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Wie ein Blütenblatt im Sturm

Wie ein Blütenblatt im Sturm

Titel: Wie ein Blütenblatt im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Lachend zog er sie in seine Ar-me und rollte sich auf den Rücken, so daß sie auf ihm lag. »Ich war mir niemals im Leben einer Sache sicherer!«
    »Du hast recht gehabt, Rafe. Liebe ist stärker als Angst, und es fühlt sich um einiges besser an.« Sie rieb ihre Wange an seiner. »Wie gut, daß du mehr Mut hast als ich.«
    »Das Risiko war es auf jeden Fall wert.« Er streichelte liebevoll ihren nackten Po. »Du hattest Sorge, ob ich dem Charme anderer Frauen werde widerstehen können, aber vergiß nicht, daß man behauptet, bekehrte Schürzenjäger würden die besten Ehemänner.«
    Sie zögerte, entschied dann aber, vollkommen aufrichtig zu sein. »Ehrlich gesagt, habe ich niemals daran geglaubt. Ich weiß, daß du meinst, was du gesagt hast -
    aber gewisse Charaktermerkmale halten sich ewig.«
    »Ich habe immer Frauen vorgezogen, die dir irgendwie ähnlich waren, aber keine konnte jemals an die Original-Margot heranreichen.« Er grinste. »Glaubst du mir vielleicht ein bißchen eher, wenn ich dir sage, daß ich schon auf genug Weiden gegrast habe, um zu wissen, daß das Gras dort nicht grüner ist?«
    »Du hast mich überzeugt.« Lachend legte sie ihren Kopf auf seine Schulter. »Wie kommt es, daß eine profane Beteuerung soviel wirksamer ist als eine edle?«
    »Das liegt in der Natur des Menschen, fürchte ich.«
    Während sie sich müßig in der Sonne räkelten, kam es Rafe in den Sinn, daß er Margot besser vor dem Licht schützen hätte sollen, denn ihre helle Haut würde sehr viel schneller verbrennen als seine dunkle. Sanft legte er sie ins Gras neben sich und stützte sich auf einen Ellbogen, so daß sein Körper ihr Schatten spendete.
    »Du sahst im Kerzenlicht schon entzückend aus, aber im Sonnenlicht bist du sogar noch entzückender.« Vorsichtig berührte er eine der verblassenden blauen Flek-ken auf ihren Rippen. »Ich bin froh, wenn die hier nicht mehr zu sehen sind.« Seine Stimme bekam einen angespannten Unterton. »Du bist ein Wunder, Margot. Was du überlebt hast, hätte jeden anderen mit weniger Kraft umgebracht.«
    Sie nahm seine Hand und drückte sie auf ihr Herz.
    »Nichts ist umsonst, Geliebter. Von dem Tag an, an dem mein Vater starb, bis vor ein paar Minuten, ist die Angst mein konstanter Begleiter gewesen, so nah bei mir wie mein eigener Schatten. Doch seltsamerweise hatte ich niemals Angst vor kleineren Dingen, denn das Schlimmste, was ich mir vorstellen konnte, war bereits geschehen.
    In vieler Hinsicht wurde ich stärker und fähig, Dinge zu tun, die mir früher undenkbar erschienen wären. Deswegen konnte ich eine so gute Spionin sein.«
    Er küßte ihre Stirn. »Meine unbeugsame Gräfin und zukünftige Duchesse.«
    Zögernd sagte sie: »Ich hätte eine Bitte.«
    »Alles, was du willst«, erwiderte er.
    Sie erwägte wohl ein Dutzend Möglichkeiten, das auszudrücken, was ihr am Herzen lag, bevor sie es aussprach. »Robin bedeutet meine Familie. Und das wird er immer sein.«
    Rafe lächelte sie ein wenig bitter an. »Und du willst nicht, daß ich wie ein eifersüchtiger Spinner von Ehemann reagiere. Keine Sorge. Ich mag und respektiere Robin. Und wenn ich ein bißchen an mir arbeite, kann ich mir bestimmt weismachen, daß er dein Bruder ist. Er wird bei uns immer willkommen sein, und ich wünsche mir aufrichtig, daß er häufig kommt. Ist es das, was du hö-
    ren wolltest?«
    »Ja, Lieber.« Ein seidiges Etwas strich an ihrer Seite entlang, und sie entdeckte, daß Rex beschlossen hatte, er könne nun endlich von ihrer Wärme profitieren. Mit einem Grinsen fragte sie: »Und was ist mit Rex?«
    Rafe lachte. »Auch er sei willkommen. Jeder Haushalt braucht einen Kater, und da ich schon bekehrt bin …«
    Ihr glückliches Lachen klang durch den Garten, als sie ihr Gesicht zu Rafe drehte, ihre Finger durch sein schwarzes Haar gleiten ließ und sich an seinen Körper preßte, weil das Gefühl seiner Nähe einfach zu überwältigend war.
    Als sich ihre Lippen erneut trafen, schickte sie ein kurzes Dankgebet zum Himmel, daß der Rosengarten so ab-geschieden war. Sie hatten viele Jahre aufzuholen.

    Zur Geschichte
    ÄHREND DER WIENER Kongreß bestens bekannt W ist, weiß man über die Friedenskonferenz von 1815
    in Paris relativ wenig. Nichtsdestoweniger war dies ein entscheidendes Ereignis, das die Napoleonischen Kriege endgültig abschloß.
    Obwohl ich mir ein paar Freiheiten herausgenommen habe, ist der Hintergrund der Geschichte wahr. Paris im Sommer und Herbst des Jahres 1815 war ein

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