Wie angelt man sich einen Vampir
ein Trottel sie gewesen war, dass sie gedacht hatte, er wolle sie vor den Bösewichten beschützen. Er wollte sie bloß hier haben, damit er sie zu einem Teil seiner Sammlung machen konnte und das Dutzend voll war. Simone hatte recht. Er war ein Bastard! Elf Frauen, die ihm zur Verfügung standen, und das reichte ihm immer noch nicht. So ein Schwein!
Sie rannte aus der Tür und eilte die Treppe hinauf. Als sie den vierten Stock erreicht hatte, kochte sie vor Wut. Keinesfalls würde sie hier bleiben. Es war ihr egal, wie sicher sie vor den Russen war. Sie wollte Roman nie wieder sehen. Sie konnte auf sich selbst aufpassen.
Was würde sie brauchen? Ein paar Klamotten, ihre Handtasche? Sie erinnerte sich daran, dass sie ihre Marilyn-Monroe-Handtasche in Romans Arbeitszimmer gesehen hatte. Im Arbeitszimmer von Roman, dem Bastard-Schwein.
Sie rannte den letzten Treppenabsatz hinauf. Ein Highlander bewachte den fünften Stock und kam auf sie zu. „Brauchen Sie was, Lassie?" „Nur meine Handtasche." Sie zeigte auf die Bürotür. „Ich hab sie da drinnen gelassen." „In Ordnung." Die Wache öffnete die Tür für sie.
Sie glitt hinein und entdeckte ihre Handtasche auf dem Boden neben der samtbezogenen Chaiselongue. Sie überprüfte den Inhalt. Ihre Brieftasche, ihr Scheckbuch und die Beretta waren alle noch da. Gott sei Dank.
Sie erinnerte sich daran, dass sie noch am Abend zuvor die Waffe auf Roman gerichtet hatte. Warum hatte sie sich entschlossen, ihm zu vertrauen? In dem Moment, in dem sie mit ihm ins Auto gestiegen war, hatte sie ihm ihr Leben anvertraut.
Sie sah traurig auf die Samtliege. Letzte Nacht, als sie dort gelegen hatte, hatte sie sich von ihm hypnotisieren lassen. Sie hatte ihm schon wieder vertraut. Diesmal war es um ihre Karriere gegangen, ihre Träume und ihre Ängste. Und dann, da drüben bei der Tür, hatten sie sich zum ersten Mal geküsst. Und wie sie sich geküsst hatten. Und sie hatte ihm auch ihr Herz anvertraut.
Eine Träne lief ihre Wange hinunter. Verdammt, nein! Sie wischte sich die Augen. Keine Tränen für diesen Bastard. Sie war schon wieder fast bei der Tür, als sie innehielt.
Sie wollte, dass er es wusste. Sie wollte, dass er wusste, dass sie ihn zurückwies. Niemand behandelte sie so. Sie marschierte zurück zu seinem Schreibtisch, nahm das Kruzifix ab und ließ es auf den Tisch fallen. Das war eine Nachricht, die er verstehen würde.
Als sie aus der Tür kam, traf sie auf den Wachposten, der sich in der Nähe aufhielt. Herrje. Wie sollte sie das Haus verlassen? Überall waren Wachposten. Sie ging die Treppe hinunter in den vierten Stock, tief in Gedanken versunken. Eben, als sie Romans Frauen getroffen hatte, war an der Eingangstür . ein Highlander gewesen, den sie noch nicht getroffen hatte. An der Hintertür würde Connor stehen. An ihm würde sie auf keinen Fall vorbeikommen. Sie würde es an der Vordertür versuchen müssen. Sie hatte keine ID-Karte, und kannte auch den Code für das Zahlenschloss an der Vordertür nicht. Also würde sie den Wachposten davon überzeugen müssen, die Tür für sie zu öffnen.
Zurück in ihrem Zimmer ging sie auf und ab, schmiedete ihre Fluchtpläne. Es gefiel ihr nicht, irgendetwas von Roman, dem König der Schweine, anzunehmen, aber schließlich steckte sie mitten in einem Kampf um ihr Überleben, also musste sie praktisch sein. Sie griff sich die größte Einkaufstüte und füllte sie mit Kleidung und einigen Notwendigkeiten.
Radinka hatte nichts Schwarzes gekauft. Mist. Damit ihr Plan funktionierte, brauchte sie schwarzes Zeug. Aha! Die Hose, die sie letzte Nacht angehabt hatte, war schwarz gewesen. Sie zog ihre alten Sachen wieder an und steckte die neuen in die Einkaufstüte. Dann zog sie ihre alten weißen Nikes an. Sie waren am besten dafür geeignet, lange zu gehen.
Mit ihrer Handtasche und einer Einkaufstüte ging sie wieder zur Treppe. Der Wachposten im vierten Stock nickte ihr zu.
Sie lächelte. „Wissen Sie, ich wollte diese Kleider hier anprobieren, zusammen mit ... Darcy." Sie hob die Tüte an, um sie der Wache zu zeigen. „Aber sie hat vergessen, mir zu sagen, in welchen Zimmer sie wohnt."
„Och, die hübsche mit dem blonden Haar." Der Highlander lächelte. „Der ganze Harem schläft im zweiten Stock." Shannas Lächeln erstarrte. Harem? So nannte man sie? Sie knirschte mit den Zähnen. „Danke."
Sie stampfte die Treppe hinunter. Dieser verdammte Roman. Der Meister und sein Harem. Wie krank! Im zweiten Stock
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