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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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zusammen, weil er in den Trümmern offenbar etwas entdeckt hatte. »Warte mal kurz«, sagte er.
    Er zog eine Angel unter den verbrannten Brettern hervor. Sie war voller Ruß, schien aber ansonsten intakt zu sein. Zum ersten Mal, seit sie hierhergekommen waren, lächelte er.
    »Da wird sich Josh freuen«, sagte er. »Es wäre toll, wenn ich auch noch eine von Kristens Puppen finden könnte.«
    Katie verschränkte die Arme. Sie hatte Tränen in den Augen. »Ich kaufe ihr eine neue.«
    »Nicht nötig. Ich bin versichert.«
    »Aber ich würde ihr trotzdem gern eine kaufen. Das wäre alles nicht passiert, wenn ich nicht hier wäre.«
    Jetzt blickte Alex ihr fest in die Augen. »Ich habe gewusst, worauf ich mich einlasse, als ich mich das erste Mal mit dir verabredet habe.«
    »Mit solch einer Katastrophe konntest du nicht rechnen.«
    »Das ist richtig. Aber es wird alles gut.«
    »Wie kannst du das sagen?«
    »Weil es stimmt. Wir haben überlebt, und das ist das Wichtigste.« Er nahm ihre Hand und flocht seine Finger durch ihre. »Ich habe noch gar keine Gelegenheit gehabt, dir zu sagen, dass es mir sehr leidtut.«
    »Was tut dir leid?«
    »Dass du jemanden verloren hast.«
    Sie wusste, dass er von Kevin sprach. Wie sollte sie darauf reagieren? Alex schien zu verstehen, dass sie ihren Mann geliebt und gleichzeitig gehasst hatte. »Ich wollte nicht, dass er stirbt«, murmelte sie. »Ich wollte nur, dass er mich in Ruhe lässt.«
    »Ich weiß.«
    Unsicher schaute sie zu ihm hoch. »Meinst du, wir können es schaffen?«, fragte sie. »Nach allem, was geschehen ist?«
    »Ich glaube, das hängt von dir ab.«
    »Von mir?«
    »Meine Gefühle für dich haben sich nicht verändert. Ich liebe dich immer noch, aber du musst herausfinden, was du empfindest.«
    »Meine Gefühle haben sich auch nicht verändert.«
    »Dann finden wir auch einen Weg, das alles gemeinsam zu meistern. Weil ich weiß, dass ich den Rest meines Lebens mit dir verbringen möchte.«
    Ehe sie antworten konnte, rief einer der Feuerwehrmänner ihnen etwas zu, und sie blickten in seine Richtung. Er hielt einen Gegenstand hoch, der aussah wie ein kleiner Safe.
    »Denkst du, er wurde beschädigt?«, fragte Katie.
    »Eigentlich müsste er heil geblieben sein«, erwiderte Alex. »Er ist feuerfest. Deshalb habe ich ihn ja gekauft.«
    »Was ist drin?«
    »Verschiedene Unterlagen, die ich dringend brauche. Außerdem Foto- CD s und Negative. Und ein paar Dinge, die ich aufbewahren wollte.«
    »Wie schön, dass die Feuerwehrleute ihn entdeckt haben.«
    »Ja, finde ich auch.« Und nach einer Pause fügte er hinzu: »In dem Safe ist nämlich auch etwas für dich.«

KAPITEL 42
    Nachdem sie Alex zu Joyce gebracht hatte, fuhr Katie endlich zu ihrem Cottage. Sie konnte das Unvermeidliche nicht ewig hinausschieben. Selbst wenn sie nicht dort übernachten wollte, musste sie doch ein paar Sachen zusammenpacken.
    Staub wirbelte auf, als der Wagen durch die Schlaglöcher schaukelte. Der Jeep war zwar zerbeult und zerkratzt, fuhr aber noch einwandfrei. Vor dem Haus blieb Katie noch eine Weile lang hinter dem Steuer sitzen und dachte daran, wie Kevin auf ihrer Veranda verblutet war, den Blick unverwandt auf sie gerichtet.
    Sie wollte die Blutflecken nicht sehen. Sie hatte Angst, durch die Tür zu gehen, weil sie dann bestimmt Alex vor Augen hatte, wie er dalag, nachdem Kevin ihn zusammengeschlagen hatte. Sie hörte noch genau, wie Kristen und Josh geschrien und sich an ihren Vater geklammert hatten. Nein, das wollte sie nicht noch einmal durchmachen.
    Stattdessen ging sie lieber hinüber zu Jos Häuschen. In der Hand hielt sie den Brief, den Alex ihr gegeben hatte. Als sie ihn fragte, wieso er ihr geschrieben habe, hatte er geantwortet: »Der Brief ist nicht von mir.« Und weil sie ihn verwirrt anschaute, fügte er hinzu: »Du wirst alles verstehen, wenn du ihn gelesen hast.«
    Eine vage Erinnerung tauchte vor ihrem inneren Auge auf. Am Abend zuvor war etwas geschehen, was sie nicht richtig zu fassen bekam, und sobald sie glaubte, es greifen zu können, entglitt es ihr wieder. Jetzt starrte sie auf das kleine Haus und verlangsamte verdutzt ihren Schritt.
    Was war das? Überall Spinnweben in den Fenstern! Ein Fensterladen war heruntergefallen und lag im Gras, das Geländer an der Veranda war kaputt, und zwischen den Holzdielen wucherte Unkraut. Katies Blick regis trierte alles, aber sie wusste nicht, was sie davon halten sollte: ein verrosteter Türknauf, der halb herausgerissen war,

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