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Widersacher-Zyklus 03 - Die Gabe

Widersacher-Zyklus 03 - Die Gabe

Titel: Widersacher-Zyklus 03 - Die Gabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Gabe
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zu verstecken.«
    »Das wusste ich nicht! Wenn du es mir gesagt hättest, wäre es vielleicht anders gekommen.«
    »Vielleicht?«
    »Der kleine Lam Thuy wäre gestorben, wenn er nicht hier gewesen wäre! Verstehst du nicht? Er wurde zu uns geschickt! Er sollte in diesem Moment hier sein! Das Dat-tay-vao wusste, dass es gebraucht wurde, und darum hat es ihn zu uns gebracht!«
    » Ich habe ihn gebracht! Und ich freue mich von ganzem Herzen, dass er Lam Thuy gerettet hat, aber das rechtfertigt nicht, dass du die ganze Gemeinde eingeladen hast, zu dir zu kommen!«
    Chac zuckte hilflos mit den Schultern. »Ich habe geprahlt. Ich fühlte mich so geehrt, das Dat-tay-vao in meinem Haus zu beherbergen, dass ich es allen erzählte. Es sprach sich herum. Sie kamen zu mir wie die Fische zu ihren Laichplätzen. Was sollte ich tun?«
    »Du hättest sie wegschicken sollen.«
    Chac sah ihn vorwurfsvoll an. »Wenn du von jemandem mit dem Dat-tay-vao gehört hättest, der in der Nähe war, als Nhung Thi im Sterben lag, hättest du dich wegschicken lassen?«
    Ba fand keine Antwort. Keine zumindest, die er hätte äußern wollen. Er wusste, dass er wie ein Teufel um die Möglichkeit gekämpft hätte, das Dat-tay-vao bei seiner dahinsiechenden Frau wirken zu lassen. Er seufzte und legte sanft eine Hand auf Chacs Schulter.
    »Sag mir, alter Freund, welchen Weg ist er gegangen?«
    »Er sah in die nordöstliche Richtung. Ich hätte ihn festgehalten, aber er suchte jemanden. Und du weißt ja, man darf sich dem Dat-tay-vao niemals in den Weg stellen.«
    »Ja, das weiß ich«, sagte Ba, »aber ich habe nie verstanden, warum.«
    »›Wenn du dein Wohlbefinden achtest, stell dich ihm nicht in den Weg.‹ Was ist da nicht zu verstehen?«
    »Was passiert, wenn man das doch tut?«
    »Ich weiß es nicht. Sollen andere die Erfahrung machen; die Warnung genügt mir.«
    »Ich muss ihn für die Missus finden. Kannst du mir helfen?«
    Chac schüttelte den Kopf. »Wir sind ihm nicht gefolgt. Er stand unter dem Zauber des Dat-tay-vao – er konnte nicht richtig laufen, und seine Gedanken waren bewölkt. Aber er sagte immer wieder das gleiche Wort: ›Jeffy.‹ Immer wieder: ›Jeffy.‹«
    Angespornt von einem plötzlichen und unerklärbaren Gefühl der Gefahr, trat Ba zum Telefon und wählte die Nummer der Missus. Er wusste nun, wohin der Doktor ging. Aber wenn er zu Fuß war und sein Geist nicht in Ordnung, würde er vielleicht sein Ziel nicht finden. Ba würde sein Bestes geben, um ihn aufzuspüren, aber zuvor musste er die Missus verständigen. Sein Blick fiel auf das Fenster, und er sah die ersten Gewitterwolken, die sich am Himmel zusammenbrauten.
     

51 . Während des Gewitters
     
    Sylvia hatte die zunehmende Dunkelheit beobachtet und sie wie ein böses Omen empfunden. Ihre alte Furcht vor Gewittern verblasste vor dem Grauen, das von Minute zu Minute in ihr wuchs, als sie die sich aufbauschenden Wolken betrachtete, die oben rosa und weiß waren, an ihrer Unterseite aber so dunkel und bedrohlich, dass sie die Sonne zu verschlucken schienen. Alan war irgendwo da draußen. Und er war auf dem Weg zu ihr. Das hätte sie freuen müssen; stattdessen erfüllte es sie mit einem noch größeren Unbehagen. Ba hatte angedeutet, dass Alan ziemlich durcheinander war. Alan und der Sturm – beide kamen von Westen.
    Das Telefon klingelte. Sylvia eilte hin.
    Es war Charles. Er schien sich seit gestern wieder gefangen zu haben. Schnell erzählte Sylvia ihm, was sie von Ba erfahren hatte.
    »Der verdammte Narr!«, sagte er. »Hat Ba gesagt, wie viele Menschen er geheilt hat, bevor er weitergezogen ist?«
    »Er war sich nicht sicher, aber nach dem, was ich von Chac erfahren habe, vielleicht fünfzig.«
    »Oh großer Gott!«, entfuhr es Charles mit einer Stimme, die plötzlich heiser war.
    Sylvia berichtete weiter, in der Hoffnung, je mehr Informationen sie Charles gab, desto besser ständen die Chancen, dass er ihr sagen konnte, was mit Alan passiert war.
    »Chac sagte auch, dass Alan komisch gelaufen ist – als ob sein linkes Bein nicht richtig funktioniert.«
    »Oh nein!«
    »Was ist los?«
    »Dieser arme dämliche Mistkerl! Er hat sich Teile seiner motorischen Rinde beschädigt! Weiß der Himmel, was als Nächstes den Dienst einstellt.«
    Sylvia hatte ein Gefühl, als sei ihr Herz stehen geblieben. »Wie meinst du das?«
    »Ich meine, dass diese Gabe, oder wie auch immer man diese verdammte Kraft bezeichnen kann, anscheinend den größten Teil der nicht

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