Whitney Houston - Die Biografie
einem Comeback-Album zu arbeiten. MTV gegenüber sagte er: „Whitney ist Whitney, und es gibt keine andere wie sie. Sie wird immer Whitney bleiben. Es wird kein Album werden, das irgendeinem Trend nachläuft, das kann ich versprechen.“
Die Zeiten hatten sich drastisch geändert, seit Davis und Houston zuletzt miteinander gearbeitet und ihre ersten beiden Megaseller, Whitney Houston und Whitney , zusammen eingespielt hatten. Nach der Fusion von Sony Music mit dem früheren Konkurrenten BMG/RCA hatte Clive Davis wieder die Zügel bei Arista übernommen, und mit diesem Label hatte Whitney immer noch einen Vertrag. Es war, als habe das Schicksal es darauf angelegt, sie wieder zusammenzuführen.
Auch war klar, dass der einzige Mensch im Musikgeschäft, von dem Whitney einen Rat hinsichtlich ihrer Karriere und ihres ganzen Lebens annehmen würde, ihr alter Mentor war. Er allein würde sie wieder zu der Showbiz-Größe machen können, die sie einmal gewesen war. Ihr Comeback lag nun ganz offiziell in seinen Händen.
Doch das bedeutete nicht, dass sie von nun an eine leichte Aufgabe vor sich hatten. Whitney sollte auf ihrem Weg zurück ins Rampenlicht noch einige Schnitzer begehen.
2007 wurde die Scheidung von Bobby offiziell. Im April bekam Whitney das Sorgerecht für Bobbi Kristina zugesprochen. Vor Gericht war sie gefragt worden, wie sie Browns Verlässlichkeit als Vater einschätzte, und sie hatte geantwortet: „Wenn er sagt, dass er seine Tochter besuchen will, dann tut er das manchmal. Normalerweise allerdings nicht.“ Zwar erhielt Bobby ein eingeschränktes Besuchsrecht, aber ihm wurde kein Cent von Whitneys Geld zugesprochen. Richter Franz Miller erklärte die Scheidung am 24. April 2007 für rechtskräftig. Und so endete die Ehe der Browns.
Im Januar 2008 kam heraus, das Bobby versuchte hatte, gegen die Scheidungsvereinbarungen Berufung einzulegen, um schließlich doch noch Unterhaltszahlungen von Whitney zu erhalten. Er wurde abgewiesen. Seine Zeit als Mr. Whitney Houston war endgültig zu Ende.
Allerdings liefen erste Comebackversuche auch nicht glatt. Am 27. April hätte sie die Möglichkeit gehabt, den Kritikern und Zweiflern ein für alle Mal zu zeigen, dass mit ihr noch zu rechnen war. Stattdessen bewies sie leider nur, dass sie ihre Probleme noch längst nicht überwunden hatte. Sie war angeblich für drei Millionen Dollar für einen Auftritt beim mit Stars gespickten Plymouth Jazz Festival engagiert worden, das auf der Karibikinsel Tobago stattfand, und sollte unmittelbar vor Rod Stewart, dem eigentlichen Headliner, auftreten. Vor Beginn der Show teilte man der Presse mit, dass Whitney während ihres Auftritts keine Fotografen zulassen würde, abgesehen von einem Kameramann, der ihr zugesichert hatte, alle Bilder, die er weitergab, vorher von ihr absegnen zu lassen.
Für ihre drei Millionen Dollar Gage lieferte Whitney ein enttäuschendes Spektakel ab und enttäuschte vor allem jene Fans, die gehofft hatten, sie würde zeigen, dass sie für ihr Comeback gerüstet war. Sie war weder körperlich noch stimmlich in guter Verfassung, und der Auftritt war vom ersten Augenblick an eine Katastrophe.
Sie begann mit „It’s Not Right, But It’s Okay“, ließ allerdings dabei erkennen, dass sie alles andere als „okay“ war. Bei dem dritten Titel, „Saving All My Love For You“, verlor sie bereits ihre Stimme. Laut Reporter Jawn Murray, der das Konzert für den Internetdienst Black Voices rezensierte, war „aus dem einstigen Sopran ein Reibeisen-Tenor“ geworden.
Whitney sprang in einem weißen Kleid über die Bühne und rief immer wieder: „Ich liebe euch, Trinidad!“ Dabei übersah sie geflissentlich, dass es sich bei Trinidad um die Nachbarinsel handelte. Aus dem Publikum schallte entsprechend des Öfteren der zornige Ruf „Wir sind hier auf Tobago!“ zurück, den sie jedoch ignorierte. Sie war nicht nur nicht auf Trinidad, sie benahm sich, als sei sie auf dem Mars.
Nachdem ihr klar geworden war, dass es ihr nicht gelingen würde, ihr Programm stimmlich durchzustehen, stürzte sie sich in einen Monolog über das Festival. „Es bringt so viele tolle Erinnerungen zurück“, sagte sie, „wenn man die Größen hört, die an diesem Wochenende hier aufgetreten sind. Meine Tochter und ich haben jeden Abend auf der Veranda gesessen und Diana Ross, Smokey Robinson und En Vogue zugehört.“
Anschließend versuchte sie sich an ihrem größten Hit „I Will Always Love You“. Mitten im Song
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