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Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Titel: Whisper Island (01) - Sturmwarnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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die Fahrradfahrer auf die rechte Seite zusteuerten. Becca schloss sich ihnen an und fand sich auf einer weitläufigen Hafenanlage wieder. Hier, wurde ihr bewusst, war alles riesengroß. Fähren, Bäume, Hafenanlagen, alles.
    Sobald sie mit ihrem Fahrrad das Ende des Fähranlegers erreicht hatte, fing sie an, nach Carol Quinn Ausschau zu halten. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, wie die Freundin ihrer Mutter aussah, aber sie ging davon aus, dass jemand mit einem Kleintransporter auf sie warten würde, in dem sie ihr Fahrrad verstauen konnte.
    Aber da war niemand, nur ein Linienbus, der in Richtung Bundesstraße losfuhr, und ein paar Autos auf einem entfernten Parkplatz. Passagiere steuerten darauf zu und stiegen ein. Becca sah sich um, geriet aber nicht in Panik. Ihre Mom hatte Carol Quinn angerufen. Becca hatte gesehen, wie sie es getan hatte. Carol Quinn war unterwegs.
    Becca wartete zehn Minuten. Sie aß einen Keks und ließ sich dabei Zeit, als aus den zehn Minuten zwanzig wurden. Die nächste Fähre legte an und wieder ab, ohne dass Carol Quinn erschien, um sie abzuholen. Nach der Abfahrt einer weiteren Fähre kramte Becca in ihrem Rucksack und holte das Handy mit Laurels eingespeicherter Nummer heraus.
    Sie konnte ihre Mom nicht erreichen. »Dieser Teilnehmer ist zurzeit nicht erreichbar«, war die Meldung, die sie erhielt. Becca beschloss, noch eine Weile zu warten und es dann noch einmal zu versuchen, aber in der Zwischenzeit würde sie sich auf den Weg zu Carol Quinns Haus machen. Offensichtlich war sie durch irgendetwas aufgehalten worden und sie würde sie unterwegs bestimmt treffen.
    Becca holte die Karte von Whidbey Island sowie Carol Quinns Adresse heraus. Sie suchte sich die direkteste Route zur Blue Lady Lane aus. Eine Straße, die von der Bundesstraße abging und Bob Galbreath Road hieß, würde sie geradewegs dort hinbringen. Sie wusste, sie war nicht gerade in Bestform für eine Fahrradtour, aber es schienen nicht mehr als neun Kilometer zu sein. Ein Klacks, dachte sie. Sie hatte ein Fahrrad mit zehn Gängen. Und damit konnte jeder neun Kilometer schaffen.
    Wie sie feststellte, war das ein Trugschluss. Als sie zur Bundesstraße hinüberradelte, die vom Fährhafen wegführte, war Beccas erster Gedanke: Oh mein Gott, und ihr zweiter: Da komme ich nie hoch. Denn die Straße ging gleich von den ersten Metern an steil bergauf. Sie schlängelte sich aufwärts, weg von der Anlegestelle, dem Wasser und der Fähre, und verschwand im Nebel. Rechts befand sich eine Reihe von Geschäften, solide Gebäude, die sich am Boden festzuklammern schienen, um nicht ins Wasser zu stürzen.
    Nach kaum hundertfünfzig Metern keuchte Becca bereits atemlos, und ihr Herz schlug so heftig, dass keine AUD-Box notwendig war, um jedes andere Geräusch um sie herum zu übertönen. Sie bog rechts auf einen kleinen Parkplatz ein. Clinton Nail and Spa kennzeichnete den Laden als Nagel- und Wellness-Studio und ein rotes Neonschild deutete darauf hin, dass er geöffnet war. Eine Lampe über der Tür warf einen pyramidenförmigen Lichtschein auf den Fußabtreter, und diesem Licht näherte sich Becca, während ihr das Herz so laut in den Ohren schlug, dass es klang, als würde eine Kanone abgefeuert.
    Sie holte noch einmal die Karte heraus und versuchte, eine andere Route zu Carol Quinns Haus zu finden. Es gab keine. Deshalb beobachtete sie die Bundesstraße gute zehn Minuten lang, in der Hoffnung, einen Kleintransporter langsam vorbeifahren zu sehen, mit einer Frau am Steuer, die nach ihr suchte.
    Vergeblich. Sie hatte keine andere Wahl. Sie machte sich wieder auf den Weg.
    Das Strampeln war so mühsam, dass sie praktisch auf der Stelle trat. Sie schaffte es gerade so, im Schritttempo an einem niedrigen Bankgebäude, einem uralten Restaurant, das Pizza! Pizza! Pizza! anpries, und dem Polizeiwagen von der Fähre vorbeizuradeln, der auf dem danebenliegenden Parkplatz stand. Der Sheriff und der Junge saßen jetzt bestimmt im Restaurant und verputzten eine riesige Käse-Salami-Pizza. Als sie an einem Gebrauchtwagenhändler vorbeikroch, kam ihr der Gedanke, dass ihre Mutter den Ford hier gegen einen anderen Wagen hätte eintauschen können. Dieser Gedanke trieb ihr Tränen in die Augen, und sie wandte den Blick von dem Händler und allem, was er verhieß, ab und richtete ihn stur nach vorne, in der Hoffnung, die Straße, nach der sie suchte, irgendwo in der nebelverhangenen Ferne zu entdecken.
    Stattdessen entdeckte sie ein Dairy-Queen

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