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Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Titel: Whisper Island (01) - Sturmwarnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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-Schnellrestaurant. Ihr Herz machte einen Sprung und sie beschloss, dort eine Rast einzulegen. Sie würde sich einen Hamburger kaufen, eine Portion Pommes und einen Erdbeermilchshake. Das würde ihr helfen, ihre Angst in den Griff zu kriegen. Sie würde es bestimmt bis zu Dairy Queen schaffen, sagte sie sich, vor allem, wenn am Ziel eine leckere Mahlzeit auf sie wartete.
    Doch wie sich herausstellte, wartete auch die Bob Galbreath Road auf sie. Sie lag nur ein kurzes Stück vor dem Restaurant und bot Becca eine weitere Option. Da die Schatten immer länger wurden und es bald dunkel sein würde, entschied sie sich, Vernunft vor Kalorien walten zu lassen. Sie machte sich wieder auf den Weg und fuhr die Bob Galbreath Road hinunter.

K APITEL 3
    Becca stellte recht schnell fest, dass die Bob Galbreath Road noch schlimmer war als die Bundesstraße, auf der sie gekommen war. Sie begann mit einem Stück, auf dem sie einfach bergab rollen konnte, fing aber schon nach knapp fünfzig Metern wieder an zu steigen. Nach weiteren zweihundertfünfzig Metern schien das Ende der Steigung erreicht zu sein, da ein Haus auf der Bergkuppe den Eindruck erweckte, dass der schlimmste Teil überstanden war. Aber als Becca oben ankam, sah sie, dass die Straße eine Kurve machte, auf die erst eine einladende Abfahrt und dann ein noch schlimmerer Anstieg folgte als zuvor.
    Schon kurze Zeit später waren überall nur noch Bäume. Auf der rechten Seite, auf der sie fuhr, brach der Rand der Landstraße abrupt weg. Er wich einem Hang, der in nördliche Richtung steil abfiel und auf dem sich schmalstämmige Erlen in den Himmel reckten. Diese Bäume wuchsen auch auf der anderen Seite der Straße in Hülle und Fülle, und in dem Nebel bildeten die Blätter an den Ästen über ihr einen Tunnel, von dem Wasser auf ihre Brille tropfte.
    Becca schüttelte den Kopf, um die Tropfen von den Gläsern zu bekommen, hütete sich aber, die Brille ganz abzunehmen. Denn so wie das triste Braun, das Laurel ausgewählt hatte, um ihre Haare von rotblond zu abgrundtief hässlich umzufärben, war die Brille jetzt Teil ihrer Persönlichkeit. Im Moment waren jedoch weder ihre Brille noch ihr Haar wichtig, und Becca wusste das. Am wichtigsten war, zu Carol Quinn zu gelangen. Aber die Blue Lady Lane schien ihr immer noch genauso weit weg wie der Mond, und mit jeder Umdrehung der Pedale fiel Becca das Atmen schwerer.
    Als sie das fünfte Mal aus einem Wald herauskam und ein weiterer Berg vor ihr aufragte, spürte sie, wie sich ein Schluchzer ihrer Brust entrang. Sie war nicht sicher, ob sie nur nach Luft geschnappt oder tatsächlich geschluchzt hatte. Sie wusste nur, dass sie sich dringend ausruhen musste. Sie kam zu einer Stelle, an der die Straße nicht mehr ganz so schmal war, und stieg vom Fahrrad ab.
    Ihr Herz donnerte wie eine Kesselpauke in ihren Ohren. Sie beugte sich über den Lenker ihres Fahrrads, um Atem zu holen. In dem Moment hörte sie eine herannahende Sirene, auf die unverzüglich flackerndes Blaulicht folgte.
    Sie vermutete sofort das Schlimmste. Diese Vermutung wurde zur schrecklichen Gewissheit, als sich das herannahende Fahrzeug tatsächlich als Polizeiwagen entpuppte. Sie machte sich auf alles gefasst, doch der Wagen rauschte mit heulender Sirene an ihr vorbei, als wäre sie für seine Insassen unsichtbar.
    Aber Becca sah sie. In dem kurzen Augenblick, als das Auto an ihr vorbeischoss, erkannte sie den Jungen von der Fähre wieder. Ihre Blicke trafen sich. Sie spürte die Leere in seinem Innern – die plötzlich verschwunden war. Was hatte er getan , fragte sie sich, um innerlich so leer zu sein? Wohin brachte man ihn?
    Als die Polizeisirene in der Ferne verklungen war, herrschte Totenstille. Becca hatte keine Ahnung, wie weit sie noch fahren musste, vermutete jedoch, dass sie die Blue Lady Lane nicht erreichen würde, bevor die düsteren Schatten des Abends vollkommener Dunkelheit wichen.
    Sie hatte nicht mehr als fünfzig Meter zurückgelegt, als sie hörte, wie hinter ihr ein Fahrzeug heranfuhr. Sie zwängte sich so weit wie möglich an den Straßenrand, doch die Motorengeräusche wurden nicht lauter. Wer auch immer sich ihr näherte, hatte wohl nicht die Absicht, an ihr vorbeizufahren. Sie wandte sich um und erblickte einen Kleintransporter, auf dessen Ladefläche mehrere Hunde unruhig hin und her liefen.
    Halleluja, dachte Becca. Carol Quinn, endlich.
    Der Pick-up fuhr an den Straßenrand und blieb stehen. Jemand stieg aus. Becca konnte eine

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