Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten
dieses Zeitalters zusammen? Letztlich steht die Beantwortung dieser Frage auch mit außerirdischen Faktoren in Verbindung: Fünf Jahre nach dem Ausbruch des Hekla machte sich die wenig aktive Sonne gewissermaßen durch unterlassene Hilfeleistung beim Wiederaufbau der durchlöcherten Ozonschicht schuldig
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Wie lange noch?
Die mit dem Abbau der Ozonschicht verbundenen Gefahren (S. 194) sind seit Jahrzehnten bekannt. Bereits 1987 wurden im „Montrealer Protokoll über Stoffe, die zu einem Abbau der Ozonschicht führen“ auf internationaler Ebene Gegenmaßnahmen beschlossen. Zwischen 1996 und 2002 konnte der Abbau auch tatsächlich verlangsamt werden, danach verschlechterten sich die Werte jedoch wieder.
Im Jahr 2006 erreichte das Ozonloch über dem Südpolargebiet die bisher größte Ausdehnung. Die Wissenschaftler sind seither pessimistischer geworden. Inzwischen gehen sie davon aus, dass der Zustand der Ozonschicht, wie er vor 1980 war, über der Arktis voraussichtlich erst im Jahr 2050, über der Antarktis gar erst 2075 wieder erreicht sein wird. Bis dahin werden sich die Hersteller von Lichtschutzmitteln wahrscheinlich guter Umsätze erfreuen.
Satellitendaten veranschaulichen das Ozonloch über der Antarktis im Jahr 2001, dessen Größe damals auf 26 Millionen Quadratkilometer geschätzt wurde
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(c) NASA: (GSFC)
Warum sind Sonnenstrahlen so gefährlich?
Das Ozonloch und die UV-B-Strahlung
„Wie wird sich wohl das Weltbild unserer Kinder verändern, wenn wir ihnen sagen müssen, dass es gefährlich ist, zum Himmel raufzuschauen?“ Al Gore, ehemals US-Vizepräsident und „Macher“ der oscarprämierten Umweltdokumentation „Eine unbequeme Wahrheit“, bringt es auf den Punkt: Selbst ein so alltägliches und umweltverträgliches Vergnügen wie ein Sonnenbad wird in den Zeiten des Klimawandels zum unkalkulierbaren Risiko.
Bombardement aus dem Weltraum
Die Erde und ihre Bewohner sind ständig kosmischer Strahlung ausgesetzt, nützlicher wie schädlicher. Bei der Strahlung der Sonne im ultravioletten Bereich des Spektrums werden je nach ihrer biologischen Wirkung drei Stufen unterschieden: die biologisch relativ harmlose UV-A-Strahlung, die äußerst gefährliche UV-B-Strahlung sowie die noch energiereichere UV-C-Strahlung. Die UV-B-Strahlung wird zu 97 bis 99 Prozent durch das Ozon in den höheren Schichten der Erdatmosphäre aus der Sonnenstrahlung herausgefiltert. Von der UV-C-Strahlung kommt glücklicherweise nichts mehr am Erdboden an.
Es bleibt aber eben noch ein – größer werdender – Rest von Strahlung, der die ausgedünnte Ozonschicht passieren und am Grund des Luftmeeres Schäden verursachen kann. Die meisten Landlebewesen sind durch ihr Fell und Gefieder gegen die aggressive UV-Strahlung gewappnet, der moderne Mensch setzt hingegen seine nackte Haut der Strahlung aus. Die ist übrigens im Schatten mindestens ebenso gefährlich wie im vollen Sonnenlicht. Grund: Die UV-Strahlen werden von den Bestandteilen der Luft gestreut und so auch unter den Sonnenschirm geworfen. Beim Menschen sind neben der Haut auch die Augen durch UV-B-Strahlen gefährdet. Die Risiken reichen vom schmerzhaften, doch meist harmlosen und vergänglichen Sonnenbrand über bleibende Hautfalten, die auch das beste „anti-aging“-Mittel nicht mehr zu glätten vermag, bis zum Hautkrebs. Weltweit nimmt die Zahl der Hautkrebserkrankungen deutlich zu. Pro Jahr muss mit bis zu 250 000 zusätzlichen Fällen bösartiger Hautveränderungen gerechnet werden.
Australien, du hast es schlechter
Die ersten Hinweise auf die Ausdünnung der Ozonschicht wurden in den Polargebieten südlich des Äquators gefunden – nachdem man jahrelang Ergebnisse, die nicht in das Bild einer heilen Welt passten, als „Messfehler“ aussortiert hatte. An der Zuverlässigkeit der Instrumente wird heute nicht mehr gezweifelt, und die medizinische Statistik spricht eindeutig für die enorm starke Belastung der „Terra australis“ durch ultraviolette Sonnenstrahlung
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Australien und Neuseeland haben weltweit die höchste Hautkrebsrate. Laut Erhebungen bekommen mehr als die Hälfte der Australier Hautkrebs, Tausende sterben jährlich daran. Die „Burn Time“, also der Zeitraum, in dem man sich ohne Hut und Sonnencreme im Licht der Sonne aufhalten darf, beträgt dort pro Tag allenfalls eine Viertelstunde
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Zerrüttete Fundamente der Nahrungspyramide
Unter dem Angriff der aggressiven UV-Strahlung leiden selbstverständlich nicht nur die Menschen, sondern
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