Widerstand zwecklos - Der Liebe erlegen (German Edition)
Seufzen wieder aus. Älter wirkte er, als noch vor einigen Tagen. Älter, müde und bedrückt. „Meine Frau hat die Kombination auch an unseren Sohn weitergegeben, wovon ich jedoch nichts wusste. Bis heute morgen. Ich ertappte ihn dabei, wie er vor dem offenen Safe stand und darin herumstöberte. Dummerweise hatte ich genau zu dem Zeitpunkt, als der kleine Zwischenfall auf dem Ball passierte, gerade alle Unterlagen der Agenten in meinem Safe. Und wie der Zufall nun mal spielt, stöberte Eddie in den Akten herum, fand ihre Unterlagen und zog seine Schlüsse aus den Eintragungen und den Sicherheitseinstufungen der Agenten. Ihm war sofort klar, dass es sich bei den Personen nicht nur um Angehörige einer „einfachen“ Spezialeinheit handelte und ihre Namen auf dem richtigen Markt einiges Wert sind.“
„Und warum hat er nicht alle Akten vertickt? Warum nur Jennifers, meine und die von vier anderen?“
„Eigentlich hatte er vor, nur Ihre an den Mann zu bringen, Elisabeth. Damit es aber nicht auffällt, hat er einfach fünf weitere Agenten ausgewählt. Sonst hätte es vielleicht so ausgesehen, als habe man es nur auf Sie abgesehen, was ja eigentlich auch so war.“
„Und woher wussten Sie dann so schnell, dass die Unterlagen in Umlauf geraten sind?“
„Die Leute, denen er die Akten zum Verkauf angeboten hat, werden seit langem von uns beobachtet. Besser gesagt, wir stehen in Kontakt mit ihnen. Diese Leute gehören einer kleinen Gruppe an, die ihren Lebensunterhalt mit dem Vermitteln von Verkäufen hoch brisanter Informationen verdient. Der Meistbietende innerhalb eines vorbestimmten Zeitraumes bekommt den Zuschlag.“
„Aber warum haben Sie die Leute nicht hochgenommen, wenn denn schon Kontakt zu ihnen besteht?“, wollte sie verwirrt wissen.
„Das Problem ist, wir können nie nachvollziehen, wo sie sich genau aufhalten. Ständiger Standortwechsel macht uns die Suche nach ihnen extrem schwer. Und das in der heutigen Zeit, mit dieser ausgereiften Technologie, die uns zur Verfügung steht! Zwar haben wir über gefälschte Identitäten Kontakt zu ihnen, jedoch keinen persönlichen. Dazu kam es bisher leider noch nie. Wir haben in der Vergangenheit dadurch so manche Informationen zurück kaufen können. Aber im Fall der Unterlagen der Agents hatten wir einfach Pech. Andere haben den Zuschlag erhalten.“
„Die, die Jennys Familie gekidnappt haben, nicht wahr?“
„Genau die.“
„Und wie ist jetzt der Stand der Dinge? Sind die Akten wieder gesichert? Was ist mit diesen Vermittlern? Haben die irgendwelche Kopien von den kopierten Akten?“
„So arbeiten sie nicht. Sie konzentrieren sich nur auf die Vermittlung, haben zu keiner Zeit Zugang zu den zum Verkauf angebotenen Informationen. Wollen auch gar keinen Zugang haben. Damit gehen sie Ärger aus dem Weg. Das Risiko der Echtheit der Dateien übernehmen die Käufer.“
„So kann man sich auch die Hände in Unschuld waschen.“
Townsend stimmte Liz mit einem Nicken zu. „Jegliche Hinweise, die zu ihnen führen könnten, beseitigen sie peinlichst genau nach jeder Transaktion. Sie hinterlassen keinerlei Spuren, wechseln ihren Standort und wir können ihnen natürlich ohne Hinweise nicht auf die Schliche kommen. Ziemlich clevere Burschen.“
„Wie sicher können wir sein, dass die, die wir ausgeschaltet haben, die Einzigen sind, die unsere Akten in die Hände bekommen haben?“
„So wie es aussieht, haben wir da mal Glück gehabt. Die Transaktion lag nach unseren Erkenntnissen nicht mal vierundzwanzig Stunden zurück. Sie waren so sehr damit beschäftigt, die Agenten und ihre Familien „einzusammeln“, dass sie nicht daran dachten, andere mit ins Vertrauen zu ziehen.“
„Wahrscheinlich wollten sie den richtigen Reibach machen, indem sie das ganze Dutzend lebendig zum Verkauf an den Höchstbietenden verscherbeln. Die Stellung und das Wissen, das jeder einzelne von uns besitzt, ist äußerst wertvoll. Wenn der Richtige es in die Hände bekäme ...“, Jeff schüttelte angesichts der Erkenntnis fassungslos den Kopf. Ein eiskalter Schauer lief über seinen Rücken. Er wollte nicht mal dran denken, was alles noch hätte passieren können.
Auch Townsend wollte nicht an die Folgen denken müssen. Es hätte verheerend werden können. Zu jeder Sicherheitseinrichtung des Landes wäre mit einem TDA im Gepäck der Zutritt möglich gewesen. Hochbrisante Unterlagen, geheime Ergebnisse der Waffen- oder Pharmaforschung hätten aufgedeckt werden können, und
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