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Widerspruch zwecklos oder Wie man eine polnische Mutter ueberlebt

Widerspruch zwecklos oder Wie man eine polnische Mutter ueberlebt

Titel: Widerspruch zwecklos oder Wie man eine polnische Mutter ueberlebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emmy Abrahamson
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nach …«, beginne ich, aber Mutter schiebt mich mit den Koteletts aus der Küche.
    Auf wackligen Beinen gehe ich die Treppe hinunter und in Richtung Tisch. Die Koteletts vibrieren auf der Platte, die ich in meinen zittrigen Händen halte. Ich überlege, ob ich damit direkt zu Ola gehen oder sie einfach nur in seiner Nähe auf den Tisch stellen und schnell wieder in der Küche verschwindensoll. Und dann schaut Ola zu mir her. Was ja wohl bedeutet, dass er wirklich nach den Koteletts gefragt hat. Hat er’s womöglich getan, damit er noch mal mit mir reden kann?
    Der selbst ernannte Zeremonienmeister des Fests, Pan Bogusław, klatscht wieder einmal in die Hände, um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen.
    »Meine Damen und Herren! Ladies and men! Finden Sie nicht, dass nun der Zeitpunkt für den traditionellen Kuss des jungen Brautpaars gekommen ist?«, sagt er und sorgt mit Rafałs Hilfe dafür, dass alle volle Wodkagläser haben.
    Ich gehe zu dem Tisch, an dem Ola sitzt.
    »Hier sind die Koteletts, nach denen du gefragt hast«, sage ich und hoffe, dass er mein Lächeln richtig versteht. Es soll sagen, dass ich ihm verzeihe und er zurückkommen darf.
    Sogar Mutter und Jadwiga kommen aus der Küche geeilt und nehmen ihre Wodkagläser entgegen.
    »Was für Koteletts?«, fragt Ola.
    Mein Lächeln erlischt, und mir wird leicht übel. Meine Beine zittern noch ein bisschen mehr als ohnehin schon, während alle anderen sich erheben und dem Brautpaar zugewandt die Wodkagläser heben.
    »Gorzka, gorzka, gorzka …« , ruft Pan Bogusław, das heißt »bitter« und soll bedeuten, dass die Hochzeitsgäste miese Laune bekommen, wenn das Brautpaar sich nicht endlich lange genug küsst.
    Die frisch Vermählten wenden sich einander zu, und Sylwia nimmt Everts Kopf in die Hände, bevor sie ihre Lippen auf seine presst.
    »Die Koteletts, nach denen du gefragt hast«, wiederhole ich schwach.
    »Gorzka, gorzka, gorzka, gorzka, gorzka …« , rufen alle, die Polnisch können, bis man meinen könnte, es handle sich um ein etwas monotones Lied.
    »Go-schga, go-schga, go-schga …«, ruft sogar Klaus-Günter.
    Auch Göte und Bertil versuchen es, nur Gun-Britt hält sich die Ohren zu.
    »Ich hab nicht nach Koteletts gefragt«, sagt Ola.
    »Aber meine Mutter hat’s doch …«, sage ich, bevor mir endlich ein Licht aufgeht.
    # 244 Akzeptiere, dass … dass … dass du mit einer Platte Koteletts wie blöd zu … zu …
    Evert und Sylwia küssen sich immer noch, weil die Gorzka -Rufe nicht aufhören, sondern nur immer lauter werden.
    » GORZKA !, GORZKA !, GORZKA !, GORZKA ! …«
    »Es ist vielleicht das Beste, wenn ich gehe«, sagt Ola und steht auf.
    »Die Lichter!«, ruft Pan Bogusław und rennt die Lichterkette einschalten, für die er ein Verlängerungskabel zum Haus gelegt hat.
    »Natürlich hast du nicht nach Koteletts gefragt«, murmle ich vor mich hin. Meine Gedanken werden gerade von dem Orkan fortgerissen, der in meinem Kopf zu wüten begonnen hat.
    # 244 Akzeptiere, dass … nein, nein, nein … nicht mehr … ich kann nicht mehr … es ist zu viel … ich kann einfach nicht … ALL DAS MUSS ENDLICH AUFHÖREN … A-U-F-H-Ö-R-E-N!
    Als Evert und Sylwia endlich ihren Marathonkuss beenden dürfen und alle ihr Glas auf sie leeren, hört man erst ein Zischen, dann explodiert die ganze Welt. 25 Glühbirnen platzen in einer ohrenbetäubenden Kaskade aus splitterndem Glas, Feuer und Rauch. Die Lichterkette brennt, und unser Garten wird von einem grellen Feuerwerk erleuchtet.
    Für den Bruchteil einer Sekunde stehen alle wie versteinert, dann bricht das Chaos aus.
    »Aaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!«, stimmt Gun-Britt ein Sirenengeheul an.
    »Ft!«, macht es, als Göte den Wodka aus seinem vollen Mund in Richtung Klaus-Günter sprüht.
    »Nein!«, schreit Klaus-Günter.
    Alle springen gleichzeitig auf und werfen dabei Tische und Stühle um. Weingläser zerschellen auf dem Boden.
    »Feuer! Feuer! Feuer!«, brüllt Bertil alle und niemanden an.
    Ein paar Glühbirnen waren doch noch übrig, die zerplatzen jetzt und sprühen Funken wie riesengroße Wunderkerzen.
    »Die Pferde!«, höre ich Ola sagen, dann sehe ich, wie er läuft, um die sich wiehernd aufbäumenden Tiere zu beruhigen.
    »Aaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!«, tönt immer noch Gun-Britts Sirene.
    »Was für ein Fest!«, höre ich Rafał lachen.
    Und mittendrin stehe ich und tue das Einzige, was ich in dem Augenblick tun kann: Ich werfe mit Koteletts.
    »Dämliche mörderische

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