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Whitney Houston - Die Biografie

Whitney Houston - Die Biografie

Titel: Whitney Houston - Die Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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die Kamerateams gewöhnt, dass sie sich wirklich völlig ungehemmt gehen ließen. In der wohl ekligsten Szene, die ausgestrahlt wurde, beklagte sich Whitney in Bobbys Gegenwart, sie litte an Verstopfung. Bobby schlug ihr daraufhin vor, er könne die fragliche Substanz ja von Hand entfernen. Schlimmer konnte es nun wirklich kaum mehr werden. Glücklicherweise folgten die Kameras den beiden nicht auf die Toilette.
    Whitney stand schon zuvor nicht gerade in dem Ruf, besonders zurückhaltend zu sein, aber in der Fernsehserie wirkte sie endgültig arrogant, unmöglich, verwöhnt, gewöhnlich und vor allem irgendwie bedröhnt. Und sie war nicht gewillt, Bobby die besten Sprüche in der Sendung zu überlassen. Häufig erklärte sie ihm: „Leck mich am Arsch!“ Und wenn sie etwas tun sollte, zu dem sie keine Lust hatte, entgegnete sie: „Scheiße, nein!“ Das wurde schließlich zum wiederkehrenden Motto der Sendung, und es dauerte nicht lange, bis es sogar T-Shirts mit dieser Aufschrift gab. Die Satiresendung The Soup machte sich über Whitney lustig, indem sie die Szene, in der die Sängerin „leck mich am Arsch“ brüllte, wieder und wieder zeigte. Whitney war offiziell zur Lachnummer der Unterhaltungsbranche geworden.
    Die Produzenten der Show hatten sich bemüht, die einzelnen Folgen unter ein bestimmtes Motto zu stellen – „Zuhause bei den Browns“, „Alles Gute zum Muttertag“ oder „Bobby fährt nach London“. In dieser Folge zeigte man die beiden, wie sie im legendären Londoner Kaufhaus Harrod’s einkauften und sogar Mohamed Al-Fayed, den Besitzer, trafen. In einer anderen Sendung machten Bobby und Whitney Urlaub auf den Bahamas. Es machte ganz und gar den Eindruck, als sei die Karriere beider Sänger ein für alle Mal vorbei. Man hatte sie auf Karikaturen ihres früheren Ichs reduziert: Beide waren dafür berühmt, berüchtigt zu sein, und hatten sich längst in ihrem eigenen negativen Image verfangen.
    Whitney, die einst in Bodyguard so schön und unschuldig ausgesehen hatte, wirkte nun oft wie eine ausgezehrte Hexe oder ein kreischender Raubvogel. Als Eltern erinnerten sie und ihr Gatte allerdings eher an zwei Alligatoren, eine Spezies, die dafür bekannt ist, die Jungtiere aufzufressen. Für die kleine Bobbi Kristina konnte man beim Zusehen nur Mitgefühl empfinden – es erschien schrecklich, diese beiden Schreckgespenster als Eltern zu haben.
    Being Bobby Brown wurde vom 30. Juni bis August 2005 in den USA ausgestrahlt, und jede Woche flimmerte eine neue, schockierende Folge über Amerikas Bildschirme. Es war die Fremdschämen-Serie jenes Sommers. Am 22. Dezember 2005 wurde schließlich noch einmal ein Nachschlag gezeigt, „Weihnachten bei den Browns“. 2008 überlegte man schließlich, die Show auf DVD zu veröffentlichen. Angeblich aber weigerte sich Whitney, ihre Zustimmung dazu zu geben, dass auch ihre Auftritte gezeigt werden durften, und damit war die Sache vom Tisch.
    In dem Buch Bobby Brown: The Truth, The Whole Truth And Nothing But The Truth wurde er wie folgt zitiert: „Ich habe ein echtes Problem damit, weil sich das auf mein Einkommen auswirkt. Mit der DVD hätte man viel Geld verdienen können, aber weil sie nicht kooperieren will, wird es diese DVD nie geben. Dabei habe ich sie nie darum gebeten, vor der Kamera aufzukreuzen. Sie hat das aus eigenem Antrieb gemacht. Ich habe ihr sogar des Öfteren gesagt, sie könnte gehen. Jedenfalls habe ich immer klar gestellt, dass sie sich nicht verpflichtet fühlen sollte, dabei zu sein, aber sie fand immer irgendeinen Grund, um am Drehort zu erscheinen. Jetzt tut es ihr Leid, dass sie dabei war.“
    Daher gibt es die Sendung inzwischen nur noch auf den Videocassetten von Whitney-Fans und anderen schockierten Zuschauern. Es ist bestenfalls ein beschämendes Zeitdokument. Die Zeitschrift People nannte das Fernsehspektakel „bizarr“. Der Hollywood Reporter fasste es wohl am besten zusammen: „Es beweist nicht nur, dass Brown noch ordinärer ist, als die Klatschzeitungen vermuten lassen – die Show raubt auch Whitney Houston das letzte Bisschen Würde.“
    In einer Folge von Being Bobby Brown hört man, wie Whitney das Kamera­team fragt: „Was sollten wir hier noch mal gerade noch machen?“ Das war einer der bezeichnendsten Augenblicke der Serie. Was tat sie da eigentlich mit Bobby Brown? Wie ging sie mit ihrer Karriere um? Und was machte sie ganz generell aus ihrem Leben? Das schien sie selbst nicht zu wissen.

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