Whitney Houston - Die Biografie
Florida, einen Gast zusammengeschlagen zu haben. Berichten zufolge hatte Brown mit drei Freunden gefeiert, als ein Geschäftsmann aus Chicago ein Mädchen ansprach, mit dem sich Brown und seine Begleiter gerade unterhielten. Bobby zog dem Mann eine Flasche über den Kopf und schlug ihn zu Boden. Die Polizei wurde gerufen, um für Ruhe zu sorgen, und als die Beamten Brown und seine Kumpels aufforderten, sich vor dem Club auf die Bordsteinkante zu setzen und einige Fragen zu beantworten, weigerte sich der Sänger und wurde prompt in Gewahrsam genommen. Daraufhin urinierte er auf den Rücksitz des Polizeiwagens und schnitt das Wort „fuck“ in die Polsterung der Sitze. Der Mann, der bei dem Angriff verletzt worden war, wurde ins Krankenhaus gebracht, wo man ihm das teilweise abgetrennte Ohr wieder annähte. Bobby und seine Jungs verbrachten ungefähr fünf Stunden in Polizeigewahrsam, zahlten eine Kaution von 5.000 Dollar und wurden wieder freigelassen. Eine typische Kneipentour mit Bobby eben.
Die 6. World Music Awards, die im Sporting Club in Monte Carlo verliehen wurden, brachten die nächsten Trophäen im weltweiten Auszeichnungsreigen für Whitney. Bei der Zeremonie am 4. Mai gewann sie in den Kategorien „Popk-Künstler des Jahres“, „R&B-Künstler des Jahres“, „US-amerikanischer Künstler des Jahres“, „Künstler des Jahres“ und „Sängerin des Jahres“.
Im Frühjahr wurde bekannt, dass Whitneys nächste Filmverpflichtung feststand: Sie sollte die Titelrolle in der Neuauflage von Rodgers und Hammersteins Cinderella übernehmen. Das Musical war bereits 1957 in Schwarzweiß fürs Fernsehen verfilmt und in den Sechzigern mit einem Star-Ensemble neu aufgelegt worden. Die neue Fassung war ebenfalls als Fernsehfilm gedacht.
Die nächsten Schlagzeilen machte Whitney im Juni, als sie eine Klage gegen den Konzertveranstalter Pro Rok einreichte, der am 24. April 1994 ihr Konzert im puertoricanischen San Juan organisiert hatte. Wie ihre Rechtsvertreter erklärten, habe man ihr den zugesicherten Anteil aus dem Ticketverkauf vorenthalten.
Am 14. Juni war Whitney Houston der Star einer Pressekonferenz in New York, bei der bekannt gegeben wurde, dass sie einen Werbevertrag mit dem Telefonkonzern AT&T abgeschlossen habe, der mit „AT&T True Voice“ gerade eine neue Technik etablierte, um die Sprachqualität von Ferngesprächen zu verbessern. Für ihre Beteiligung an der Werbekampagne kassierte Whitney eine Million Dollar.
Als am 17. Juli 1994 das Finale der Fußballweltmeisterschaft zwischen den Nationalmannschaften von Italien und Brasilien im kalifornischen Pasadena stattfand, bestritt Whitney als Headliner das Programm vor dem Spiel. Aber es gab auch immer wieder unangenehme Zwischenfälle in diesem Jahr. Am 2. September wurde beispielsweise in Morristown, New Jersey eine zweite Unterlassungsverfügung gegen einen gewissen Charles Gilberg ausgesprochen, einen Fan, der es mit seiner Zuneigung soweit übertrieb, dass er behauptete, selbst der Vater von Whitneys Kind zu sein.
Im September war Whitney für sieben Konzerte in der Radio City Music Hall in New York gebucht, die alle ausverkauft waren. Ihre Einnahmen beliefen sich auf 2.668.940 Dollar. Am 4. Oktober trat sie im Rose Garden des Weißen Hauses in Washington auf, und auf ihr Konzert folgte ein Staatsbankett zu Ehren von Nelson Mandela. Berichten zufolge erschien sie an jenem Abend extrem spät auf der Bühne, ohne dafür eine Erklärung abzuliefern, eine Verhaltensweise, die bald schon zur Gewohnheit für sie werden sollte.
Am 12. November strahlte der Fernsehsender HBO ein Konzert aus, das den Titel Whitney – Concert For A New South Africa trug und live aus dem Ellis Park in Johannesburg übertragen wurde. Es war Teil ihrer Südafrika-Tournee und gleichzeitig als Würdigung der jüngsten politischen Ereignisse und der Abschaffung der Apartheid gedacht.
Durch den Erfolg als Schauspielerin und vor allem durch den Superhit „I Will Always Love You“ war Whitney Houston zu dieser Zeit sogar ein noch größerer Star als zuvor. Je berühmter sie wurde, desto mehr gab sie sich aber auch als Diva. Am 2. März 1995 rauschten Whitney und Bobby mit ihrer Entourage ins Hollywood Palladium, wo sie ihrer Mutter den Pioneer Award der Rhythm & Blues Foundation überreichen sollte. Ich war an jenem Abend persönlich anwesend und staunte nicht schlecht über das kühle und arrogante Verhalten der Sängerin. Der Abend begann mit einer Cocktailparty, bei der
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