Widerstand zwecklos - Der Liebe erlegen (German Edition)
geklappt. So wie es war, war es genau richtig. Sie war die Frau seines Bruders, seine Schwägerin. Eine gute Freundin mit demselben schrägen Humor, den auch Jeff besaß, und er mochte sie sehr gern. Aber mehr auch nicht. Jeff lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und war mit sich im Reinen. Wozu sich über etwas Sorgen machen, das nicht mehr existierte?
Gray schloss hastig die Tür des Schlafzimmers hinter sich, ehe er sich Liz mit entrüsteter Miene zuwandte. Wenn auch ruhig, so machte er dennoch seinem Unmut Luft. „Du kannst doch nicht so …“ Mit einer Hand umschrieb er ihren Körper in der Luft. „… herumlaufen! Jedenfalls nicht, wenn andere Männer hier im Haus sind.“
„Was hast du denn? Der Mantel geht mir doch bis zum Knie. Ich habe schon weniger angehabt und da hast du dich doch auch nicht aufgeregt“, spielte sie auf ihren knappen, zweiteiligen Bikini an. „Außerdem hast du ihn mir doch geschenkt. Also wenn er dir nicht gefällt, warum kaufst du ihn dann erst?“
„Er gefällt mir. Sehr sogar. Aber man kann alles darunter sehen, wenn das Licht im richtigen Winkel darauf fällt“, erklärte er kurz. „Und genau das hat es vorhin getan. Man konnte sogar noch mehr sehen, als hättest du deinen Bikini getragen. Und der bedeckt deinen Körper ja nun wirklich nur dürftig.“
Liz sah ihn ungläubig, mit weit aufgerissenen Augen an. Aufgeregt schnappte sie nach Luft. Oh Gott, sie hatte sich Chris, Jeff und Terence quasi nackt präsentiert? Ihre Stimme war nur noch ein Quietschen: „Wirklich alles ?“
Gray nickte, versuchte ernst dreinzuschauen und presste die Lippen aufeinander, um nicht laut zu lachen. Dann tat er es doch und hielt sich die Seite.
„Oh, du … du …“ Sie verpasste ihm einen leichten Schlag gegen die Brust und suchte nach einem passenden Wort. Ihr fiel nur ein recht harmloses ein, das sie ihm an den Kopf werfen konnte: „Mann!“
„Ja, der bin ich.“ Gray schlang beide Arme um Liz und zog sie ganz eng an sich. Zärtlich strich sein Mund über ihre Lippen. „Ein Mann. Dein Mann, um genau zu sein.“
20. Kapitel
Bereits nach kurzer Zeit stießen Gray und Chris zu Jeff und Terence, die geduldig auf der Terrasse warteten. Gemeinsam berieten sie ihre Vorgehensweise.
„Das Beste wird sein, wenn wir ihn direkt darauf ansprechen. Aber nicht am Telefon, sondern persönlich. Ich will ihm ins Gesicht sehen, wenn er es von mir erfährt.“
„Und ein Irrtum ist absolut ausgeschlossen?“, fragte Jeff seinen Bruder, immer noch zweifelnd.
„Eddie ist die Kurzform von Edward. Und Edward ist der Vorname des Lt. General. Er ist sogar der Einzige, fügt man ihn zur Liste der Verdächtigen hinzu, der so heißt.“ Gray seufzte und sah dann in die Runde. „Chris und ich werden zu ihm fahren und ihn mit unseren Vermutungen konfrontieren. Wir müssen uns überraschen lassen, wie er reagiert und was er dazu sagt. Vielleicht hast du sogar Recht, Jeff, und es ist mehr an der Sache, als wir denken. Vielleicht hat er wirklich nichts direkt damit zu tun. Aber, Teufel noch mal, ich werde bestimmt nicht die Hände in den Schoß legen und zusehen, wie weiter Jagd auf meine Frau und Jennifer und deren Angehörige gemacht wird, nur weil er mein Boss ist.“
„Keiner von uns will noch einmal so etwas, wie es in Alabama geschehen ist, oder ähnliches mit ansehen müssen“, stellte Terence klar. „Trotzdem können wir nicht ohne stichhaltige Beweise mit dem Finger auf ihn zeigen.“
„Was schlägst du dann vor?“
„Wir werden ihn uns vornehmen. Aber so wie die anderen auch. Wir sammeln Informationen und werten sie aus. Dann werden wir klare Ergebnisse vorweisen können und ihn damit entweder be- oder entlasten. Momentan haben wir nur Initialen und die mögliche Kurzform seines Vornamens. Wir brauchen mehr. Wir brauchen stichhaltige Beweise und keine bloßen Vermutungen.“
Es behagte Gray überhaupt nicht, dass sie wieder Unterlagen wälzen, Konten durchforsten und sich in private Dateien einklinken mussten, um dieses Problem endlich lösen zu können. Er hatte genug davon. Mehr als genug. Seit Wochen fischten sie nun im Trüben und hatten noch nichts erreicht. Gray wollte endlich einen Abschluss. Wollte Ruhe für Liz, ihre Familie, seine Familie.
Aber Terence hatte Recht. Waren sie zu forsch, ging der Schuss nach hinten los und sie erreichten im Endeffekt gar nichts.
„In Ordnung. Wir machen es so, wie du es vorschlägst“, stimmte er schließlich
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