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Wicked - Die Hexen von Oz

Wicked - Die Hexen von Oz

Titel: Wicked - Die Hexen von Oz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Maguire
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aufhören«, murmelte sie. »So ein Lärm, so ein Krakeel, so ein Krawall! Aber nicht mit Ämmchen, das Ämmchen ist dafür zu alt. Sie sind wie die Wilden.«
    Unten in der Küche bellte der Hund, der Löwe brüllte und hämmerte gegen die Tür, und Liir kreischte: »Dorothy, wir kommen!« Aber die Hexe fuhr herum und stellte Ämmchen ein Bein, so dass die alte Frau unter großem Ach und Weh die Treppe hinunterkullerte, gefolgt von dem bestürzten Plapperaff. Da brach die Küchentür aus den Angeln, und der Löwe und Lir kamen herausgestürzt und fielen über das am Fuß der Treppe liegende Ämmchen. »Los, hinauf mit dir!«, schrie die Hexe. »Ich werde dich erledigen, bevor du mich erledigen kannst!«
    Dorothy hatte sich losgerissen und rannte vor der Hexe die Wendeltreppe hinauf. Es gab nur einen Ausgang, und der führte auf die Burgmauer hinaus. Die Hexe eilte hinter ihr her, denn die Tat musste getan sein, bevor der Löwe und Liir bei ihnen waren. Sie würde die Schuhe bekommen, sie würde sich das Grimorium nehmen, sie würde Liir und Nor vergessen und in die Wildnis ziehen. Sie würde das Buch und die Schuhe verbrennen, und dann würde sie sich selbst vergraben.
    Dorothy kauerte in einer dunklen Ecke und erbrach sich auf die Steine.
    Â»Du hast meine Frage nicht beantwortet«, sagte die Hexe. Sie hielt die Besenfackel in die Höhe, so dass zwischen den Schatten der Zinnen Schemen und Gespenster tanzten. »Du hast mich hartnäckig verfolgt, und ich will es jetzt wissen: Warum willst du mich ermorden?«
    Die Hexe schlug die Tür hinter sich zu und drehte den Schlüssel um. Wieder Zeit gewonnen.
    Dorothy starrte sie nur fassungslos an.
    Â»Meinst du, man würde sich nicht in ganz Oz Geschichten über dich erzählen? Meinst du, ich wüsste nicht, dass der Zauberer dich geschickt hat, damit du ihm Beweise für meinen Tod zurückbringst?«
    Â»Ach, das meinst du«, sagte Dorothy. »Das stimmt, aber deswegen bin ich nicht gekommen.«
    Â»Mit deinem Gesicht taugst du nicht zur Lügnerin.« Die Hexe leuchtete sie mit dem brennenden Besen an. »Du sagst mir jetzt die Wahrheit, und danach werde ich dich töten, denn in Zeiten wie diesen, meine Kleine, muss man töten, bevor man getötet wird.«
    Â»Ich könnte dich niemals töten«, sagte das Mädchen weinend. »Ich war schon am Boden zerstört über den Tod deiner Schwester. Wie könnte ich dich da auch noch töten?«
    Â»Entzückend«, sagte die Hexe. »Sehr lieb, sehr rührend. Warum bist du dann hergekommen?«
    Â»Ja, der Zauberer hat gesagt, ich soll dich ermorden«, gab Dorothy zu, »aber ich hatte niemals die Absicht, und deshalb bin ich nicht gekommen!«
    Die Hexe hielt den brennenden Besen noch höher und dichter, um dem Mädchen ins Gesicht zu schauen.
    Â»Als sie sagten … als sie sagten, dass sie deine Schwester gewesen war … und dass wir hierherkommen müssten … da war das wie eine Gefängnisstrafe, und ich wollte nicht … aber ich dachte, gut, ich gehe, und meine Freunde wollten mitkommen und mir helfen … und ich wollte zu dir gehen … und ich wollte sagen …«
    Â»Was sagen?«, schrie die Hexe völlig von Sinnen.
    Â»Ich wollte sagen«, erklärte das Mädchen und richtete sich auf, die Zähne zusammengebissen, »ich wollte zu dir sagen: Kannst du mir jemals diesen Unfall vergeben, den Tod deiner Schwester? Kannst du mir jemals vergeben, denn ich kann mir selbst niemals vergeben!«
    Entsetzt schrie die Hexe auf, außerstande zu glauben, dass die Welt sie selbst jetzt noch überlistete, sie abermals verletzte: dass Elphaba, die mit Sarimas Weigerung zu vergeben hatte leben müssen, jetzt von einem stammelnden Kind um das Erbarmen angebettelt wurde, das sie nie bekommen hatte. Wie konnte sie aus ihrer eigenen inneren Leere heraus so etwas geben?
    Sie saß in der Falle, wand sich, spannte ihre ganze Willenskraft an, – aber was wollte sie eigentlich? Da flog ein brennendes Reisigteilchen des Besens auf ihren Rock, der Feuer fing, und im Nu stand sie in Flammen. »Oh, nimmt dieser Albtraum denn nie ein Ende!«, schrie Dorothy, und sie schnappte sich einen Eimer mit Regenwasser, der in der plötzlichen Feuersbrunst sichtbar geworden war. »Ich werde dich retten!«, rief sie und schleuderte das

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