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Wie angelt man sich einen Vampir

Wie angelt man sich einen Vampir

Titel: Wie angelt man sich einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerrelyn Sparks
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suchte sie sich irgendeine Tür aus und ging hinein. Zwei Doppelbetten, beide leicht zerwühlt. Es sah aus, als müssten Romans Haremsdamen sich die Zimmer teilen. So ein Pech.
    Sie sah sich den Schrank an. Overalls? Da würde sie kaum reinpassen. Da! Eine schwarze Netztunika. Sie zog sie über ihr pinkfarbenes Shirt. Vanda würde bestimmt nichts darunter tragen.
    Sie fand noch eine schwarze Baskenmütze und stopfte ihre braunen Haare darunter. War sie getarnt genug? Sie besah sich noch einmal das Zimmer. Keine Spiegel. Das war schwer zu glauben. Wie konnten diese Frauen ohne Spiegel überleben?
    Im Badezimmer fand sie einen dunkelroten Lippenstift. Sie trug ihn mithilfe des kleinen Spiegels in ihrer Handtasche auf. Dann noch etwas roten Lidschatten. So, jetzt sah sie genau so gruselig aus wie die anderen. Sie nahm die Einkaufstüte und ihre Handtasche und ging die Treppe hinunter.
    Als sie im Erdgeschoss ankam, bemerkte sie, dass die Wohnzimmertüren geschlossen waren. Gut. Der Harem war dort drinnen. Nicht, dass sie verhindern würden, dass Shanna ging. Dann sah sie Connor, der aus der Küche kam. Der würde sie mit Sicherheit aufhalten.
    Sie rannte hinter die große Freitreppe, sah sich nach einem Versteck um und bemerkte dann eine schmalere Treppe, die nach unten führte. Der Keller. Vielleicht gab es dort noch einen weiteren Ausgang. Sie erreichte den Fuß der Treppe. Dort war ein Heizofen, eine Waschmaschine, ein Trockner und eine Tür. Sie öffnete sie.
    Dahinter befand sich ein großer Raum mit einem Billardtisch in der Mitte. Über dem Tisch hing eine Lampe aus Buntglas, deren trübes Licht den Raum beleuchtete. Sportgeräte standen überall verstreut. Die Wände waren mit Spruchbändern dekoriert, karierte Stoffbahnen, auf denen Mottos eingestickt waren. Zwischen den Bannern hingen Schwerter und Äxte. Gegen eine andere Wand stand ein großes Ledersofa, flankiert von zwei Sesseln, die mit rot-grünem Plaid gepolstert waren. Das musste der Raum sein, in dem sich die Highlander aufhielten, wenn sie dienstfrei hatten.
    Shanna hörte, wie Schritte die Treppe hinunterkamen. Mist. Wenn sie den Raum verließ, würden die sie sehen. Die Couch war gegen die Wand gerückt - dahinter konnte sie sich auch nicht verstecken. Sie entdeckte eine weitere Tür.
    Die Schritte kamen näher. Mehr als eine Person. Shanna rannte auf die Tür zu und glitt in den Raum dahinter. Totale Dunkelheit umhüllte sie. War das ein Wandschrank? Sie stellte ihre Taschen auf den Boden neben ihren Füßen ab. Sie streckte die Hände aus, konnte aber um sich herum nichts ertasten.
    Sie lehnte sich gegen die Tür. Aus dem Aufenthaltsraum der Wache drangen Stimmen zu ihr, dann Gelächter. Endlich wurden die Stimmen leiser und verschwanden. Sie öffnete die Tür einen Spalt breit. Der Aufenthaltsraum war leer, aber sie hatten das Licht voll aufgedreht.
    Sie nahm ihre Taschen und verließ auf Zehenspitzen ihr Versteck. Dann sah sie zurück, um die Tür zu schließen und keuchte erschreckt auf. Das Licht aus dem Aufenthaltsraum erhellte auch ihr Versteck.
    Das konnte nicht sein. Sie ließ die Taschen auf den Boden fallen, lehnte sich in den Raum und tastete an der Wand nach einem Lichtschalter. Klick.
    Sie keuchte wieder. Die kleinen Haare an ihren Armen stellten sich auf. Der schmale Raum erinnerte an einen makabren Schlafsaal mit zwei langen Reihen. Aber die Reihen bestanden nicht aus Betten. Oh nein. Es waren Särge. Über ein Dutzend Särge. Alle offen. Alle leer, bis auf die karierten Kissen und Bettdecken, die in jedem einzelnen lagen.
    Sie löschte das Licht und schloss die Tür hinter sich. Mein Gott! War das krank! Sie schnappte sich ihre Taschen und stolperte aus dem Aufenthaltsraum. Ihr Magen drehte sich. Das war zu viel. Erst Romans Betrug mit diesen Psycho-Frauen, und jetzt Särge? Schliefen die Highlander wirklich darin? Eine Welle Übelkeit stieg in ihr auf. Sie schluckte schwer. Nein, nein! Sie würde der Angst nicht nachgeben. Oder dem Horror. Ihr Paradies hatte sich plötzlich in eine Hölle verwandelt, aber das würde sie nicht kleinkriegen.
    Sie musste da raus.
    Im Erdgeschoss erblickte sie gleich den Wachposten an der Vordertür. Okay, Showtime. Sie atmete tief durch, um ihre bebenden Nerven zu beruhigen. Denk jetzt nicht an die Särge. Sei stark.
    Sie drückte ihre Schultern durch und hob ihr Kinn. „Bon soir." Sie marschierte auf die Vordertür zu, die Taschen unter dem Arm. Sie setzte einen starken französischen Akzent auf.

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