmung gebracht. Der einst so verschlossen wirkende Mann hatte sich geöffnet, teilte seine Gedanken und Gefühle mit ihr, wie sie es nie für möglich gehalten hatte. Während sein Verhältnis zu seiner Mutter und der Stieffamilie weiterhin angespannt war, schien auf jeden Fall seine Verbitterung geschwunden zu sein.
Zu Lauras Überraschung war die Leidenschaft zwischen ihnen beiden immer noch genauso groß wie vor einem Jahr – trotz ihres mittlerweile auf Wassermelonengröße angeschwollenen Bauches. Und das in ihr heranreifende Leben war die größte Überraschung gewesen. Sie wusste gar nicht, wer sich mehr darüber freute – sie oder Jack. Doch was sie ganz genau wusste: Noch nie in ihrem Leben war sie glücklicher gewesen, noch nie hatte sie sich so geliebt und geborgen gefühlt.
„Guten Abend, Mr. Hawke und Mrs. Hawke“, sagte der Angestellte am Eingang.
„Guten Abend“, sagte Jack. „Ist alles bereit?“
„Jawohl, Sir. Alles bereit.“
„Hier entlang bitte, Mrs. Hawke“, sagte Jack zu Laura.
Wie schon im letzten Jahr hatte Jack wieder eine Pferdekutsche für sie organisiert, stellte Laura gerührt fest. Er half ihr auf den Sitz und deckte sie voller Fürsorge mit einer Wolldecke zu. Entspannt und glücklich lag sie in seinen Armen, während die Kutsche über die gewundenen Wege durch den Park fuhr, an den
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