Wie angelt man sich einen Vampir
tranken etwas aus kristallenen Weingläsern.
„Guten Abend, Simone, Maggie", begrüßten die Frauen die zwei Damen aus dem Foyer. „Hat unsere Sendung schon angefangen?" Maggie stapfte in ihren klobigen schwarzen Schuhen in den Raum.
„Nein", antwortete eine der Frauen. Sie saß auf dem mittleren Sofa, also konnte Shanna nur ihren Hinterkopf sehen. Ihr kurzes strubbliges Haar war in einem so dunklen Rot gefärbt, dass es fast schon lila war. „Noch immer Nachrichten."
Shanna warf einen Blick auf den riesigen TV-Bildschirm. Ein normal aussehender Nachrichtensprecher war zu sehen, der seine Lippen bewegte. In der Ecke des Bildschirms leuchtete ein rotes Signal, das zeigte, dass der Ton ausgeschaltet war. Offensichtlich scherten sich diese Damen nicht darum, was gerade in der Welt geschah. Unter dem roten Signal war die schwarze Fledermaus abgebildet. Sie sahen DVN.
Shanna zählte insgesamt elf Frauen, die alle Mitte zwanzig zu sein schienen. Na gut, was sein musste, musste eben sein. Wenn sie eine Beziehung mit Roman führen wollte, dann musste sie herausfinden, warum diese Frauen hier waren. Sie trat ins Foyer.
Simone füllte sich ein Weinglas aus einer Kristallkaraffe, die auf dem Couchtisch stand. „'at irgendwer 'eute Abend den Meister geseh'n?" Sie ließ sich auf einer Ecke des linken Sofas nieder.
Die Frau mit den dunkelvioletten Haaren bewunderte ihre ebenfalls violetten Fingernägel. „Ich habe gehört, dass er eine andere Frau getroffen hat."
„ Was?" Simones Augen blitzten. Sie lehnte sich vor und stellte ihr Glas heftig auf den Tisch auf. „Du lügst, Vanda. Wie könnte er eine andere Frau wollen, wenn er moi haben könnte." Vanda zuckte mit den Schultern. „Ich lüge nicht. Phil hat es mir gesagt." „Der Wachposten aus der Tagesschicht?" Maggie setzte sich neben Simone.
Vanda stand auf. Sie trug ebenfalls einen schwarzen Overall, aber ihr Gürtel war aus geflochtenen Lederstreifen gemacht. Sie fuhr sich mit der Hand durch die strubbligen lila Haare. „Phil hat eine Schwäche für mich. Er erzählt mir alles, was ich wissen will."
Simone ließ sich in die Couch zurücksinken. Es sah so aus, als laufe ihr hagerer Körper Gefahr, vollkommen verschluckt zu werden. „Dann ist es wahr? Es gibt ein' andere Frau?" „Ja." Vanda drehte den Kopf und schnüffelte. „Was ist das?" Sie erblickte Shanna im Foyer. „Na, wenn man vom Teufel spricht."
Alle elf Frauen starrten Shanna an.
Sie lächelte und betrat den Raum. „Guten Abend." Shanna sah sich die Frauen an. Schwarze Kleidung war in New York ganz normal, aber trotzdem schienen einige der Outfits etwas seltsam. Eine der Damen trug ein Kleid, das mittelalterlich aussah. Eine andere Robe sah viktorianisch aus. War das ein Reifrock?
Diejenige, die Vanda hieß, umkreiste den Couchtisch und nahm neben dem Fernseher eine dramatische Pose ein. Huch. Der Ausschnitt ihres Overalls führte bis zu ihrer Hüfte hinunter. Shanna sah sehr viel mehr von Vanda, als sie je gewollt hatte.
„Ich heiße Shanna Whelan. Ich bin Zahnärztin." Vanda kniff die Augen zusammen. „Unsere Zähne sind alle perfekt."
„Okay." Shanna fragte sich, was sie verbrochen hatte, dass diese Frauen sie so unverwandt anstarrten. Auch wenn da eine war, die etwas entfernt von den anderen saß und sie freundlich anlächelte. Sie hatte blondes Haar und trug moderne Kleidung.
Die in dem viktorianischen Kleid sagte etwas, und ihr Akzent ließ sie wie eine Südstaaten-Schönheit klingen. „Ein weiblicher Zahnarzt? Ich muss schon sagen, ich weiß nicht, warum der Meister sie hierher zu uns einladen sollte."
Die in der mittelalterlichen Robe stimmte ihr zu. „Sie gehört hier nicht her. Sie sollte verschwinden." Dann sagte die freundliche Blonde etwas. „Hey, es ist das Haus unseres Meisters. Er kann den Papst einladen, wenn er will."
Die anderen Frauen sahen die Blonde giftig an. Vanda schüttelte den Kopf. „Mach sie nicht wütend auf dich, Darcy. Sie machen dir das Leben zur Hölle." „Was für ein Leben." Darcy verdrehte die Augen. „Oh, ich hab solche Angst. Was können sie denn schon tun? Mich umbringen?"
Die Mittelalterliche hob ihr Kinn. „Versuche uns nicht. Auch du gehörst nicht hierher." Was für eine seltsame Truppe. Shanna trat unbewusst einen Schritt zurück. Die Südstaatenschönheit sah Shanna mit finsterem Blick an. „Dann ist es also wahr? Du bist die neue Gefährtin des Meisters?"
Shanna schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, wer dieser Meister
Weitere Kostenlose Bücher