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What's for tea?: Englisch, wie es nicht im Schulbuch steht (German Edition)

What's for tea?: Englisch, wie es nicht im Schulbuch steht (German Edition)

Titel: What's for tea?: Englisch, wie es nicht im Schulbuch steht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Hunt
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Wann willst du denn los?«
    Am besten jetzt gleich – straight away. Macht dir das etwas aus? Do you mind?
    Auf Englisch kann man hier leider nicht wie auf Deutsch mit einem bloßen »nein« oder »ja« antworten. Die Antwort muss deshalb entweder »No, I don’t/yes, I do« oder »No, I don’t mind/yes, I do mind« heißen.
    »No, I don’t mind at all.« (Sehr schön!)
    Really? You’re all right with that?
    »Yes, I am.« (Das machst du wirklich klasse!)
    »Zuerst habe ich aber noch eine Frage: Du sagst immer für »in Ordnung« »all right«. Aber wie steht’s denn eigentlich mit »O. K.«? Ist das eher amerikanisch?«
    Jein. »O. K.« hat zwar seinen Ursprung in Amerika, ist aber inzwischen auch den Engländern vertraut und geläufig, genauso wie uns Deutschen, den übrigen Europäern, den Südafrikanern, den Indern, den Australiern und wer weiß wem noch alles auf der Welt. Du kannst also jederzeit bedenkenlos »all right« durch »O. K.« ersetzen. Wenn du das tust, solltest du allerdings auch den Ursprung dieses Kürzels wissen. Und nichts leichter als das! Darf ich ihn dir verraten?
    »Fire away.«
    Danke!
    Eine der ersten offiziellen »O. K.«-Vermerke ist eine Stelle in der Boston Morning Post im Frühjahr 1839. Da steht:
    »It is hardly necessary to say to those who know Mr. Hughes, that his establishment will be found to be (…), O. K. – all correct.«
    Jetzt runzelst du sicherlich gleich die Stirn. Warum heißt »all correct« denn abgekürzt nicht »A. C.«? Ja, wie kommt das? How come?
    Witzigerweise gab es zu jener Zeit, also in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in den Städten an der amerikanischen Ostküste den Trend, bestimmte Wörter absichtlich falsch auszuschreiben, abzukürzen oder andere kleine Wortspielereien zu betreiben. Was sich daraus ergab, war eine neue »inside lingo« – eine coole Sprache. Und in dieser Insidersprache wurde »all correct« absichtlich »orl korrect« geschrieben, und somit als »o. k.« abgekürzt. Sogar Andrew Jackson, der 7. Präsident der Vereinigten Staaten, soll bereits Dokumente mit einem lässigen, handgeschriebenen »O. K.« versehen haben.
    Des Weiteren gab es Abkürzungen wie das witzige »K. Y.« für »no use« (»know yuse«) oder das langwierige »TBFTB« – »Too Big For Their Britches«. Du weißt nicht, was »Britches« sind? Nein, das kannst du natürlich nicht wissen – of course you wouldn’t know. Wieder ein Wort, das meiner Erfahrung nach in keinem Wörterbuch zu finden ist. Britches, das sind altmodische Hosen, old-fashioned trousers, damals wahrscheinlich der letzte Schrei. Der Spruch heißt demnach »zu groß für die eigenen Hosen«, also eine Bezeichnung für so aufgeblasene Persönlichkeiten, dass sie nicht mehr in ihre eigene Hose passen.
    »O. K.«, »K. Y.«, »TBFTB« – eigentlich müssten wir diese Art von »inside lingo« gut nachvollziehen können, immerhin wiederholt sich der Trend gerade über SMS und Internet.
    Die meisten der damaligen Ausdrücke und Abkürzungen gerieten allerdings nach geraumer Zeit wieder in Vergessenheit – they faded into obscurity.
    Vielleicht hätte »O. K.« dasselbe Schicksal erfahren, wenn sich nicht die Politik dieses Kürzel zunutze gemacht hätte. Der Anlass war die Präsidentschaftswahl der Vereinigten Staaten im Jahr 1840. Der Kandidat der Demokratischen Partei war der bereits amtierende Martin Van Buren, 8. Präsident der Vereinigten Staaten. Sein Spitzname war »Old Kinderhook«, nach seinem Geburtsort – after his place of birth – Kinderhook im Staat New York. Du siehst schon, O ld K inderhook, O . K . Die gewieften Drahtzieher der Werbekampagne nutzten natürlich die Doppeldeutigkeit dieser Abkürzung und erklärten »O. K.« zum neuen Slogan für ihren Kandidaten. Man gründete sogar einen »O. K. Club«. Im gegnerischen Feld machte man sich allerdings über diese Taktik lustig. Handelte es sich ja genau genommen – strictly speaking – um eine Fehlschreibung!
    Van Buren wurde jedenfalls nicht wiedergewählt – he wasn’t re-elected, und kaum ein Mensch außerhalb Amerikas erinnert sich noch an den Sieger der Wahl, den konservativen William H. Harrison. Nein, der wahre Gewinner dieser Wahlkampagne war und ist »O. K.«, das Kürzel, das in den Köpfen der Leute hängen blieb.
    Das wäre erledigt – that’s that.
    Jetzt aber nichts wie ab nach Devon, in das kleine Arbeiterstädtchen Newton Abbot! Zur Cider Bar!
    »O. K.!«
    Ach, weißt du, was du noch sagen

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