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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Nähe.«
    »Es wäre überhaupt kein Umstand. Ich mache so was gern«, sagte er.
    »Und mir tut es gut, wenn ich noch ein bisschen zu Fuß gehe.«
    Sie reichte ihm ihren Bestellzettel, Ricky klemmte ihn an das Rad und brachte ihr eins der zuvor bestellten Gerichte. Sie trug den Teller zu dem entsprechenden Tisch in ihrem Bereich.
    Das Ivan’s war hier in der Gegend eine Institution. Seit fast dreißig Jahren gab es dieses Restaurant. Inzwischen kannte Katie schon die meisten Stammgäste. Heute waren allerdings auch viele Leute da, die sie noch nie gesehen hatte. Paare, die flirteten. Paare, die sich gegenseitig ignorierten. Familien. Niemand schien hier fremd zu sein, niemand fragte nach ihr, aber es passierte doch immer wieder, dass ihre Hände plötzlich anfingen zu zittern. Und nachts ließ sie immer noch das Licht an, wenn sie schlief.
    Katie hatte kurze kastanienbraune Haare, die sie selbst färbte – in der Küchenspüle des winzigen Häuschens, in dem sie zur Miete wohnte. Sie trug kein Make-up. Bei dem sonnigen Wetter bekam sie bestimmt ein bisschen Farbe. Hoffentlich nicht zu viel! Sie nahm sich vor, Sonnen lo tion zu kaufen. Aber wenn sie die Miete samt Nebenkosten bezahlt hatte, blieb nicht viel übrig für irgendwelchen Luxus. Selbst Sonnencreme war eigentlich zu teuer. Der Job hier im Restaurant gefiel ihr, und sie war sehr froh, dass sie ihn bekommen hatte, aber das Essen war nicht besonders kostspielig, was zur Folge hatte, dass die Leute auch nur wenig Trinkgeld gaben. Weil Katie zu Hause nur Reis, Bohnen, Nudeln und Haferflocken aß, hatte sie in den letzten vier Monaten ziemlich abgenommen. Sie konnte ihre Rippen zählen, und bis vor ein paar Wochen hatte sie so dunkle Ringe unter den Augen gehabt, dass sie schon befürchtete, sie würden nie mehr weggehen.
    »Ich glaube, diese Typen beobachten dich«, sagte Melody und deutete mit einer Kopfbewegung zu dem Tisch mit den vier Männern vom Filmstudio. »Vor allem der Gutaussehende mit den braunen Haaren.«
    »Ach ja?« Katie setzte eine frische Kanne Kaffee auf. Alles, was man zu Melody sagte, machte blitzschnell die Runde. Deshalb sagte sie immer möglichst wenig.
    »Wie bitte? Findest du ihn nicht süß?«
    »Mir ist er gar nicht aufgefallen.«
    »Aber dir muss doch auffallen, wenn einer so toll aussieht!« Melody starrte sie ungläubig an.
    Genau wie Ricky war Melody wenige Jahre jünger als sie, also etwa fünfundzwanzig. Ein freches kleines Biest mit rotbraunen Haaren und grünen Augen. Sie war mit einem jungen Mann namens Steve zusammen, der für den Heimwerkerladen im anderen Teil der Stadt die Lieferungen ausfuhr. Wie alle hier im Restaurant war sie in Southport aufgewachsen. Ihrer Meinung nach war die Stadt ein Paradies für Kinder, Familien und ältere Menschen – aber für Alleinstehende war Southport der schlechteste Ort auf der Welt. Mindestens einmal in der Woche erzählte Melody Katie, sie werde demnächst nach Wilmington ziehen, weil es dort mehr Bars und Clubs gab und man viel besser einkaufen konnte. Sie schien alles über jeden zu wissen. Tratsch war Melodys eigentliche Berufung, dachte Katie manchmal.
    »Ich hab gehört, dass Ricky mit dir ausgehen will«, sagte Melody jetzt. »Aber du hast abgelehnt, stimmt’s?«
    »Ich gehe nicht gern mit Leuten von der Arbeit aus.« Katie tat so, als müsse sie sich ganz darauf konzentrieren, das Besteck zu sortieren.
    »Wir könnten doch ein Doppel-Date machen. Ricky und Steve gehen nämlich oft miteinander angeln.«
    Katie hätte gern gewusst, ob Ricky hinter diesem Vorschlag steckte oder ob Melody von sich aus darauf gekommen war. Vielleicht stimmte beides. Abends, wenn das Restaurant schloss, blieben die meisten Mitarbeiter noch eine Weile da und tranken gemeinsam ein paar Bier. Außer Katie arbeiteten alle schon seit Jahren im Ivan’s.
    »Ich finde die Idee nicht so gut«, wehrte Katie ab – vorsichtig, aber bestimmt.
    »Warum nicht?«
    »Ich habe mal schlechte Erfahrungen gemacht, als ich mit jemandem vom Job ausgegangen bin«, antwortete Katie. »Damals habe ich mir vorgenommen, das nie wieder zu tun.«
    Melody verdrehte die Augen und ging zurück zu ihren Tischen. Katie legte zwei Schecks in die Kasse und räumte leere Teller weg. Sie sorgte dafür, dass sie immer etwas zu tun hatte, denn eigentlich wollte sie nur eins: arbeiten und unsichtbar sein. Mit gesenktem Kopf wischte sie die Theke, bis sie blitzte und blinkte. Wenn man sich ständig beschäftigte, verging die Zeit

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