Wetten, du küsst mich!
der funktioniert unabhängig von den anderen. Ich zeige Ihnen, wo er ist.“
„Danke, aber das ist wirklich nicht nötig“, sagte Jack. „Ich hab’s nicht eilig. Ich warte einfach.“ Er wollte die Gelegenheit nutzen, um in Ruhe unter vier Augen mit ihr zu sprechen. Er setzte sich auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch. „Aber wo ich schon mal hier bin und Sie ja ganz offensichtlich gerade keine dringenden Termine haben, könnten wir vielleicht mal in Ruhe über das Hotel reden. Ich nehme an, Sie haben in der Zwischenzeit Rücksprache mit der Bank gehalten und bestätigt bekommen, dass das Hotel mir gehört.“
„Ich habe nur bestätigt bekommen, dass Sie die Ansprüche auf den Anteil meiner Mutter erworben haben. Und ich sehe keinen Gesprächsbedarf, bis ich die Einschätzung meines Anwalts habe, was Ihnen nun wirklich gehört.“
„Gut, dann reden wir nicht über das Hotel. Aber ich würde gerne meinen Kaffee trinken, bevor er kalt wird. Das heißt, wenn Sie nichts dagegen haben.“ Mit diesen Worten holte er erst den großen Kaffeebecher aus der Tüte, dann den Kuchen. Wie gebannt starrte sie auf das verführerische Stück. „Möchten Sie vielleicht etwas abhaben? Ich habe den großen Kaffee genommen.“
„Nein, vielen Dank“, sagte sie.
„Aber ein Stück vom Kuchen vielleicht?“
„Danke, wirklich nicht“, erwiderte sie, aber er sah genau ihren begehrlichen Blick.
Ritterlich, ohne auf ihre Proteste zu achten, teilte er den Kuchen in zwei Hälften, legte eine Hälfte auf eine Papierserviette und legte sie vor ihr ab. Als sie die Leckerei nur anstarrte, ermunterte er sie: „Greifen Sie doch zu.“
„Ich … ich habe keinen Hunger“, sagte sie.
„Was hat Hunger damit zu tun?“, fragte er und biss herzhaft in seine Hälfte. Der Kuchen, gefüllt mit Schokocreme, schmeckte einfach köstlich. „Ich war für den Speisesaal nicht richtig gekleidet“, sagte er. Tatsächlich trug er nur Jeans, einen Pullover und eine Fliegerjacke. „Den Laden hat mir der Portier empfohlen. Alphonse.“
„Ja, Bernice ist eine wahre Zauberkünstlerin, was Kuchen angeht.“ Sachte, fast zärtlich fuhr sie mit dem Finger über die Schokocreme, die aus dem halbierten Kuchenstück hervorquoll. „Ich wollte sie als Chefkonditorin anstellen, aber sie hat abgelehnt. Sei meinte, es sei nicht gut, wenn Alphonse und sie am gleichen Platz arbeiten. Die beiden sind zusammen. Es würde ihrer Beziehung etwas von der Spannung nehmen, meinte sie.“
Laura führte ihren Finger voller Schokocreme zum Mund.
Jack beobachtete gebannt, wie Laura ihren Finger ableckte. Unwillkürlich überlegte er, wie sie wohl im Bett war. Würden sich ihre grünen Augen voller Erregung und Begehren verdunkeln? Würde sie ihre bebenden Lippen öffnen, würde ihr Atem schneller werden? Würde ihre glatte, kühle Haut sich so weich anfühlen, wie sie aussah?
Dass seine Gedanken in diese Richtung abschweiften, ärgerte ihn zwar. Aber die Freuden, die ein Frauenkörper versprach, wusste er nun mal zu schätzen. Allerdings machte er sich nichts vor, wenn es um Frauen und Sex ging. Er glaubte an Lust, nicht an Liebe. Und jetzt … ja, jetzt verspürte er Lust auf Laura Spencer.
Wieder fuhr sie versonnen mit ihrem Finger durch die Schokocreme und blickte dann plötzlich auf. Ihre Blicke trafen sich, und urplötzlich schienen elektrische Funken regelrecht zu sprühen.
Gebannt sah Jack zu, wie Lauras Lippen sich öffneten, und wieder durchrieselte ihn das Verlangen. Die Creme auf ihrer Fingerspitze tropfte auf die Papierserviette auf ihrem Schreibtisch. Noch immer sahen sie sich an. In diesem Moment war ihm alles gleich. Egal, was sie von ihm denken würde, welchen Einfluss es auf sein Geschäft haben würde, er sprang aus seinem Stuhl hoch und näherte sich ihr. Als er schon auf ihrer Seite des Schreibtisches war, hörte er das Klopfen.
Eine verärgerte männliche Stimme an der Tür sagte: „Ich störe doch wohl hoffentlich nicht?“
3. KAPITEL
Für einen Moment stockte Laura der Atem. Jackson Hawke stand vor ihr und sah aus, als wollte er sie sofort an sich reißen und stürmisch lieben. Und, welch erschreckender Gedanke, für einen Sekundenbruchteil hatte sie sich genau das gewünscht.
„Laura?“
Sie schüttelte diesen befremdlichen Gedanken ab und sah zur Tür. Dort stand ihr Anwalt Daniel Duquette, zugleich besorgt und neugierig. „Daniel“, sagte sie und klang dabei atemloser, als es ihr recht war. Sie räusperte sich. „Was … was
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