Widersacher-Zyklus 03 - Die Gabe
Und er lief da durch den Regen, als würde er gar nicht merken, dass es regnet. Ich denke, der ist auf Drogen, also wird er hier wohl zu Hause sein.«
»Entschuldigen Sie«, sagte Ba, dessen Interesse geweckt war. »Aber wie sah der Mann aus?«
»Vielleicht vierzig. Braunes Haar, blaue Hose und ein hellblaues Hemd. Warum? Kennen Sie ihn?«
Ba nickte. Die Beschreibung passte perfekt auf den Doktor. »Ich suche ihn.«
»Na, dann hoffen Sie mal besser, dass Sie ihn nicht finden! Sie hätten sehen sollen, was mit diesen beiden Pennern passiert ist – Gott schütze ihre Seelen« – sie bekreuzigte sich – »Als die versucht haben, ihn auszurauben, da packte er sie, und sie bekamen Krämpfe und starben und verfaulten, alles in wenigen Minuten! So etwas haben Sie bestimmt noch nicht gesehen! Und ich auch nicht – bis heute!«
Ba sagte nichts, er starrte sie nur wie betäubt an.
»Sie meinen, ich bin verrückt, nicht wahr? Sie und diese Bullen. Na, gehen Sie schon weiter. Denken Sie, was Sie wollen. Ich habe gesehen, was ich gesehen habe.«
»In welche Richtung ist er gegangen?«, fragte Ba, als er seine Stimme wiederfand.
»Nein, ich –« war alles, was er hörte, denn sie zuckte zusammen, als ein besonders heller Blitz durch den Regen brach, und was auch immer sie gesagt hatte, es ging in dem darauf folgenden Donner unter. Sie wandte sich um und öffnete die Haustür.
»Ich habe Sie nicht verstanden!«, rief Ba.
»Ich sagte, ich wollte es nicht sehen.«
Ba eilte zum Wagen zurück. Als er durch die Straßen raste und nach einem Telefon suchte, rasten seine Gedanken wie der Motor seines Wagens.
Was war geschehen? Zuerst der Senator, jetzt diese beiden Männer. Wandelte sich das Dat-tay-vao zu etwas Bösem? Oder waren das Beispiele für die Zeile in dem Gedicht: »Wenn du dein Wohlbefinden achtest, stell dich ihm nicht in den Weg!«
Vielleicht war Chac gar nicht so dumm gewesen, als er den Doktor nicht aufgehalten hatte. Vielleicht wäre er sonst auch als verfaulter Leichnam geendet.
Ba suchte jetzt nicht mehr nach dem Doktor. Das konnte warten. Bevor er irgendetwas unternahm, musste er ein Telefon finden. Er musste die Missus warnen. Wenn der Doktor Toad Hall erreichte, würde die Missus vielleicht versuchen, ihn von Jeffy fernzuhalten, well sie meinte, dass das für den Doktor das Beste wäre.
Er wollte sich nicht ausmalen, was dann passieren könnte.
Er kam zu einer Ampel an einer Hauptstraße, konnte aber kein Straßenschild entdecken. Er sah etwas weiter weg eine Tankstelle und steuerte auf sie zu. Glücklicherweise war das Münztelefon nicht beschädigt, und er rief Toad Hall an.
Eine auf Tonband aufgezeichnete Stimme meldete sich: »Es tut uns leid, aber eine Verbindung kam nicht zustande. Bitte legen Sie auf und versuchen es erneut!«
Ba befolgte die Anweisung und erhielt die gleiche Nachricht. Ein dritter Versuch ließ nur eine Schlussfolgerung zu: Die Leitungen in Monroe waren wieder einmal zusammengebrochen.
Ba fragte den Tankwart nach dem schnellsten Weg zum Long-Island-Expressway und raste mit der Vorstellung davon, wie die Missus bei dem Versuch, den Doktor aufzuhalten, unter seiner Hand verwelkte und verfaulte.
Ein kurzer Blick auf die Uhr zeigte 20:15. Er hatte genügend Zeit. Doch er raste weiter, fädelte sich durch den Verkehr hindurch und wich den Schlaglöchern aus. Ein Schild zeigte den Weg zum Long-Island-Expressway direkt voraus. Die rote Ampel wurde grün, und er gab Gas.
Und dann sah er den Lieferwagen bei Rot auf die Kreuzung fahren. Ba machte eine Vollbremsung. Als sein Wagen auf der nassen Fahrbahn ins Schleudern kam, sah er die weit aufgerissenen Augen und den schockierten offenen Mund des Fahrers, sah die Aufschrift Imbesi Bros, in großen gelben Buchstaben auf der Seite des Wagen, und dann ging die Welt unter.
»Und Sie sind sich sicher, dass Sie hier aussteigen wollen?«
Alan nickte. Ihm war sein Name wieder eingefallen – zumindest der Vorname –, und er hatte die Gegend wiedererkannt. Auf dem Schild stand Ausfahrt 39 – Glen Cove Road. Der Wagen hielt unter einer Unterführung an. Er wusste, dass Jeffy sich links von ihm befand, in nördlicher Richtung. Der Fahrer wollte weiter nach Osten.
»Ja.«
Der Fahrer blickte auf den schmalen dunklen Standstreifen. »Und hier wollen Sie sich mit diesem Jeffy treffen?«
»Nicht weit von hier«, sagte Alan, als er die Tür öffnete und in den Regen hinausstieg.
»Es ist jetzt Viertel vor neun. Wann kommt er
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