Widerstand zwecklos - Der Liebe erlegen (German Edition)
zurück bin, gönne ich mir einen doppelten Espresso, um die Ration Koffein nachzuholen, die mir jetzt verwehrt wird, Gray!“
„Auf den Espresso kannst du so ungefähr sieben oder acht Monate warten, Liebes. Du bist schwanger. Wie kannst du überhaupt daran zweifeln? Die Zeichen sind absolut eindeutig.“ Sein belehrender Tonfall ließ ihre Stimmung schlagartig sinken. Missmutig knuffte sie gegen seine breite Brust.
„Musst du mir gegenüber immer diesen Ton anschlagen? Schließlich war ich schon einmal schwanger. Meinst du nicht auch, ich würde es merken, wenn ich es wieder bin?“
„Diesen Ton schlage ich bei dir nur an, wenn du dich uneinsichtig dem Offensichtlichen gegenüber zeigst. Von wegen DU würdest es sofort merken, wenn du schwanger bist. Dir ist nicht einmal in den Sinn gekommen, du könntest kurz vor der Geburt stehen, obwohl du Wehen hattest.“
„Fängst du schon wieder davon an? Was kann denn ich dafür, dass ich sie für Rückenschmerzen gehalten habe, schließlich fühlte es sich genau so an, anfangs jedenfalls. Außerdem hatte ich zu dem Zeitpunkt noch fast einen Monat Zeit, bis zum errechneten Termin. Da kann man sich schon mal irren.“
„Dabei ging es um mehr, als einen bloßen Irrtum. Du hattest Geburtswehen. Statt mir zu sagen was los war, standest du in aller Seelenruhe neben Annie und hast abgewartet, bis die Trauung vorüber war.“
Noch immer konnte er nicht fassen, welch ein Durcheinander sie verursachte, als sechs Monate zuvor - während John und Annies Trauung - ihre Fruchtblase platzte und die Wehen einsetzten.
Betty lief umher wie eine aufgescheuchte Henne und sein Schwiegervater war einerseits vor Freude ganz aus dem Häuschen, andererseits besorgt, weil kein Arzt in der Nähe war. Natürlich schaffte es der herbeigerufene Arzt nicht rechtzeitig, bei ihnen zu sein, bevor das Baby auf der Welt war. Wie sollte es auch anders sein? So war es an ihm, Gray, und Betty, die sich rasch wieder fing und zu ihrer resoluten Einstellung zurückfand, seinem Sohn auf die Welt zu helfen.
Natürlich wollte er bei der Geburt von Anfang an dabei sein. Doch er nahm an, sie würden sich zu dem Zeitpunkt in einem Krankenhaus und Liz in der Obhut eines Arztes aufhalten. Glücklicherweise verlief die Geburt problemlos, wenn man mal davon absah, mit welchen Worten Liz ihn betitelte. Selbst Betty bekam einen hochroten Kopf, als ihr das bunte und durchaus fantasievolle Vokabular ihres Zöglings zu Ohren kam.
Und Gray wusste ganz genau, wie er Liz zum Weitermachen bewegen konnte, sobald ihre Kräfte nachzulassen begannen. Nämlich, indem er jenen Befehlston ihr gegenüber anschlug, den sie überhaupt nicht ausstehen konnte. Gnadenlos trieb er sie an. Verbissen und unter Schmerzen bemühte Liz sich, ihr Baby zur Welt zu bringen.
Als dann endlich der Notarzt eintraf, lag Tony bereits in eine flauschige Decke eingehüllt in Liz’ Armen. Er schlummerte friedlich, nachdem er kurz zuvor noch laut brüllend seine Ankunft kundtat.
Sechs Monate war es her, dass John und Annies Hochzeitstag gleichzeitig zum Geburtstag ihres Sohnes Anthony wurde. Und Gray würde dafür sorgen, dass ihr zweites Kind in einem Krankenhaus zur Welt kommt.
Als er dies Liz sagte und sie erneut zu einem Widerspruch ansetzte, küsste er sie zärtlich auf die Lippen, um ihn gleich im Keim zu ersticken.
„Es ist kein Virus, Süße. Du bist eindeutig schwanger. Ganz sicher werde ich so etwas, wie es im Haus deines Vaters geschehen ist, nicht noch einmal zulassen, Liebes. Und wenn ich dich dafür täglich zum Arzt schleppen muss, um auf Nummer sicher zugehen, dass du keine Wehen hast.“ Er stellte ihr einen Teller mit zwei gerösteten Toastscheiben vor die Nase und setzte sich auf den Stuhl neben ihr, Jeff gegenüber, der fasziniert den Disput der beiden verfolgte.
Missmutig zerpflückte Liz ihr Frühstück und schob den Teller von sich. Wortlos stellte Gray ihn wieder vor sie hin. „Du wirst das jetzt essen, sonst wird dir nachher nur wieder schlecht.“
„ICH WILL ABER NICHT!“, betonte sie jedes einzelne Wort, schob den Teller erneut von sich und forderte ihn mit blitzenden Augen heraus. Was dann kam, damit hatte Jeff nicht gerechnet und Liz wohl ebenso wenig, ihrem überraschten Gesichtsausdruck nach zu schließen.
„In Ordnung, Süße. Was hältst du von einem Deal?“
„Und wie soll der aussehen?“, fragte sie argwöhnisch, weil sie einen solchen abrupten Meinungswechsel von ihm nicht gewohnt war.
„Du isst
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