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Wetten, du küsst mich!

Wetten, du küsst mich!

Titel: Wetten, du küsst mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: METSY HINGLE
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immer noch kein Lift da. Erneut drückte er auf den Knopf und sah nach oben auf die große altmodische Anzeige. Die eine Kabine steckte im achten Stock, die andere bewegte sich vom zwölften Stock aus abwärts, allerdings ausgesprochen langsam. Als auch sie im achten Stock stehenblieb, verzog er das Gesicht. Er ging zur Rezeption, las das Namensschild der Angestellten und sagte: „Charlene, ich glaube, mit den Fahrstühlen stimmt was nicht. Sie scheinen im achten Stock festzustecken.“
    „Das tut mir sehr leid, Sir. Wir hatten in letzter Zeit ein paar Probleme damit. Ich sage dem Hausmeister Bescheid, der bringt das bestimmt ganz schnell in Ordnung.“ Sie griff zum Telefonhörer.
    Jack machte sich im Geiste eine Notiz, dass auch die Fahrstühle dringend überholt werden mussten, sobald er das Hotel übernommen hatte. Als er über die Treppe den sechsten Stock erreichte, wo sich die Büroräume befanden, blieb er stehen. Er betrat den Flur – nur, um nachzuschauen, ob die Fahrstühle schon wieder funktionierten, sagte er sich. Aber als er vor den Fahrstuhltüren stand, konnte er nicht anders, er warf einen Blick den Gang entlang auf die Büros. Im Chefzimmer brannte immer noch Licht.
    Mit einem Blick auf seine Uhr stellte er fest, dass es schon nach zehn Uhr abends war. Längst Feierabend, selbst für das Führungspersonal. Aber als er sich der angelehnten Tür näherte, aus der noch Lichtschein drang, war ihm klar, wer da so spät noch arbeitete.
    Es war Laura. Er hörte Musik – es war auch eines seiner Lieblingslieder. Offensichtlich hatten Laura und er den gleichen Musikgeschmack.
    Durch den Türspalt sah er Laura an ihrem Mahagonischreibtisch sitzen. Sie hatte den Kopf zurückgelehnt und die Augen geschlossen. Er nutzte die Gelegenheit, um sie genauer zu betrachten. Ihr Haar, das er am Vormittag irgendwo zwischen Rot und Braun eingestuft hatte, wirkte im Lampenlicht tiefrot. Um ihre Nase herum machte Jack ein paar hauchzarte Sommersprossen aus. Ihre Lippen waren ungeschminkt, was ihm besonders gut gefiel. Das rote Kostümjäckchen, das sie am Vormittag getragen hatte, war fort, sodass er noch mehr von ihrer zarten Haut sehen konnte. Ihre weiße Seidenbluse verbarg ihre Brüste, die – so viel konnte er erkennen – weder besonders groß noch besonders klein waren, sondern gerade so, dass sie in eine Männerhand passten.
    Plötzlich, als hätte sie seine Anwesenheit gespürt, öffnete sie die Augen. Eine Sekunde lang bewegte Laura sich nicht, sondern starrte ihn nur an. Dann griff sie zur Fernbedienung. Die Musik erstarb.
    „Sie hätten nicht ausschalten müssen“, sagte er und betrat das Zimmer. „Genau diese CD höre ich auch gern.“
    Laura ging überhaupt nicht darauf ein. „Falls Sie Ihre Suite suchen, Mr. Hawke, die ist im obersten Stockwerk“, sagte sie kühl.
    „Danke für den Hinweis, Miss Spencer“, antwortete er. Sie hatte also mitbekommen, dass er in ihrem Hotel abgestiegen war. Ein guter Hotelmanager sah sich nun mal regelmäßig die Gästeliste an. Sie hatte darauf offensichtlich seinen Namen entdeckt, was sie, ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, nicht gerade freute. Er ging zum Schreibtisch hinüber und stellte die Tüte mit Kaffee und Kuchen ab, die er unterwegs gekauft hatte.
    „Das Büro ist geschlossen“, sagte sie unfreundlich.
    „Und trotzdem sind Sie noch hier“, gab er zurück. „Ich wusste gar nicht, dass die Geschäftsführerin des Contessa-Hotels Tag und Nacht arbeitet. Hat denn Ihr Freund gar nichts dagegen, dass er Sie kaum zu Gesicht bekommt?“
    „Wünschen Sie etwas Bestimmtes, Mr. Hawke?“
    Er antwortete nicht sofort, sondern betrachtete sie. Wie sie die Augen zusammenkniff – ganz offensichtlich war ihr bewusst, dass sein Besuch zu später Stunde nichts mit geschäftlichen Dingen zu tun hatte. Aber das wollte er jetzt lieber nicht vertiefen. „Ich war gerade auf dem Weg durchs Treppenhaus zu meiner Suite, als …“
    „Warum haben Sie denn die Treppe genommen?“
    „Weil die Aufzüge nicht funktionieren.“
    Als sie nach dem Telefonhörer griff, erfasste er ihr Handgelenk. Sanft nahm er ihr den Hörer aus der Hand und legte ihn wieder auf die Gabel. „Die Dame am Empfang hat dem Hausmeister schon Bescheid gegeben.“
    Laura entwand sich seinem Griff. „Tut mir leid, dass Sie Unannehmlichkeiten hatten“, sagte sie. „Ich bin sicher, dass der Hausmeister das schnell wieder in Ordnung bringt. Ich kann Ihnen aber anbieten, den Personalaufzug zu nehmen,

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