Whitney Houston - Die Biografie
Mega-Erfolg von „I Will Always Love You“ ergeben hatte. Whitney sagte dazu: „Wenn man den Song hört, denkt man an den Film. Ich denke an Menschen, die gestorben sind, an Familienmitglieder, denen ich nahe stand. Bestimmte Stellen lassen mich auch an meinen Mann denken. Wessen Herz würde dieser Film denn nicht berühren? Dass man sich so ganz in einem Film verlieren kann, das hat es schon lange nicht mehr gegeben. Das ist das Schlüsselelement. Damit tritt man niemandem zu nahe.“
Plötzlich hatte Whitney einen großen Filmhit in den Kinos und die erfolgreichste Single ihrer Karriere in den Charts. Sie war eine verheiratete Frau. Robyn Crawford lebte nicht mehr in ihrem Haus. Und sie erwartete ihr erstes Kind. Brachte das alles die Lesben-Gerüchte zum Verstummen? Nicht im Geringsten. Die Presse war immer noch überzeugt, dass dort, wo es Rauch gibt, auch irgendwo ein Feuer sein muss.
In Entertainment Weekly hieß es Anfang 1993: „Die Ehe wirft einige Fragen auf. Brown, der fünf Jahre jünger ist als seine Frau, hat bereits drei uneheliche Kinder mit zwei anderen Frauen; er und Houston verbringen selten mehr als ein paar Wochen am Stück miteinander.“
Whitney versuchte in eben dieser Titelstory wieder einmal alle Vermutungen, sie und Robyn hätten eine Liebesbeziehung, vom Tisch zu wischen. „Sobald jemand Erfolg hat, werden automatisch ein paar Gerüchte in die Welt gesetzt. Eins davon ist, man sei homosexuell. Ein anderes, man nehme Drogen. Und dann noch, dass man keinen Schimmer von dem habe, was man da eigentlich mache. Es gab eine Zeit, da hat es mich verletzt, dass ich beweisen sollte, was ich nicht war. Das hat mich richtig fertig gemacht. Ich bin zu meiner Mutter gerannt und habe gefragt: Warum, warum machen die das? Kann ich nicht einfach mit einer Frau befreundet sein?“
Auch Cissy Houston fühlte sich zu einer Verteidigung berufen: „Es liegt daran, dass Whitney keine Klamotten trägt, die bis zum Hintern ausgeschnitten sind und bei denen – Entschuldigung, ich drücke es mal derb aus – ihre Titten raushängen. Eine Frau ist entweder die größte Nutte oder aber eine Lesbe.“
Whitney war eine unglaublich erfolgreiche Sängerin. Nun war sie auch noch eine anerkannte Schauspielerin. Sie war die Ehefrau eines Mannes, der selbst ein Sänger war. Und nun sollte noch eine weitere Rolle zu ihrer Biografie dazukommen – die der Mutter. Am 4. März 1993 brachte sie ihre Tochter Bobbi Kristina Houston Brown zur Welt. Whitney Houston war ganz oben angekommen.
W hitneyHouston schien 1993 alle Ziele erreicht zu haben, die sie sich je gesetzt hatte. Was ihr Privatleben betraf, so verkündete sie, sie liebe Bobby über alle Maßen, obwohl er oft auf Tournee sei und seine eigenen Alben und Singles promote.
Ein Auftritt in der Neil Blaisdell Arena in Honolulu auf Hawaii sollte aber zunächst der letzte Auftritt seiner damaligen Tournee bleiben: Wegen hohen Blutdrucks und Halsproblemen sagte Bobby Brown sämtliche Konzerte in Europa ab, die noch hatten folgen sollen.
Am 3. Juni 1993 trat Whitney zum ersten Mal nach der Geburt ihrer Tochter wieder öffentlich auf, als sie zu einer Benefizgala erschien, die im Century Plaza Hotel in Los Angeles veranstaltet wurde, um Gelder für das St. Jude’s Children’s Research Hospital in Memphis, Tennessee zu sammeln. Die Anwesenden waren überrascht, wie dünn sie war und wie schnell sie das Gewicht wieder verloren hatte, das sie während ihrer Schwangerschaft zugelegt hatte. Prompt kursierten erneut Gerüchte über diesen plötzlichen Gewichtsverlust, der unter anderem Diätpillen zugeschrieben wurde.
Kurz darauf, am 28. Juni, berichtete die New York Post , dass man Whitney nach einer Überdosis Diätpillen in ein Krankenhaus eingeliefert habe. Whitneys Anwälte drohten der Zeitung mit einer Klage und verlangten zehn Millionen Dollar Schadenersatz und zusätzlich fünfzig Millionen Dollar Strafschadenersatz. Die Post musste zwei Tage später eine Gegendarstellung drucken. Es war das erste Mal, dass Whitney Houston mit dem Missbrauch von Substanzen – verschreibungspflichtigen wie illegalen – in Verbindung gebracht wurde.
Ein katastrophales Konzert in Miami sorgte für noch mehr schlechte Presse. Offenbar hatte die Show eineinhalb Stunden später angefangen als geplant, und Miss Houston soll schon schlechte Laune gehabt haben, als sie den ersten Fuß auf die Bühne setzte. Nach dem ersten Song stürmte ein weiblicher Fan auf die Bühne und streckte
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