Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie, du stillst nicht

Wie, du stillst nicht

Titel: Wie, du stillst nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Masaracchia
Vom Netzwerk:
verursachen kann, kann auch der Schnuller hervorrufen. Es handelt sich hier um Fremdkörper im Kindermund, die sich negativ auf die Mund- und Gesichtsmuskulatur und das Gebiss des Kindes auswirken können. Der Kieferorthopäde Joachim Tränkmann hat formuliert: »Weichgewebe formt Hartgewebe«. Der Druck auf das weiche Mundgewebe formt langfristig auch die knöchernen Strukturen. Somit besteht sowohl beim Daumen als auch beim Schnuller immer die Gefahr, dass im weichen Kindermund nach und nach die Knochenform des Kiefers negativ beeinflusst wird. Mit einem Finger im Mund lässt sich schlecht spielen, mit einem Nuckel hingegen schon.
    Hier noch einige praktische Tipps
    ■ Manchm al reicht schon der Finger der Mutter.
    Das Kind nuckelt dann nur, wenn die Mutter dabei ist und hat vor allen Dingen etwas Menschliches (Haut) im Mund bzw. menschlichen Kontakt.
    ■ Dosieren Sie die Schnullergabe. Manchmal reichen schon einige wenige Minuten.
    ■ Nehmen Sie den Schnuller heraus, wenn das Kind eingeschlafen ist.
    ■ Ein Baby sollte das Saugen am Schnuller möglichst in den Armen der Mutter oder im Tragetuch genießen. Der Schnuller sollte niemals als Stöpsel zum Ruhigstellen eingesetzt werden!
    ■ Gesprochen wird stets ohne Schnuller im Mund.
    ■ Gespielt wird stets ohne Schnuller im Mund.
    ■ Lassen Sie den Schnuller nicht achtlos herumliegen, das verführt das Kind.
    ■ Befestigen Sie den Schnuller nicht am Hals oder an der Kleidung des Kindes, das animiert zum Nuckeln, und überdies besteht die Gefahr, dass es sich stranguliert.
    ■ Der Schnuller muss richtig im Mund »sitzen«, das Schild liegt auf den geschlossenen Lippen auf.
    ■ Geben Sie den Schnuller nur, wenn das Kind wirklich den Schnuller und nicht etwas anderes braucht. Manchmal ist auch etwas zum Beißen gefragt.
    ■ Wenn Kinder am Schnuller kauen, könnte das ein Zeichen sein, dass sie fes te Nahrung brauchen.
    Achtung Kariesgefahr!
    Als Nursing-Bottle-Syndrome (NBS), auch Baby-Bottle-Syndrom, Nursing-Bottle-Syndrom, Nuckelflaschenkaries, Honig-Schnuller-Karies, Zuckertee-Karies oder unter Fachleuten »Early Childhood Caries« (ECC), wird das Auftreten von ausgeprägtem, flächenförmigen Karies bis hin zu einer weitgehenden Zerstörung der Milchzähne bei Säuglingen und Kleinkindern bezeichnet. Sie entstehen durch häufige oder dauerhafte Gabe, ja geradezu suchtartigem Trinken von zucker-, kohlenhydrat- oder fruchtsäurehaltigen Getränken mit einer Nuckelflasche oder Trinklerntasse (»Beruhigungsfläschchen« oder mit Honig benetzte Schnuller). In Deutschland sind nach Schätzungen aus dem Jahr 1993 ca. 200.000 Kinder zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr von Nuckelflaschenkaries betroffen. Ihnen wurde in der Regel zwischen den eigentlichen Mahlzeiten immer wieder die Nuckelflasche gegeben. Das kann aus unterschiedlichen Gründen geschehen. Die Eltern wollen ihr Kind beruhigen, ablenken, eine Hilfe zum Einschlafen geben oder einfach nur beschäftigen oder ihm Ängste nehmen.
    Doch werden dem Kind ständig Flüssigkeiten mit der Flasche angeboten, schafft es der Speichel nicht mehr, die Angriffe der Säuren zu neutralisieren. Eltern sollten folgende Hinweise beachten:
    ■ Saugerflasche und Trinklerntasse sind nicht als (Dauer)Nuckel geeignet, denn es entsteht schnell ein Gewöhnungseffekt.
    ■ Ist Ihr Baby sechs Monate alt, sollten Sie die Babyflasche durch eine normale Trinktasse ersetzen. Vom zwölften Lebensmonat an sollte die Flasche ganz abgesetzt werden.
    ■ Mit der Flasche im Mund sollte ein Kind niemals einschlafen!
    ■ Wenn ältere Babys Durst haben, bieten Sie ihnen Wasser oder ungesüßte Tees an.
    ■ Vorsicht Zucker. Vermeiden Sie ihn, was Getränke anbetrifft, und achten Sie auch bei der festen Nahrung darauf, dass möglichst wenig Zucker darin steckt.
    ■ Ist Ihr Kind unruhig oder kann nicht einschlafen, dient das Fläschchen nicht als Beruhigungsmittel.
    ■ Ist der erste Zahn durch, wird er morgens und abends mit einer Bürste, einem Wattestäbchen oder einem feuchten Tuch gereinigt.
    ■ Sinnvoll ist die Gabe von Fluoriden in Form von fluoridiertem Kochsalz. Kinder sollten sich zweimal täglich die Zähne mit fluoridierter Kinderzahnpasta putzen. Bis die Kinder acht bis zehn Jahre alt sind, kann ein Nachputzen durch die Eltern angebracht sein.
    ■ Wenn die Zähne vor dem Schlafengehen geputzt wurden, sollte Ihr Kind danach weder Milch noch süße Getränke zu sich nehmen. Geben Sie ihm, wenn es Durst hat, ein Glas

Weitere Kostenlose Bücher