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Wie einst in jenem Sommer

Wie einst in jenem Sommer

Titel: Wie einst in jenem Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Ross
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sehr romantisch. Er muss deine Mutter sehr geliebt haben.“
    „Ja, so sehr, dass er sie gegen den Willen ihrer Familie geheiratet hat. Die beiden sind damals durchgebrannt.“
    „Das habe ich nicht gewusst.“ Carrie war fasziniert.
    „Für damalige Verhältnisse war das ein unglaublicher Skandal.
    Mein Vater stammt aus einer reichen Reederfamilie und arbeitete damals im elterlichen Betrieb. Die Familie hat ihn enterbt, als er gegen ihren Willen meine Mutter heiratete. Theo und ich sind in ärmsten Verhältnissen aufgewachsen. Wir waren bettelarm.“
    „Das muss sehr hart gewesen sein.“
    „Ja, aber es macht dich umso entschlossener, da herauszukommen.“
    Carrie betrachtete ihn in neuem Licht. Jetzt konnte sie verstehen, dass Andreas beruflich so engagiert war.
    „Als meine Mutter starb, erhielt mein Vater sein Erbe doch noch. Aber es bedeutete ihm nichts. Daher hat er es auf Theo und mich überschrieben. Wir haben es bis heute nicht angetastet. Theos Anteil liegt auf dem Bankkonto. Es ist das Geld, das Lilly einmal erhalten wird. Meinen Anteil habe ich für wohltätige Zwecke ausgegeben, nachdem ich es als zusätzliche Sicherheit eingesetzt hatte, um den Verlag zu finanzieren. Aber an sich habe ich das Geld nicht angerührt.“
    Andreas suchte ihren Blick. „Hat Jo dir das nie erzählt?“
    Verneinend schüttelte Carrie den Kopf.
    „Ach ja, um deine Frage zu beantworten: Ich war mal verliebt und sogar verlobt. Aber das ist lange her.“
    Schockiert sah sie ihn an. „Du warst mal verlobt?“
    Andreas lachte über ihren entsetzten Gesichtsausdruck. „Ja, es muss vor ungefähr fünf Jahren gewesen sein.“
    „Was ist denn passiert?“
    „Es sollte nicht sein.“
    Diese vier Worte wogen tonnenschwer.
    Carries Herz pochte aufgeregt. „Lass mich raten: Deine Geschäfte waren dir wichtiger, und das hat ihr nicht gepasst.“
    „So in etwa.“
    Er klang resigniert – fast verzweifelt. Carrie konnte es kaum fassen, aber sie war tatsächlich eifersüchtig auf die Frau, die Andreas geliebt hatte. Es tat weh, dass er sie, Carrie, nicht lieben konnte.
    „Jo hat mir nie etwas davon erzählt“, sagte sie, mehr zu sich selbst. „Aber wir haben sowieso kaum von dir gesprochen.“
    „Jo und Theo wussten auch gar nicht Bescheid. Es ist während meiner Tätigkeit in Paris passiert.“ Und es hatte so wehgetan, dass er nicht einmal seinen Bruder ins Vertrauen gezogen hatte!
    „Warst du eigentlich sehr unglücklich, als du diesen Mike mit einer anderen Frau erwischt hast?“, fragte Andreas plötzlich.
    Carrie schaute ihn an. Sie konnte ihm doch nicht verraten, dass er selbst die Liebe ihres Lebens war und Mike ihr nichts bedeutet hatte. Dieses Geständnis würde ihn möglicherweise verschrecken.
    Einen Sekundenbruchteil lang spiegelte sich große Traurigkeit in ihrem Blick wider. „Wie du vorhin so treffend sagtest: Es hat nicht sollen sein.“
    Zärtlich streichelte er ihre Wange. „Ich weiß, dass wir aus rein praktischen Erwägungen geheiratet haben, Carrie. Aber unsere Ehe könnte funktionieren.“
    „Das hoffe ich.“
    Die zärtliche Berührung entfesselte neues Verlangen in ihr, doch sie unterdrückte das Gefühl. Er liebt mich nicht, dachte sie. Deshalb verleugnete sie die tiefen Gefühle, die er in ihr auslöste. Doch ihr Körper ließ sich nicht austricksen.
    Andreas lehnte sich an sie. „Wir haben viel Spaß im Bett“, sagte er leise. „Wir passen gut zusammen.“
    „Aber das ist nur Sex. Eine chemische Reaktion, die bedeutet, dass wir geeignet sind, wunderschöne Kinder in die Welt zu setzen.“
    Andreas löste sich von ihr und sah sie an. „Wohl kaum.“
    Wieso war er plötzlich so kühl? Bevor Carrie reagieren konnte, zog er sie an sich und flüsterte verführerisch: „Wir haben einfach nur guten Sex.“
    „Andreas …“
    Mit einem leidenschaftlichen Kuss brachte er sie zum Schweigen.
    Instinktiv erwiderte sie ihn und schmiegte sich sehnsüchtig an Andreas. Es war zwar vielleicht keine Liebe, die sie verband, aber es fühlte sich unglaublich gut an.
    Verträumt blickte Carrie aus dem Küchenfenster und erinnerte sich an die Flitterwochen. Die Gefühle, die sie und Andreas verbunden hatten, konnte sie sich doch nicht nur eingebildet haben. Immer wieder ließ sie die Erlebnisse der Hochzeitsreise vor ihrem geistigen Auge Revue passieren. Das half ihr über die tiefe Traurigkeit hinweg, die sie immer wieder überkam.
    Sie dachte an die faulen Tage auf See, die Morgenröte, die

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