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Widersacher-Zyklus 02 - Die Gruft

Widersacher-Zyklus 02 - Die Gruft

Titel: Widersacher-Zyklus 02 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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ich weiß nicht«, sagte er schließlich, wobei ihm seine langjährige Erfahrung im Lügen zu Hilfe kam. »Aber ich werde es herausfinden.«
    Und dann war die Insel zu Ende – sie waren am Battery Park angelangt, der Südspitze von Manhattan. Jack jagte an der Westseite des Parks entlang und bog dann mit quietschenden Reifen um eine Kurve am Ende der Straße. Ohne zu bremsen durchbrach er eine Absperrung und schlingerte durch den Sand auf das Wasser zu.
    »Mein Laster!«, jammerte Abe.
    »Sorry! Ich lasse ihn wieder reparieren.«
    Gia schrie erschreckt auf, als Jack mit einem Schleudermanöver im Sand zum Stehen kam. Er sprang aus dem Wagen und lief zur Landspitze.
    Die Bucht von New York erstreckte sich vor ihm. Ein leichter Luftzug strich ihm über das Gesicht. Im Süden, direkt vor ihnen, konnte man die Bäume und Gebäude von Governors Island erkennen. Links von ihnen, auf der anderen Seite der Mündung des East Rivers, war Brooklyn. Und weit rechts von ihnen, in Richtung New Jersey, befand sich auf ihrer eigenen kleinen Insel die Freiheitsstatue mit erhobener Fackel. Die Bucht war wie leer gefegt – keine Ausflugsboote, keine Rundfahrten, keine Fähren nach Staten Island. Nichts außer einer Wasserwüste. Jack fummelte das Fernglas aus seinem Futteral und spähte auf die Bucht hinaus.
    Er ist da draußen – er muss da sein!
    Aber die Oberfläche der Bucht war leer – keine Bewegung, keine Geräusche außer dem leichten Gluckern des Wassers gegen die Kaimauer.
    Seine Hände begannen zu zittern, als er immer panischer die Wasserfläche absuchte.
    Er ist da! Er kann noch nicht weg sein!
    Und dann fand er ein Schiff – direkt in der Linie zwischen seinem Standort und Governors Island. Vorher hatte er die Positionslichter mit den Lichtern der Gebäude auf der Insel verwechselt. Aber diesmal spiegelte sich der sinkende Mond auf den Aufbauten. Er stellte das Fernglas scharf und das Oberdeck geriet in sein Blickfeld. Als er den einzelnen Mast und die vier Kräne mittschiffs sah, wusste er, dass er fündig geworden war.
    »Das ist es!«, rief er und reichte Gia das Fernglas. Sie nahm es ihm mit einem verwirrten Gesichtsausdruck ab.
    Er rannte zum Laster zurück und zerrte das Schlauchboot von der Ladefläche. Abe half ihm, es aus der Verpackung zu holen und die CO 2 -Behälter anzuschließen. Während das gelbe Oval langsam Gestalt annahm, schulterte Jack den Flammenwerfer. Sein Rücken schmerzte fast gar nicht mehr. Er trug die Kiste mit den Brandbomben zur Kaimauer und kontrollierte noch einmal, dass er auch seine Universalfernbedienung dabeihatte. Er sah, dass Gia ihn aufmerksam beobachtete.
    »Geht es dir gut, Jack?«
    Er meinte, in ihren Augen eine Spur der Zuneigung zu sehen, die sie ihm einmal entgegengebracht hatte, aber da war auch Zweifel.
    Jetzt kommt es. Sie meint eigentlich: Hast du noch alle Tassen im Schrank?
    »Nein, es geht mir nicht gut. Und das wird es auch nicht, bis ich nicht mit dem fertig bin, was ich auf diesem Schiff zu erledigen habe.«
    »Bist du dir wirklich sicher? Ist Vicky wirklich da draußen?«
    Ja, das ist sie. Aber sie ist tot. Gefressen von … Jack musste sich zusammenreißen, um nicht in Tränen auszubrechen.
    »Ganz sicher.«
    »Dann lass uns die Küstenwache rufen oder …«
    »Nein!« Das konnte er nicht zulassen. Das war sein Kampf und er würde ihn auf seine Art führen. Wie ein Blitz einen Blitzableiter mussten sich die Wut und der Hass und die Trauer, die sich in ihm aufgestaut hatten, ein Ziel suchen. Wenn er das nicht persönlich mit Kusum ausmachte, würde es ihn zerstören. »Dabei kann uns niemand helfen. Kusum genießt diplomatische Immunität. Niemand, der sich an die üblichen Regeln hält, kann ihm etwas anhaben. Überlass das einfach mir!«
    Gia wich vor ihm zurück und ihm wurde klar, dass er sie angeschrien hatte. Abe stand vor dem Lieferwagen mit dem Paddel in der Hand und starrte ihn an. Sie mussten ihn für verrückt halten. Und er war auch kurz davor … so kurz … Er musste nur noch ein bisschen länger durchhalten …
    Er zog das jetzt völlig aufgeblasene Schlauchboot zur Mauer und ließ es über die Kante gleiten. Dann setzte er sich auf die Mauer und hielt das Boot mit den Füßen in Position, während er die Kiste mit den Brandbomben hinabsenkte. Abe brachte ihm das Paddel. Dann ließ sich Jack in das Boot hinunter und sah hoch zu seinem besten Freund und der Frau, die er liebte.
    »Ich will mitkommen«, sagte Gia.
    Jack schüttelte den Kopf. Das

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