Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten
natürlichen Jahreszeiten.
Auch wenn die Kamelien früher blühen mögen – ein winterliches Intermezzo ist deswegen immer noch möglich
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Malaria und Gelbfieber – bald auch bei uns?
Klimawandel und Gesundheit
Wetterfühlige Menschen können ein Lied davon singen – Wetter macht krank. Meistens sind die Beschwerden harmlos, aber nicht immer; so forderte beispielsweise der heiße Sommer 2003 in Europa zahlreiche Opfer. Erreger und Überträger mehr oder minder ernster Erkrankungen lieben dagegen die Wärme. Ihre Überlebenschancen nehmen durch die Globale Erwärmung stetig zu.
Hitze und Fieber
Bakterien, Viren oder Stechmücken mögen die Hitze schätzen, für Menschen sind hohe Temperaturen ab etwa 30°C unangenehm bis belastend. Die Gefahren durch Hitzestress werden oft unterschätzt. Stellen beispielsweise Blitzschläge, Tornados oder Überschwemmungen größere Gefahren dar? Eindeutig: nein! In den USA starben 1994 bis 2003 pro Jahr mindestens viermal mehr Menschen bei Hitzewellen als durch Blitze und Tornados. Und die Dunkelziffer ist hoch: Vom 1. bis zum 20. August 2003 etwa starben in Frankreich 14 800 Menschen – 55 Prozent mehr als im selben Zeitraum in den Jahren zuvor. Statistischer Zufall oder Folgen der Hitze?
Jedenfalls muss mit derartigen Hitzewellen in Zeiten der Erderwärmung gerechnet werden. Dabei sind weniger die Hitzegrade am Tag als vielmehr die Temperaturen in der Nacht belastend, in der sich der Organismus normalerweise von den Strapazen am Tag erholt. Neugeborene, Senioren und Frauen gehören zu den besonders gefährdeten Risikogruppen.
Das ebenfalls im Zeitalter der Globalen Erwärmung gestiegene Risiko, sich mit einer „Tropenkrankheit“ zu infizieren, trifft dagegen alle gleichermaßen. Die Malaria übertragenden Mücken überleben nur bei Temperaturen über 8 bis 10°C; der Parasit, der die Krankheit auslöst, braucht sogar mindestens 16°C. Bald aber könnten die Klimaansprüche der Erreger und Überträger auch in Europa erfüllt sein. Auch etliche andere „Tropenkrankheiten“, etwa Gelbfieber oder die Leishmaniose, eine Erkrankung von Haut und Schleimhäuten, dringen nach Norden vor. Letztere wird durch Sandmücken übertragen, die nur südlich der Alpen vorkommen. Eigentlich! Im Sommer 1999 wurde erstmals in Baden-Württemberg ein Exemplar gefangen.
Verseuchtes Wasser
Krankheitserreger lieben warmes, unsauberes Wasser. Darin können Bakterien, Viren und andere Mikroorganismen mehrere Monate lang überleben und bei Menschen, die das Wasser trinken oder sich damit waschen, Krankheiten verursachen. Vor allem schwere Durchfallerkrankungen wie Cholera und Ruhr gehen von diesen Infektionsherden aus. Schon heute haben weltweit schätzungsweise mehr als eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser, bis zu vier Millionen sterben jährlich wegen des Mangels an einwandfreiem Wasser. Steigende Temperaturen und abnehmende Niederschläge könnten besonders in den Entwicklungsländern das Krankheitsrisiko weiter erhöhen
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Plagegeister auf dem Vormarsch
Unter den Tieren, die Infektionskrankheiten übertragen, stehen in Mitteleuropa die Zecken an der Spitze. Die blutgierigen Spinnentiere können ihre Opfer beim Biss mit zwei gefährlichen Krankheiten infizieren: der Lyme-Borreliose und der Zeckenenzephalitis (FSME). Die Folgen der Globalen Erwärmung – milde Winter, verfrühte Frühlinge und verlängerte Herbste – sind mit dafür verantwortlich, dass die Vorkommen der Zecken und die Häufigkeit der von ihnen übertragenen Erkrankungen in Europa zuletzt stark gestiegen sind.
Die Zeckenrisikogebiete haben sich in den letzten Jahren ausgebreitet. Während die Hochrisikogebiete weiterhin vor allem in Süddeutschland liegen, wurden zuletzt auch vermehrt FSME-Fälle in Schweden registriert
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Was macht den Nebel in Großstädten so gefährlich?
Der Winter-Smog
Durch London, die Hauptstadt Großbritanniens, verläuft seit jeher eine unsichtbare Grenze: Während es schon immer ein Privileg der Reichen war, im Westend zu wohnen, liegen im Eastend die Quartiere der weniger Betuchten. Diese klare Gliederung in zwei soziale Pole hat unmittelbar mit dem Wetter zu tun, genauer mit einem Phänomen, für das die Briten den Begriff „Smog“ prägten.
Selbst Steine werden weich
Der Winter-Smog besteht aus einem Cocktail gasförmiger, flüssiger und fester Stoffe. In der Kombination bilden sie ein äußerst aggressives Gemisch,
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