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Wie ein dunkler Fluch

Wie ein dunkler Fluch

Titel: Wie ein dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Webb
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ständigen Gedanken an seine Anwesenheit hier abhielt – an eine Vergangenheit, die er unter größten Anstrengungen hinter sich gelassen hatte.
    Er wechselte die Blickrichtung, so dass er ihr Profil sehen konnte, während der Lift anfuhr. »Ich hätte gewettet, dass sie die Treppe nehmen.« Ihren wohl modelierten Waden und dem hübsch gerundeten Po nach zu urteilen, ging die Dame regelmäßig ins Fitnessstudio.
    Sie blickte stur auf das Display, auf dem jetzt die Zahl drei aufleuchtete. »Ich habe Ihnen zuliebe den Fahrstuhl genommen.
    Touché. Er stellte sich hinter sie und genoss wieder ihren feinen weiblichen Duft, als ein Klingeln anzeigte, dass sie im dritten Stock eingetroffen waren. Sie bereitete sich darauf vor, loszulaufen, sobald die Tür sich geöffnet hatte. »Ich weiß ihre Aufmerksamkeit zu schätzen, Grace.« Sie lächelte. Sosehr sie versuchte, ihre Reaktion zu verbergen, er hatte es gesehen, es genossen – eine der wenigen Freuden im Leben, die ihm geblieben waren. »Ich ziehe es vor, meine Energie für andere, befriedigendere Formen der körperlichen Betätigung aufzusparen.«
    Die Flügeltüren öffneten sich, und sie stürmte in den Empfangsbereich wie ein Rennpferd aus der Startbox. Nach einer Weile folgte er ihr. Ließ sich Zeit.

    Auch der Empfangsbereich im dritten Stock zeigte das bekannte FBI-Emblem, diesmal als Teil eines königsblauen Teppichs. Beim Passieren blickte eine Sekretärin von ihrem Schreibtisch auf. Sie heftete den Blick auf seinen Rücken, bis er aus ihrem Blickfeld verschwand. Geht doch nichts über eine Mitgliedschaft in einer reisenden Freak-Show.
    Den Flur, den Grace betrat, säumten geschlossene Türen, die Doppeltür am gegenüberliegenden Ende jedoch stand offen.
    Der Konferenzraum.
    Eine unsichtbare Mauer richtete sich vor ihm auf, so dass er abrupt stehen blieb.
    Realitätscheck .
    »Warten Sie, Grace.«
    Sie blieb stehen, wandte ihm widerstrebend ihre Aufmerksamkeit zu. »Was ist denn, McBride?«
    Seit fast drei Jahren schon kümmerte es ihn nicht mehr, was andere von ihm dachten. Kein bisschen, verdammt nochmal. Trotzdem suchte er in ihren Augen nach etwas anderem außer der reichlich vorhandenen Missbilligung und Ungeduld.
    Er war ein Trottel. Aber selbst Trottel hatten ihre Momente.
    »Die warten auf uns«, erinnerte sie ihn, wobei die Ungeduld rasant wuchs, während er sie anschaute.
    »Ich werde einen Kaffee brauchen.« Er zögerte, unsicher, ob er sich vor ihr eine Blöße geben sollte. Die im Konferenzzimmer Wartenden würden ihn beobachten und auf den kleinsten Fehltritt achten. Bewusst oder unbewusst, alle würden nach einer Bestätigung dafür suchen, dass das Bureau recht daran getan hatte, ihn zu
feuern. Ausgeschlossen, dass er ihnen das Vergnügen bereiten würde. »Jede Menge Kaffee. Um das hier richtig hinzubekommen.«
    Ihr mitleidloser Blick verriet ihm, dass sie ihm seine Sperrigkeit nicht einfach verzieh, aber die Missbilligung darin hatte etwas nachgelassen. »Kein Problem.« Sie nahm ihm das Namensschild, das er bekommen hatte, ab und befestigte es an seiner Hemdtasche.
    Gemeinsam betraten sie das Besprechungszimmer. Er war auf die neugierigen Blicke gefasst, aber gestärkt durch das Wissen um ihre Unterstützung selbst bei aufkommendem Zweifel an ihm.
    Sofort wurde es still im Raum. Alle Blicke richteten sich auf Agent Grace und dann auf ihn.
    »Mr. McBride.« Der Leitende Special Agent Randall Worth erhob sich, durchquerte den Raum und begrüßte ihn. Sein eleganter Anzug und das weltgewandte Auftreten verkündeten, wer hier das Sagen hatte.
    Mitte fünfzig. Geheimratsecken und höchstwahrscheinlich wegen seiner kleinen Statur an einem Napoleon-Komplex leidend. Ein Jasager höchsten Ranges. McBride war gar nicht beeindruckt.
    Worth streckte ihm die Hand entgegen. »Wir wissen es zu schätzen, dass Sie uns helfen wollen, das kleine Mädchen zu finden.«
    McBride überging die ausgestreckte Hand und warf sofort einen Blick quer durch den Raum auf die Tafel, die die Sonderkommission aufgestellt hatte. »Was haben Sie bislang erfahren?
    »Ich zeige es Ihnen.« Worth deutete an, dass McBride ihm vorangehen sollte, mit derselben Hand, die er unbeachtet gelassen hatte.

    Ein Foto der sechsjährigen Alyssa Byrne, dazu der Zeitpunkt, zu dem sie das letzte Mal gesehen worden war, waren die ersten Einträge auf der Tafel. Vier Stunden später waren die Schule durchsucht, jeder Lehrer vernommen und die Eltern befragt worden. Zwei Stunden darauf wiederum

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