Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten
Kohlenwasserstoffe reichern sich unter der Dunstglocke an. Sie können selbst schädlich sein und stammen in erster Linie aus Autoabgasen.
„Photochemischer Smog“ heißt das Phänomen schließlich, weil durch Sonnenlicht und Wärme die Ausgangssubstanzen in teils hochgiftige Endsubstanzen, insbesondere in Ozon, umgewandelt werden. Nachts kehrt sich dann bei fehlender Sonneneinstrahlung der Prozess um, Ozon wird abgebaut.
Ein reizendes Gas
Ozon ist in den unteren Schichten der Atmosphäre in sehr geringen Mengen enthalten. In stark belasteten Gebieten kann der Gehalt jedoch ohne Weiteres kurzfristig um das Zehnfache ansteigen und zu Gesundheitsschäden führen. Das Gas wird vom Menschen überwiegend mit der Atemluft aufgenommen. Es dringt bis in die feinsten Verästelungen der Lunge vor und entfaltet dort seine Wirkungen.
Sicher ist sicher
Der Ausstoß von Schwefeldioxid, das eine Hauptrolle beim Winter-Smog spielt, konnte in den westlichen Industrieländern drastisch gedrosselt werden. Stickoxide sind dagegen weltweit noch immer ein Problem. Ob dieses Problem durch mit dem Ozonalarm verbundene Fahrverbote gelöst werden kann, ist fraglich. Die Quellen der Luftverunreinigungen liegen nämlich vielfach weit entfernt
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Der sicherste Weg, gesundheitliche Schäden durch Ozon zu vermeiden, ist der Aufenthalt in geschlossenen Räumen, auch wenn das warme, sonnige Wetter zu Outdooraktivitäten einlädt. Diese Regel gilt vor allem für Kinder, da sie im Vergleich mit Erwachsenen mehr Luft (und Schadstoffe) einatmen und ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist
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In schweren Fällen führt es zu Entzündungen des Lungengewebes, aber auch schon bei geringeren Ozongehalten reagiert der Organismus des Menschen empfindlich, etwa mit Tränenreiz, Hustenreiz und Kopfschmerzen. Schätzungsweise zehn bis 20 Prozent aller Menschen sind gegenüber Ozon besonders sensibel.
In Los Angeles ist klare Sicht vor allem im Sommer selten, Abgase trüben massiv die Luft über der Stadt. Allenfalls heftige Regenfälle, die in Los Angeles eher selten sind, können an heißen Tagen wieder für etwas Durchblick sorgen
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(c) picture-alliance/dpa
Wie kommt es zum Abbau der Ozonschicht?
Das Ozonloch
In den bodennahen Schichten der Lufthülle nimmt der Gehalt an Ozon seit Jahrzehnten zu, während er in Höhen um 30 Kilometer schwindet. Dabei ist der Anteil des Gases an der Erdatmosphäre ohnehin verschwindend klein. Könnte man das gesamte Ozon der Lufthülle gleichmäßig über den Erdball zu einer Schicht verdichten, wäre diese gerade einmal drei Millimeter dick.
Gestörtes Gleichgewicht
Rund 90 Prozent des irdischen Ozons befindet sich innerhalb der Ozonschicht 20 bis 50 Kilometer über dem Erdboden. Die höchsten Ozongehalte werden über den Tropen in einer Schicht in 26 Kilometer Höhe gemessen, zu den Polen hin sinkt die Schicht jeweils um rund zehn Kilometer ab.
Ozon (O 3 ) entsteht unter dem Einfluss der energiereichen ultravioletten Strahlung der Sonne aus atmosphärischem Sauerstoff (O 2 ), zerfällt jedoch rasch wieder in seinen Ausgangsstoff. Normalerweise herrscht ein Gleichgewicht zwischen Auf- und Abbau. Es gibt aber vom Menschen erzeugte Substanzen, die den Abbau beschleunigen. Dazu gehören unter andererem „Ozon-Killer“ wie die als Treibgase und Kühlmittel industriell hergestellten Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKWs). Sie haben die Ozonschicht seit etwa Ende der 1970er-Jahre stark geschwächt. Erstmals beobachtete man das „Ozonloch“ über der Antarktis, wo zugleicht die größten Flächen von dem Abbau betroffen sind. Regelmäßig sinken dort in der Höhe die Ozongehalte im Frühjahr und Winter auf weniger als zwei Drittel des langjährigen Durchschnitts. Auf der Nordhalbkugel ist der Ozonschwund geringer geblieben, in manchen Jahren bildet sich aber auch über unseren Erdbreiten ein Ozonloch.
Irdische und außerirdische Täter
Die „Ozon-Killer“ entweichen keineswegs nur Kühlschränken und Spraydosen. Es gibt auch andere, natürliche Quellen brom- und chlorhaltiger Substanzen, welche die Ozonschicht zerstören können – allen voran die Vulkane
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Vulkanische Gase vermögen Mini-Ozonlöcher zu erzeugen, die sich jedoch bald wieder schließen. Dazu reicht schon eine kleine Eruption aus, wie die des isländischen Vulkans Hekla im Jahr 2000. Wie groß könnten die Folgen heftiger Vulkanausbrüche sein? Hängt womöglich das Massensterben gegen Ende des Erdaltertums mit dem starken Vulkanismus
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