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Wie ein stummer Schrei

Wie ein stummer Schrei

Titel: Wie ein stummer Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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sich. “Marcus … warten Sie, Livvie ist gerade aufgewacht. Ich gebe Sie weiter, denn ich muss ohnehin los. Ich hoffe, wir sehen uns heute Abend.”
    Er gab ihr den Hörer, küsste sich selbst auf den Daumen und drückte ihr den sanft auf den Mund.
    “Trey, ich …”, stammelte sie, so perplex über seine Geste, dass sie darüber vergaß, dass ihr Großvater in der Leitung war.
    Trey legte ihr rasch einen Finger an die Lippen, damit sie nichts Unbedachtes von sich gab, dann grinste er, während sie rot wurde.
    “Grampy?”
    “Guten Morgen, Darling, wie geht es dir?”
    “Wie es mir geht? Oh … mir geht es gut.”
    Trey betrachtete sie und zog sie mit seinen Blicken aus. Sie schnitt eine Grimasse und bedeutete ihm, aus dem Zimmer zu gehen. Zufrieden darüber, dass er sie aus der Ruhe hatte bringen können, verließ er den Raum.
    Marcus, der von alledem natürlich nichts mitbekommen hatte, erklärte ihr unverdrossen, was geschehen war. “Das Heim hat angerufen, weil Anna überall nach dir sucht. Ich dachte, es könnte ihr helfen, wenn ich mit ihr zusammen bei dir vorbeikomme. Fühlst du dich dazu in der Lage?”
    “Ja, Grampy, aber natürlich! Ich bin so voller Sorge um sie, ich würde sie wirklich gern sehen.”
    “Gut. Ich sagte Trey schon, dass Terrence und Carolyn dich unbedingt besuchen möchten. Ich werde erst die beiden zu dir schicken, dann komme ich später mit Anna vorbei.”
    Olivia war begeistert. Die ganze Familie würde zusammenkommen, das würde wunderbar werden. “Das hört sich ja phantastisch an, ich freue mich schon darauf!”
    “Dann sehen wir uns später.”
    “Okay, bis dann, Grampy.”
    “Bis nachher, meine Liebe.”
    Sie legte auf und suchte nach Trey.
    Als er Schritte in seinem Schlafzimmer hörte, drehte er sich um, lächelte sie flüchtig an und sagte mit leiser, heiserer Stimme: “Guten Morgen, Livvie.”
    Sie kam zu ihm. “Ich wünsche dir auch einen guten Morgen. Hast du noch schlafen können, nachdem wir uns wieder hingelegt hatten?”
    “Ein wenig. Es dürfte reichen, um einen Tag zu überstehen.” Er legte eine Hand um ihren Hinterkopf und zog sie zu sich.
    Sie hob das Kinn, während er seinen Kopf ein wenig senkte, so dass sich ihre Lippen treffen konnten.
    “Apropos Arbeit …”, begann sie, als sie sich wieder von ihm gelöst hatte.
    Trey versteifte sich prompt. Er hatte sich bislang nicht dazu durchringen können, ihr von den neuesten Entwicklungen zu berichten. Es musste aber sein, und sie gab ihm jetzt eine Möglichkeit, sie einzuweihen.
    “Was ist damit?”
    “Ich habe eigentlich gar nichts mehr mitbekommen, seit Dennis Rawlins verhaftet wurde. Was ist seitdem passiert?”
    “Einiges, und sogar einiges Interessantes.”
    “Zum Beispiel?” fragte sie und setzte sich auf die Bettkante.
    Er nahm neben ihr Platz, obwohl er sich eigentlich auf den Weg ins Büro hätte machen müssen. Dann erzählte er ihr von Foster Lawrence’ Geständnis, von Sheree Collier und der DNS-Probe, außerdem von ihrer Zwillingsschwester Laree, die seit einem Vierteljahrhundert verschwunden war.
    “Ich weiß, das sind alles Neuigkeiten, die dir Angst machen. Aber vergiss dabei nie, dass weder Marcus noch ich uns darum scheren, wie das Ergebnis ausfällt. Du bist diejenige, die wir lieben.”
    Olivia nickte und ließ sich gegen ihn sinken, damit er sie in die Arme nehmen, ihr Trost spenden und ihr die Zuversicht geben konnte, die sie im Moment so dringend benötigte.
    Eine Weile später fuhr Trey zur Arbeit. Sie winkte ihm nach, als sei alles in bester Ordnung. Kaum war sie jedoch allein, begann sie zu zittern. Ihre ganze Welt hing von der DNS einer ihr fremden Frau ab. Sie ertrug nicht den Gedanken, möglicherweise das Kind einer Mörderin zu sein. Auch wenn Michael Sealy ihr Vater war, würde Grampy sie mit anderen Augen sehen und immer daran denken, dass ihre Mutter seinen Sohn umgebracht hatte.
    “Oh Gott”, flüsterte sie. “Lass das bitte nicht geschehen.”
    Gegen Mittag herrschte in Treys Haus Hochbetrieb. Ella war aus dem Krankenhaus entlassen und nach Hause gebracht worden. Sie genoss es jetzt umso mehr, am Pool ihres Nachbarn zu sitzen.
    Terrence und Carolyn waren ebenfalls gekommen, zeigten sich entsetzt über Olivias Schussverletzung und waren sehr angetan von Ella, die viele Geschichten über Trey zu erzählen wusste, der nun auch ihr Held war.
    “… und dann trat er die Tür ein und feuerte los. Sie können sich nicht vorstellen, wie erleichtert ich war, als er

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