Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie ein stummer Schrei

Wie ein stummer Schrei

Titel: Wie ein stummer Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
Vom Netzwerk:
sondern redete irgendwelches wirres Zeug und wischte sich übers Gesicht, so als … ja, als würde ihm etwas im Gesicht kleben.”
    “Trey?”
    Er wandte sich um und sah Olivia in der Türöffnung stehen. Sie trug eine Jogginghose und eines seiner T-Shirts, das ihr viel zu weit war.
    “Bleib du bei ihr”, sagte er rasch. “Ich muss telefonieren.”
    “Er hat alle Kabel aus der Wand gerissen”, erklärte Ella.
    Olivia betrachtete den Mann auf dem Boden und erschrak, als sie Ellas Gesicht sah. “Oh nein!” rief sie und lief zu ihr.
    “Mir geht’s gut”, murmelte die alte Frau. “Nur ein bisschen ramponiert.”
    Der Mann auf dem Boden stöhnte leise. Trey konnte die beiden Frauen nicht mit diesem seltsamen Kerl allein lassen, auch wenn der angeschossen und gefesselt war. Nach allem, was Ella gesagt hatte, schien der Typ high zu sein.
    “Ich hab’s mir anders überlegt”, sagte er zu Olivia. “Geh rüber und bring mir mein Mobiltelefon. Es liegt im Flur.”
    Olivia lief los und war schneller zurück, als er es erwartet hätte. Sie reichte ihm das Telefon und setzte sich zu Ella.
    Es vergingen einige Minuten, dann fuhren zwei Rettungswagen und mehrere Streifenwagen vor dem Haus vor.
    Der Mann wurde festgenommen und ins Krankenhaus gebracht, Ella wurde an Ort und Stelle behandelt. Sie wollte zu Hause bleiben, aber Trey ging darauf nicht ein. Er wies die Sanitäter an, sie mitzunehmen, damit sie auf innere Verletzungen und auf eine mögliche Gehirnerschütterung hin untersucht wurde.
    Ella wollte sich mit ihm anlegen, doch dieses eine Mal war sie zu schockiert dafür. Dennoch brachte sie es fertig, auf Olivia zu zeigen und zu sagen: “Sie gehen zurück ins Haus und legen sich hin. Sie sind ganz blass.”
    Am liebsten hätte Olivia gelacht, doch ihr kamen die Tränen. Sie beugte sich vor und gab Ella einen Kuss auf die Wange, als die Sanitäter sie aus dem Haus trugen. Wie schnell hatte sie diese beeindruckende Frau liebgewonnen.
    “Kommen Sie schnell wieder auf die Beine.”
    Ella verzog den Mund. “Und wer soll jetzt auf Sie aufpassen?”
    “Wenn Sie zurück sind, passen wir gegenseitig auf uns auf”, erklärte Olivia.
    Ein schwaches Lächeln umspielte Ellas Lippen, dann zog Trey Olivia zur Seite, kurz darauf fuhr der Rettungswagen ab. Zwei Detectives stiegen aus ihrem Wagen und kamen zum Haus. Sie erkannten Trey sofort. “Hey, Bonney, wohnst du hier?” rief einer der beiden.
    “Nein, nebenan.”
    “Kannst du uns erzählen, was hier los war?”
    Trey nickte. “Ja, ich bringe nur schnell Livvie zurück ins Haus.”
    “Ich kann allein rübergehen”, erklärte sie, als er sie am Ellbogen fasste.
    “Ich weiß, aber ich muss Gewissheit haben, dass es dir gut geht. Ich kann nicht zulassen, dass meine beiden liebsten Mädchen außer Gefecht gesetzt werden.”
    Olivia seufzte und lehnte sich gegen ihn, während er sie zu seinem Haus brachte. Erst als sie im Garten waren, merkte sie, wie ihre Beine zitterten.
    “Ich hatte den Schuss gehört”, sagte sie.
    Trey ging weiter. “Ja.”
    “Den Schuss, der mich traf, habe ich nicht gehört”, fuhr sie fort. “Aber ich empfand die gleiche Panik.”
    “Es tut mir Leid, Honey.”
    “Trey?”
    “Ja?”
    “Woher hast du das gewusst?”
    “Was meinst du?”
    “Dass der Mann dort war … dass etwas nicht stimmte?”
    Er blieb stehen und sah sie an. “Ich weiß es nicht. Ich bin aufgewacht, und ich wusste es.”
    Olivia legte die Arme um seine Taille. “Du hast ihr das Leben gerettet, Trey Bonney. So wie du mir das Leben gerettet hast.”
    “Ja, das war aber nur …”
    “Du bist ein guter Mann, Trey. Es wird schwer werden, es mit jemandem wie dir aufzunehmen.”
    “Du sollst es ja gar nicht mit mir aufnehmen, Darling. Verbring einfach den Rest meines Lebens mit mir.”
    “War das ein Heiratsantrag?” fragte sie.
    “Ja.”
    “Dann nehme ich ihn an.”
    Trey versuchte ein Lächeln, doch im Moment war er von seinen Gefühlen überwältigt. “Ich habe lange warten müssen, ehe ich dir einen Antrag machen konnte. Aber weißt du was?”
    “Was?”
    “Ich habe nie geglaubt, du könntest nein sagen. Ist das nicht eigenartig?”
    Sie legte ihren Kopf an seine Brust und drückte sich an ihn. “Nein, das ist gar nicht eigenartig, Trey. Es ist nur der Beweis dafür, dass deine Instinkte dich nie im Stich lassen.”
    “Tja … jetzt aber ab ins Bett mit dir. Ich gebe noch schnell zu Protokoll, was passiert ist. Das wird nicht lange dauern, außerdem

Weitere Kostenlose Bücher