What's for tea?: Englisch, wie es nicht im Schulbuch steht (German Edition)
Unübertroffen. You simply can’t beat a nice, hot cup of tea in bed. Früher hab ich das viel öfter gemacht. Das erinnert mich übrigens auch an Bruno, mit dem ich im Gegensatz zu George eine ganz und gar nicht platonische Beziehung hatte. I had a real crush on him – ich war über beide Ohren in ihn verknallt. Für mich war er ein Traum von Mann – a dream of a man – und ich war überzeugt davon, dass wir füreinander geschaffen waren – that we were made for each other – oder, um mal wieder mein Lieblingswort »mean« zu erwähnen: we were meant for each other – dass wir füreinander bestimmt waren. Das dachte ich jedenfalls, während wir zusammen waren – while we were seeing each other. Im Nachhinein muss ich sagen, das Beste an Bruno war, dass er mir jeden Morgen eine Tasse Tee ans Bett brachte. Das war wirklich schön.
Aber jetzt zu uns beiden. Schmieden wir doch mal Pläne – let’s make plans! Was wollen wir denn alles unternehmen, wenn du mich in London besuchst? Ich denke, eine ganz private Stadtrundfahrt wäre für den Einstieg schön – your own little guiding tour. Ich habe da eine besondere Route, zuerst vorbei an der St. Paul’s Cathedral in die »City of London«, das Zentrum der Geschäftswelt, mit kurzem Blick auf das überragende Lloyds-Gebäude mit seiner blauen Beleuchtung. Dann über die Waterloo Bridge in den Süden der Stadt und zurück, durchs West End, an der Downing Street vorbei und zum Parliament … Ach, so schade – what a shame – ich hätte dir so gerne die Rentnergruppe gezeigt, die sich dort bis vor Kurzem regelmäßig getroffen hat, um bei einer Tasse Tee gegen den Irakkrieg zu protestieren – to have a cup of tea in protest against the war in Iraq. Nach dem Motto »MAKE TEA, NOT WAR!« Solche gefährlichen Umtriebe hat die englische Regierung aber inzwischen mit einem neuen Anti-Terrorist Act verboten. Nun ja.
Unsere Fahrt ginge weiter entlang der Themse und über South Kensington nach Notting Hill. Dort könnten wir eine kurze Pause einlegen und den Portobello Market entlangschlendern – stroll along the little market stalls. Da kannst du dich wunderbar mit englischen Büchern und allerlei Krimskrams eindecken … Ja, und dann wäre es Zeit für ein Curry am Westbourne Grove. Bei meinem Lieblings-Inder. Dir schmeckt doch hoffentlich Curry!? Du könntest dir ein schönes Fleisch-Curry aussuchen, und ich würde wahrscheinlich die Bombay Potatoes nehmen … ah, apropos Bombay! Weißt du eigentlich, wie Bombay erstmals in die Hände der Engländer gelangte? Das war im 17. Jahrhundert, der Bürgerkrieg war zu Ende und Oliver Cromwells Republik hatte ausgedient. Nun übernahm Charles II. den Thron, aber leider nicht nur den, sondern auch den großen Schuldenberg der Regierung. Da er noch Junggeselle war, hatte er Gott sei Dank die Möglichkeit, seine Haushaltskasse durch eine gute Partie aufzustocken. Wir wissen ja, wie verhängnisvoll Steuern sein können! Er hatte Glück, denn die portugiesische Krone war aus politischen Gründen auf eine Vereinigung mit England angewiesen. Es wurde ihm deshalb die Hand der reichen Prinzessin Katharina von Braganza angeboten. Damit waren nicht nur mit einem Schlag alle finanziellen Probleme gelöst, sondern es befanden sich obendrein ein paar nette »Extras« in der Mitgift, unter anderem die Haftenstadt Bombay.
Man freute sich dementsprechend auf die Ankunft der vornehmen Prinzessin. Sie erreichte nach einer langen und stürmischen Überfahrt am 13. Mai 1662 Portsmouth. Gleich nach ihrer Ankunft bat sie um eine Tasse Tee. Das für die Prinzessin aus Portugal selbstverständliche Luxusgut war in England zu jener Zeit dermaßen rar, dass es einfach nicht aufzutreiben war. Deshalb erklärte ihr der zukünftige Gemahl:
»We don’t drink tea in England.«
Diesen historischen Ausspruch muss man sich einfach auf der Zunge zergehen lassen!
Katharina wurde mit einem Glas Bier abgespeist – with a glass of ale. Kein Wunder, dass die Arme krank wurde und die Hochzeit verschoben werden musste. Die Ehe selbst wurde angeblich niemals eine richtig glückliche, aber Katharina schaffte es innerhalb kürzester Zeit, das Teetrinken in diesem rückständigen Land in Mode zu bringen – to make it fashionable.
So, und wann willst DU denn eigentlich kommen? Jetzt gleich? Straight away? Right now?
»Ooch …«
Was? What? Hast du es dir etwa anders überlegt? Have you changed your mind?
»Nein, nein. Ich hab mich doch nur so auf das English
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