Whitney Houston - Die Biografie
es vor Stars nur so wimmelte – Bonnie Raitt, Fred Schneider von den B-52’s, Mary Wilson, Martha Reeves, Mavis Staples, Little Richard und viele andere waren zugegen, und niemand von ihnen schottete sich vor der Presse ab. Whitney und Bobby kamen spät, umgeben von einem ganzen Klüngel von Assistenten; einer passte auf Bobbi Kristina auf und ein anderer trug etwas, das wie eine Windeltasche aussah. Die ganze Gruppe schien nur dazu da zu sein, Whitney und Bobby jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Ich saß mit zwei Entertainmentsgrößen an einem Tisch, als ein Mann vom Sicherheitspersonal zu uns herüberkam und ausgesprochen höflich darum ersuchte, dass sich „auf Miss Houstons Bitte hin, niemand ihrem Tisch nähert“. Wir waren empört über diese ungehörige Aufforderung, da sich reihenweise renommierte Sänger und Künstler im Raum befanden, die sich freundlich mit Jedermann unterhielten. Ein Insider aus dem Musikgeschäft sagte an diesem Abend zu mir: „Ich kann nicht glauben, dass Whitney so eine eingebildete Ziege geworden ist.“
Nachdem Bodyguard im Kino so gut gelaufen war, mangelte es natürlich nicht an neuen Drehbüchern, die Whitney wieder vor die Kamera locken sollten. Eine Idee, die immer wieder gehandelt wurde, war ein Remake der Filmkomödie Jede Frau braucht einen Engel , die ursprünglich mit Cary Grant, Loretta Young und David Niven gedreht worden war. Bevor das Projekt tatsächlich in Angriff genommen werden konnte, bot man Whitney jedoch eine der Hauptrollen in Warten auf Mr. Right an, der Verfilmung des Bestsellers Endlich ausatmen von Terry McMillan.
Das Frühjahr 1995 verbrachte Whitney größtenteils in Phoenix, Arizona, wo sie als Savannah vor der Kamera stand. Die anderen Hauptrollen in dem Film übernahmen Angela Bassett, Loretta Devine und Lela Rochon, und insgesamt war der Film mit hervorragenden schwarzen Schauspielern besetzt; Forest Whitaker führte Regie. Whitney sagte gegenüber dem Magazin Ebony : „In nur zwei Wochen hat mir Forest enorm viel über die Schauspielerei beigebracht. In Bodyguard habe ich einfach eine Rolle gespielt, die mir sehr vertraut war, weil meine Figur und ich dieselbe Welt teilten. Savannah ist mir auch ähnlich, aber sie ist eben nicht berühmt. In dieser Rolle kann ich viel mehr ich selbst sein. Großartig ist auch, dass ich mit drei wunderschönen Ladies vor der Kamera stehe, die alle großartige Schauspielerinnen sind und mir eine Grundlage bieten, auf der ich mich richtig austoben kann.“
Während Whitney arbeitete, amüsierte sich ihr Ehemann nach Kräften. Im August 1995 gab Bobby in Hollywood eine Party für seine Freunde. Als ihn jemand vom Sicherheitspersonal darauf hinwies, dass die Feierlichkeiten allmählich zu laut wurden, trat Bobby erzürnt nach dem Mann. Der Vorfall brachte ihm eine Anklage wegen tätlichen Angriffs ein.
Am 21. September 1995 erschien eine Presseerklärung, in der es hieß, Whitney und Bobby hätten sich offiziell getrennt. Die Fans der Sängerin atmeten allesamt auf. Aber die Trennung war leider nur von kurzer Dauer. Zunächst aber fiel Bobby weiterhin durch ungebührliches Verhalten auf und geriet sogar in eine Schießerei, die auch tödlich hätte ausgehen können. Kurz zuvor hatte er mit Steven „Shot“ Sealy einen neuen Leibwächter eingestellt. Als er zusammen mit dem Bodyguard eine Bar im Roxbury-Viertel von Boston verließ, eröffnete jemand das Feuer auf die beiden. Sealy kam dabei ums Leben.
Auf das auffällige Verhalten ihres Ehemannes angesprochen, erklärte Whitney 1995: „Wir haben alle unsere Sorgen und Probleme. Ich wünsche mir, sie privat lösen zu können. Es heißt immer, er würde mich betrügen. Ich selbst habe ihn dabei noch nicht erwischt, sonst hätte ich ihm den verfickten Hals gebrochen!“ Für die Lady, als die sie sich früher immer gegeben hatte, verfügte Whitney inzwischen über ein erstaunlich vulgäres Vokabular.
Die Schlagzeilen, die sie und Bobby damals machten, waren ihr natürlich auch nicht recht. „Die Medien sind Teufel“, sagte sie. „Dämonen, die sich von meinem Fleisch ernähren.“ Dabei berücksichtigte sie allerdings nicht, dass ihr Gatte ständig mit dem Gesetz in Konflikt kam und sie selbst allmählich in den Ruf geriet, eine echte Zicke zu sein. Sie verteidigte ihr eigenes Verhalten: „Ich nehme nicht mehr so viel Scheiße hin wie früher, und wenn ich deswegen eine Zicke bin, dann ist das eben so.“ Nun, wie heißt das alte Sprichwort: Wer sich den
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