Whitney Houston - Die Biografie
Top-Ten-Hits „I’ll Never Love This Way Again“ und „Deja Vu“ ein. Die zwei Preise waren das Sahnehäubchen für ein Erfolgsjahr, in dem Warwick wieder an ihre früheren Erfolge anknüpfen konnte.
Als Whitney Houston wenige Jahre später ebenfalls Hit an Hit reihte, war Dionne Warwick unglaublich stolz auf ihre kleine Cousine und sagte: „Es ist wundervoll, dass die Welt das enorme Talent erkennt, das in Whitney steckt. Sie wird ein großer Star werden und das lange Zeit bleiben!“
Für Whitney wiederum war Dionne ein großes Vorbild. „Was ich von ihr gelernt habe“, sagte sie später, „war die Klasse, die Eleganz und die Ausstrahlung, überhaupt die ganze Art, mit der sie ihr Publikum im Griff hat.“ Gerade in den frühen Jahren war es unübersehbar, dass Whitney sich stark an der eleganten Cousine orientierte.
Im Februar 1986 stand Dionne Warwick bei der Grammy-Verleihung in Los Angeles auf der Bühne, um die Auszeichnung für den besten Pop-Song einer Sängerin zu überreichen. Die Preisträgerin war niemand anders als Whitney. Die junge Sängerin sagte über den Augenblick, in dem sie darauf wartete, dass Dionne die Gewinnerin verkündete: „Ich hoffte so sehr, dass es mein Name sein würde.“ Es war ein stolzer Augenblick für eine Familie großer Sängerinnen.
Dionne Warwick kann auf eine der längsten und schillerndsten Karrieren im Musikgeschäft zurückblicken. Und spätestens als Whitney Houston sich anschickte, es ihr nachzumachen, stand fest, dass hier eine Familientradition fortgesetzt wurde.
Zwar stand Dionnes kleine Schwester Dee Dee Warrick stets im Schatten der Älteren, aber auch sie konnte beachtliche Aufnahmen vorweisen. Sie stand bei Jubilee Records unter Vertrag, als sie mit „You’re No Good“ ihre erste Single veröffentlichte, die später ein Hit für Betty Everett wurde und mit dem zuletzt Linda Ronstadt in den Siebzigern noch einmal punkten konnte. 1964 konnte Dee Dee auf Blue Rock Records eine ganze Reihe kleiner Hits verbuchen, darunter auch „We’re Doing Fine“. 1966 folgten die Hits „I Want To Be With You“ und „I’m Gonna Make You Love Me“ – ein Song, der später in der Version der Supremes und der Temptations wesentlich erfolgreicher wurde, aber trotzdem immer mit Dee Dee assoziiert wird.
In den Siebzigern wechselte sie zu ATCO Records und feierte Erfolge mit „She Didn’t Know (She Kept On Talking)“ und ihrer Version von Elvis Presleys „Suspicious Minds“. Ihr letzter Hit war 1975 „Get Out Of My Life“. 1999 würdigte die Rhythm & Blues Foundation Dee Dee Warwicks Beitrag zur R&B- und Pop-Geschichte und zeichnete sie mit dem renommierten Pioneer Award aus, den ihr Dionne persönlich überreichte. Leider starb Dee Dee, die jahrelang mit Drogenproblemen zu kämpfen gehabt hatte, 2008 nach langer Krankheit.
Doch Dionne und Dee Dee waren nicht die einzigen erfolgreichen Sängerinnen im Warwick-Houston-Clan – da gab es schließlich auch noch Cissy Houston, Whitneys Mutter. Sie sagte über sich: „Ich kann mich in meinen Liedern viel besser ausdrücken, als wenn ich rede. Beim Singen lasse ich allen Frust raus und kann die Traurigkeit und auch die Freude in mir richtig zum Vorschein bringen.“ „Ausdrucksstark“ ist tatsächlich auch das Wort, das ihre starke und einprägsame Stimme am besten beschreibt.
Zwar ist sie vor allem als Backgroundsängerin bekannt, fühlte sich deswegen aber nie so, als ob sie in der zweiten Reihe stand. „Ich habe immer gesagt: Man muss kein Star sein, um ein Star zu sein, denn ich war ein Star im Hintergrund! Vielleicht ist es auch genau das, was mir geholfen hat, einen klaren Kopf zu bewahren. Ich habe auf so vielen Bühnen gestanden und mit so vielen großen Künstlern gearbeitet, wusste aber währenddessen immer, dass ich sie gesanglich jederzeit hätte übertreffen können.“ Wer Cissy Houston je live erlebt oder eine ihrer Platten gehört hat, wird das bestätigen können.
Cissy Houston, geborene Drinkard, begann 1937 in Newark, New Jersey, im Kirchenchor mit dem Singen, im zarten Alter von fünf Jahren. „Ich wollte eigentlich gar nicht“, erinnerte sie sich. „Ich fand das schrecklich. Aber da meine drei Schwestern, zwei Brüder und mein Vater dauernd sangen, hatte ich gar keine andere Chance, und so musste ich in den Kirchenchor, ob ich wollte oder nicht.“ Als die sangesfreudigen Mitglieder der Familie Drinkard schließlich die Drinkard Four gründeten, war Cissy mit dabei.
Mit
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