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Wie ein dunkler Fluch

Wie ein dunkler Fluch

Titel: Wie ein dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Webb
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mit jemandem, der nur vorgab, es zu sein.
    »Ein Foto«, schlug Grace vor und sah sich um. »Dort drüben.« Sie zeigte auf den ersten Eintrag auf der Tafel, das zehn mal fünfzehn Zentimeter großes Foto von Alyssa Byrne
    McBride erinnerte sich nicht, wann er zum letzten Mal fotografiert worden war. Vielleicht vor drei Jahren, von Presseleuten, vielleicht auch, als er seinen Führerschein in Florida beantragt hatte. Er war nicht besonders scharf darauf, aber es musste wohl sein. Grace machte ein Foto mit ihrem Foto-Handy. Einige Minuten später hatte sie das Bild in eine E-Mail geladen. Da sie schon vor der Tastatur saß, diktierte er ihr die kurze Mitteilung.
    Treuer Fan,
Sie haben meine ungeteilte Aufmerksamkeit.
McBride
    Ein Klick, und die Mail war losgeschickt.
    »Am besten, wir warten«, bemerkte Worth laut für die anderen im Zimmer, von denen die meisten McBride noch immer misstrauisch beäugten.
    Kaum hatte Grace ihren Stuhl zurückgeschoben, als das Signal »Neue Nachricht« ertönte. Als sie die Mailbox öffnete, beugte McBride sich vor. Hatte der Dreckskerl nur darauf gewartet, dass seine E-Mail eintraf? Wieso war der so sicher gewesen, dass er ihm überhaupt antworten würde?
    Ein Klick, und da wusste er es.
    Er war es.

    Willkommen zurück, Agent McBride. Alyssa und ich warten schon auf Sie.
    »Ausdrucken«, befahl Worth, noch ehe McBride zu Ende gelesen hatte. »Ich will das schwarz auf weiß.«
    Grace drückte die Befehlstaste, um das Foto auf dem Bildschirm zum Drucker zu senden. McBride hockte sich neben ihren Stuhl, um den Bildschirm besser sehen zu können. Er wollte unbedingt wissen, was dieser Hundesohn zu sagen hatte.
    Hier, mein alter Freund, ist der Hinweis für Sie: Alysssa Byrne ruht im Dunkeln, an einem Hang, im Blickfeld Hunderter von denen, die den Alten eine Art von Versicherung ausstellen. Ihr Vater müsste den Ort gut kennen, da er ihm oft nicht die angemessene Ehre erweist. Sein Fehler ist ihn teuer zu stehen gekommen, aber ihn mit dem Leben seiner unschuldigen Tochter zu bezahlen ist vielleicht ein überhöhter Preis. Ich habe mich entschlossen, Gnade vor Recht ergehen zu lassen.
    Finden Sie sie, McBride. Ihr bleiben weniger als 18 Stunden, bevor ihr Schicksal besiegelt ist.
     
    Waidmannsheil,
    Der Treue Fan
    »Agent Talley«, rief Worth, »holen Sie Alyssa Byrnes Vater in mein Büro.« Sein Blick traf McBrides, und etwas weniger begeistert fügte er hinzu: »Ihr anderen tut, was McBride euch sagt.« Mit diesem letzten Befehl verließ er das Konferenzzimmer.

    McBride glaubte, den Boden unter seinen Füßen beben zu spüren, jetzt, da der Fehdehandschuh geworfen war. Worth hatte ihm soeben seinen ganzes Schlamassel vor die Füße gekippt. Nett, dass der Mann seinen Erwartungen entsprach. Aber er selbst hatte doch schließlich darauf bestanden, hier das Sagen zu haben, oder?
    Er blickte wieder auf den Monitor und las die Worte noch einmal. »Wir brauchen Karten mit dem Lageplan sämtlicher Friedhöfe in dieser Stadt«, sagte er zu Grace. »Karten, die auch alle umgebenden Gebäude verzeichnen. Und drucken Sie mir eine Kopie der E-Mail aus, ja?«
    Sie drückte die erforderliche Taste und schob ihren Stuhl zurück. »Fertig. Sie können das Blatt aus dem Drucker nehmen. Für die Karten muss ich in ein anderes System.«
    »Geben Sie mir, was Sie haben, sobald es verfügbar ist. Am liebsten Kopien.« McBride stand auf und ging zum Laserdrucker, um die E-Mail zu holen. Etwas an der Konstruktion der Sätze in den Briefen des Treuen Fans kam ihm bekannt vor. Er sah sich die Formulierungen genauer an. Konnte sie nicht ganz einordnen. Aber er hatte schon einmal was von diesem Typen gelesen.
    »Entschuldigen Sie, Sir.«
    McBride blickte auf das Namensschild des Agenten. Harold Pratt . Groß gewachsen, schlank, nicht viel älter als Grace, mit einem Becher in der Hand, wie nur Mütter ihn lieben konnten. »Ja?«
    »Ihr Kaffee.« Er hielt ihm einen dampfenden Becher hin.
    McBride wusste nicht, wann sie die Zeit dazu gefunden hatte, aber Grace hatte genau das getan, was sie versprochen
hatte, das musste er zugeben. »Danke, Pratt.« Er nahm den Becher entgegen und musterte die Agenten, die sich auf der anderen Seite des Raums miteinander unterhielten. Solange er noch Pratts Aufmerksamkeit hatte, fragte er ihn: »Wie wär’s, wenn Sie mir die Namen zu den Gesichtern nennen würden?« Er deutete mit seinem Becher zu dem Trio, das vermutlich Wetten abschloss, ob er dem Druck standhalten könnte,

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