Widerstand - Star trek : The next generation ; 2
schlanker Gliedmaßen unter dem Bettlaken. »Jean-Luc, ist alles in Ordnung? Du hast geträumt.«
»Beverly.« Seine Stimme klang noch immer rau vom Schlaf, und er räusperte sich. »Ja, natürlich, es ist alles in Ordnung. Es war nur ein Traum.«
Sie rollte sich auf die Seite. Er konnte ihre Silhouette erkennen, nicht aber ihren Gesichtsausdruck. Sie stützte einen Ellbogen auf dem Kissen auf und legte den Kopf in die Handfläche. Ihr Haar fiel herab und strich über seine Schulter. »Wovon handelte dein Traum?«
Er versteifte sich leicht. Er kannte die Nuancen in ihrem Tonfall sehr gut. Jetzt war sie seine Ärztin, nicht die Geliebte oder Freundin. Und sie stellte eine Frage, deren Antwort sie bereits kannte.
»Ich habe also im Schlaf gesprochen«, bemerkte er trocken.
Sie nickte. »Möchtest du darüber reden?«
Ihre Beharrlichkeit entlockte ihm ein Seufzen. »Was soll ich sagen? Ich weiß nicht, weshalb ich von den Borg geträumt habe. Das ist alles schon so lange her.«
Noch bevor sie auch nur zu sprechen anfing, erkannte er bereits ihre Skepsis an der Art, wie sie den Kopf leicht zurückzog. »Eine Wunde, die so tief sitzt, Jean-Luc, wird niemals vollständig verheilen.«
»Dann hilf mir, zu vergessen.« Er ergriff den Arm, der ihren Kopf stützte, und zog behutsam daran. Sie wehrte sich nicht, sondern lachte leise, rollte ihm entgegen und halb auf ihn drauf. Er gab ihr einen raschen Kuss, und sie lächelten sich in der Dunkelheit an.
»Es tut mir leid, dass dich das noch immer belastet«, sagte sie sanft.
Er zuckte mit den Schultern. »Es belastet mich nicht. Es war nur ein … Schluckauf meines Unterbewusstseins, mehr nicht.« Er strich ihr durchs Haar. »Verzeih, dass ich dich geweckt habe. Schlaf noch ein bisschen.«
Sie gähnte und kuschelte sich an ihn, ihre Wange an seine Brust geschmiegt. Einen Moment später war sie eingeschlafen – die besondere Gabe eines Arztes, die sie vor langer Zeit während des Medizinstudiums erworben hatte. Gelegentlich zog er sie damit auf, aber im Grunde beneidete er sie um diese Fähigkeit, vor allem jetzt, da er hellwach im Bett lag, die nächtliche Decke anstarrte und das regelmäßige Heben und Senken ihrer Brust gegen seine Rippen spürte.
Der Traum beunruhigte ihn. Er hatte schon seit ziemlich langer Zeit keinen Gedanken mehr an die Borg verschwendet. Er konnte sich schon nicht mehr daran erinnern, wann er das letzte Mal bewusst die Schrecken seiner Existenz als der Mensch-Maschinen-Hybrid Locutus durchlebt hatte. Er verstand nicht, weshalb diese Erinnerungen gerade jetzt zu ihm zurückkehrten. Und noch weniger verstand er, wieso sie gerade diesmal solch eine verstörende Wirkung auf ihn hatten.
Die Ahnung eines Wisperns drang an sein Ohr.
»Was sagst du?« Er senkte das Kinn, um Beverly anzublicken. Doch sie schlief fest, und er kam zu dem Schluss, dass sie im Traum gemurmelt haben musste. Er hob den Blick erneut zur Decke und schloss die Augen, in der festen Absicht, all diese törichte Anspannung zu verdrängen und selbst noch ein wenig Schlaf zu finden. Er atmete tief ein, entließ die Luft mit einem Seufzen und entspannte seinen ganzen Körper.
Ein weiteres Wispern, zu leise, als dass er es hätte verstehen können.
Picard öffnete die Augen. Diesmal blickte er Beverly nicht an. Diesmal wusste er, dass sie nicht die Quelle des Geräuschs gewesen war. Denn der einzelnen wispernden Stimme gesellte sich rasch eine weitere hinzu, dann noch eine … bis sie sich zu einem schwachen, fernen Chor aus Tausenden vereint hatten.
Du kannst noch immer unser Lied hören .
Und auf einmal wusste Picard mit einer Sicherheit, von der er sich geradezu verzweifelt wünschte, sie nicht zu besitzen, dass er dem Flüstern des Kollektivs lauschte.
Es war die Stimme der Borg.
KAPITEL 1
Als Picard am nächsten Schiffsmorgen aufwachte, stellte er fest, dass Beverly verschwunden und sein Verstand wieder klar und frei von allen nächtlichen Schrecken war. Er zog sich an, und als er schließlich im Geiste die Aufgaben des heutigen Tages durchging, hatte er sich bereits selbst davon überzeugt, dass das Wispern der Borg nicht mehr als ein Echo seines beunruhigenden Traums gewesen sein konnte.
Sein erstes Ziel war der Maschinenraum. Er trat ein und erblickte B-4, der dort saß. Der Androide war in den senffarbenen Overall gekleidet, den er immer trug, und hatte die Beine in einer Geste geistloser Nachlässigkeit lang ausgestreckt. In seinem freundlichen Gesicht regte sich
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