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Widersacher-Zyklus 03 - Die Gabe

Widersacher-Zyklus 03 - Die Gabe

Titel: Widersacher-Zyklus 03 - Die Gabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Gabe
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weiter in die Richtung, in die er gelaufen war, aber er stolperte und stürzte beinahe.
    »Hey!«, sagte der andere Mann. Er trug auch eine schmutzige Jeans, und sein fettiges graues Sweatshirt, das an den Schultern zerrissen war, entblößte grob gestochene Tätowierungen. Sein schwarzes Haar war kurz geschnitten. »Du hast mich getreten!«
    Mit einer geschmeidigen Bewegung stieß er sich von der Wand ab und versetzte Alan einen heftigen Stoß. Alan verlor das Gleichgewicht und taumelte nach hinten, seine wirbelnden Hände griffen nach der Wand, aber sein linkes Bein hielt sein Gewicht nicht. Er knickte ein und fiel auf das Knie.
    »Schlimmes Bein, was?«, sagte der mit dem Pferdeschwanz grinsend, als er auf ihn zukam. Alan fühlte in dem gesunden Bein einen stechenden Schmerz, als der Mann nach ihm trat. Er fiel auch auf das andere Knie.
    Verletzt und verängstigt rappelte er sich mühsam wieder auf und wandte sich zum Gehen.
    »Hey, Pisser! Wo willste denn hin?«, fragte einer von hinten.
    »Jeffy«, antwortete Alan. Warum wussten sie das nicht?
    »Was hat er gesagt?«, fragte der andere.
    »Keine Ahnung. Klang nicht wie Englisch.«
    »Hey! Ein Scheiß-Ausländer. Komm, den nehmen wir uns vor!«
    Eine Hand fasste ihn an der Schulter und drehte ihn grob herum. »Warum die Eile, Bruder?«, fragte der mit dem T-Shirt, packte seine Arme und hielt sie an den Seiten fest. Der Kurzhaarige stellte sich neben ihn und griff mit seinen Fingern in Alans linke Gesäßtasche.
    »Dieses Arschloch muss doch eine Brieftasche haben!«
    Eine weibliche Stimme ertönte von oben. »Hey! Was ist da unten los?«
    »Fick dich, Alte!«, brüllte der Kurzhaarige fast in Alans Ohr, während er mit dem Knopf an Alans Hosentasche kämpfte.
    »Jeffy!«, rief Alan.
    Der Mann mit dem Pferdeschwanz stieß sein Gesicht fast in Alans. Er hatte Mundgeruch. »Ich werde dir die Fresse polieren, wenn du nicht endlich ruhig bist, du Arsch!«
    Alan riss seinen rechten Arm los und versuchte, den Mann wegzustoßen.
    »Jeffy!«
    Plötzlich begann der Mann mit dem Pferdeschwanz, unter Alans Griff zu gurgeln und sich zu krümmen. Seine Augen verdrehten sich, und aus seinem Mund quoll eine angeschwollene Zunge hervor.
    »Was ist denn das für eine Scheiße?«, schrie der Kurzhaarige. »Hey, Sammy! Hey!«
    Er zerrte an Alans Hemdbrust. Alan wehrte seinen Griff ab und packte sein Handgelenk mit der jetzt wieder freien linken Hand.
    Der Mann zitterte unkontrolliert in Alans Griff, so als ob er plötzlich Schüttelfrost hätte. Sein kurzes schwarzes Haar begann auszufallen und rieselte auf Alans ausgestreckten Arm.
    Alan blickte kurz zu dem Pferdeschwanz, der wie betrunken hin und her taumelte. Dicke Beulen hatten sich überall auf seiner ganzen Haut gebildet; während Alan zusah, schwollen sie an, reiften und platzten auf. Aus dem zuckenden Körper sickerte eitriger, mit Blut vermischter Schleim.
    Schwindelig vor Verwirrung und Bestürzung, versuchte Alan, seinen Griff von dem anderen zu lösen, aber seine Finger waren wie erstarrt. Der Tätowierte ging in die Knie. Der Leib des Mannes begann anzuschwellen, blähte sich auf, bis er aufplatzte und Darmschlingen aus der Bauchhöhle ausspuckte, die sich wie gekochte Würste über seine Oberschenkel verteilten.
    Die Frauenstimme von oben schrie. Der Mann mit dem Pferdeschwanz, jetzt eine unkenntliche Masse aus eiternden offenen Wunden, brach zusammen. Als sich das Summen der Fliegen, die heranschwärmten, mit dem schrillen Schreien der Frau mischte, wandte sich Alan ab und begann weiterzulaufen. Die Bilder des Ereignisses hinter ihm verblassten bereits zur Unkenntlichkeit, als er die Spur des Signalfeuers wieder aufnahm, das im Nordosten leuchtete.
    »Jeffy«, sagte er.
     
    Ba fuhr die regennassen Straßen auf und ab. Chac hatte ihm gesagt, dass der Doktor Richtung Nordosten gelaufen war, und darum war Ba in diese Richtung gefahren. Er klapperte Straße um Straße ab, bis er an den East River kam. Dann nahm er die Williamsburg-Brücke und befand sich nun in Brooklyn. In diesem Stadtteil kannte er sich nicht aus. Das in Verbindung mit dem Toben des Sturms und der fast nachtähnlichen Dunkelheit verlangsamte seine Suche zu einem quälenden Schleichen.
    Auf jeden Fall war er hier nicht in einer angenehmen Gegend. Der Gedanke daran, dass der Doktor hier vielleicht allein umherirrte, machte ihm zu schaffen. Ihm konnte alles Mögliche passieren. Aber der Sturm hatte auch zumindest einen Vorteil: Die meisten Leute blieben

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