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Wie, du stillst nicht

Wie, du stillst nicht

Titel: Wie, du stillst nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Masaracchia
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haben eine Maßskala, sodass man weiß, wie viel das Kind getrunken hat.
    ©iStockphoto/Ihar Ulashchyk
    Vorgehensweise:
    1. Das Kind wird in gestützter, aufrechter Haltung auf den Schoß genommen und die Ärmchen bei Bedarf mit einem Tuch abgedeckt und umwickelt.
    2. Füllen Sie den Becher zur Hälfte mit der Milch der Wahl und setzen Sie ihn ohne Druck sanft auf der Unterlippe des Babys an. Der Becherrand berührt dabei die Mundwinkel des Babys.
    3. Jetzt geben Sie einige Nahrungstropfen auf die Zunge und warten, dass das Baby schluckt.
    4. Die ganze Zeit, in der Sie füttern, liegt der Becher auf der Unterlippe des Kindes auf. Dieses leckt und schlürft (wie ein Kätzchen) die Milch. Säuglinge können in der Phase des Zufütterns mit dem Becher immer wieder ermuntert werden, an der Brust zu trinken.
    ©Medela AG, Switzerland, www.medela.de
    Fingerfeeding
    Die Technik des Fingerfütterns, auch Fingerfeeding genannt, muss von einer Stillfachperson gezeigt und sollte nur bei einer berechtigten Indikation durchgeführt werden. Bitte füttern Sie nie nach eigenem Gutdünken auf diese Weise zu. Der Säugling übt hierbei Kiefer- und Zungenbewegungen, als würde er an der Brust trinken. Das kann den Übergang zum Stillen erleichtern. Auch seine Zungenlage lässt sich günstig beeinflussen. Nicht korrekt ausgeführt, kann es sich jedoch auch ein falsches Saugmuster angewöhnen. Für Säuglinge mit Lippen-, Kiefer- und/oder Gaumenspalten und zu früh geborene Kinder (sobald sie in der Lage sind, saugen, schlucken und atmen zu koordinieren) ist diese Art der Zufütterung ein gutes Training für die orofaciale Muskulatur.
    Der Fingerfeeder kann über die Firma Medela bestellt werden. In den USA gibt es den Hazelbaker TM Fingerfeeder, der von Dr. Alison K. Hazelbaker, einer amerikanischen Ärztin und IBCLC, vor ca. 30 Jahren erfunden wurde. Er kann über ihre oder andere Homepages bestellt werden.
    Zufüttern an der Brust
    Das Zufüttern an der Brust kann durch einen Fingerfeeder oder mit dem Brusternährungsset geschehen. So wird dem Kind während des Stillens zusätzliche Nahrung zugeführt. Alle Vorteile des Stillens für Mutter und Kind bleiben erhalten. Das Brusternährungsset (ebenfalls erhältlich über die Firma Medela) ist ein Hilfsmittel, das der Mutter und ihrem Kind das Wunder von Nähe und besonderer Begegnung wie beim Stillen ermöglicht. Das Baby saugt dabei an der Brust und erhält zusätzliche Nahrung (Muttermilch oder künstliche Milch) aus der Flasche, die um den Hals der Mutter hängt. An der Flasche befinden sich ein oder zwei dünne Schläuche, die zur Brustwarze führen. Saugt das Kind nun an der Brust, erhält es die zusätzliche Milch aus den Schläuchen, aber die mütterliche Milchproduktion wird gleichzeitig stimuliert. Das Zufüttern an der Brust ist nicht anstrengender als das Trinken aus der Flasche und somit auch für Babys mit einer Lippen-Gaumenspalte oder Frühgeborene empfehlenswert. Bei Letzteren sind Saugmuster, Sauerstoffsättigung und Herzfrequenz beim Stillen stabiler als bei der Flaschenernährung.
    ©Medela AG, Switzerland, www.medela.de
    Ein ähnlich funktionierender, in Amerika erhältlicher Fingerfeeder istdas Starter Supplemental Nursing System™ oder der Transitional Supplementation Feeder™

Nähe, Nähe und nochmals Nähe
    Der britische Kinderpsychiater John Bowlby (1907-1990) und die kanadische Psychologin Mary Ainsworth (1913-1999) entwickelten die sogenannte Bindungstheorie, die in der Psychologie das angeborene Bedürfnis des Menschen, eine enge und von intensiven Gefühlen geprägte Beziehung zu Mitmenschen aufzubauen, beschreibt. Ihr Gegenstand ist der Aufbau und die Veränderung enger Beziehungen im Laufe des Lebens und geht von dem Modell der Bindung der frühen Mutter-Kind-Beziehung aus. Die Bindungstheorie von John Bowlby besagt, dass das Bedürfnis des Menschen nach Bindung genauso bedeutsam für sein Überleben ist wie etwa sein Bedürfnis nach Nahrung.
    Babys brauchen Bindung
    Zur gesunden Entwicklung eines Babys gehört sehr viel mehr als sein leibliches Wohl. Um gesund heranwachsen zu können, muss es sich vor allem geliebt und in seinen Bedürfnissen verstanden und angenommen fühlen. Vieles weist darauf hin, dass das erste Lebensjahr des Babys, in dem auch seine grundlegenden Bindungen entstehen, entscheidend für die Entwicklung von Beziehungsfähigkeit, Vertrauen und eines grundlegenden Gefühls von Sicherheit ist. Gehen die Eltern in dieser Zeit und auch

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