Wie es dem Glück beliebt
sorgen, dass Sie und mehrere andere …« An diesem Punkt errötete das Haupt des Kriegsministers tatsächlich ein wenig, »Liebe finden würden.«
»Was?«, riefen Alex und Sophie wie aus einem Mund.
»Ja, nun, etwa so habe ich damals auch reagiert, das kann ich Ihnen versichern. Aber ein Versprechen ist ein Versprechen, vor allem eines, das einem Freund auf dessen Totenbett gegeben wurde. Er wünschte für seinen Sohn das Glück, das er mit seiner geliebten Anna gehabt hatte.«
»Meiner Mutter«, erklärte Alex, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf William richtete. »Sie haben immer noch eine Menge zu erklären.«
William nickte. »Viele Jahre lang habe ich beobachtet, wie Sie von Schauspielerin zu Opernsängerin geflattert sind, ohne das geringste Interesse an einer Frau guter Herkunft zu zeigen. Hätten Sie eine Vorliebe für eine Ihrer Geliebten offenbart, hätte ich vielleicht in der Halbwelt nach einer Frau für Sie gesucht – ich habe mich schließlich bereitgefunden, Ihnen zu helfen, die Liebe zu finden, nicht eine Ehefrau –, aber Sie haben Mätressen verschlissen wie Dandys Halstücher … tut mir schrecklich leid, Sophie, meine Liebe.«
Sophie zuckte die Achseln. »Ich habe den Klatsch bereits gehört. Sie brauchen um meinetwillen kein Blatt vor den Mund zu nehmen.«
»Also haben Sie es sich zur Aufgabe gemacht, eine Lebensgefährtin für mich zu finden, ist es das?«, fragte Alex ungläubig.
William nickte.
»Warum Sophie?«, hakte er nach, dann fügte er, da er es für klug hielt, rasch hinzu: »Nicht dass ich etwas gegen Ihre Wahl einzuwenden hätte.«
»Mary … das heißt, Mrs Summers, hat mich auf die Idee gebracht. Sie erinnern sich sicher nicht an mich, Sophie, aber ich habe Sie an dem Tag kennengelernt, an dem Mary in Whitefield eingetroffen ist, um Ihre Gouvernante zu werden. Ich war dafür verantwortlich, dass sie die Position bekommen hat.«
»Es tut mir leid, ich weiß nicht …«
»Nein, nein, ist schon gut. Sie waren noch sehr jung, und wenn ich mich recht erinnere, von einigen Stichen in Anspruch genommen, mit denen die Wunde eines Hundebisses an Ihrem Arm hatte genäht werden müssen. Sie waren ziemlich stolz darauf.«
Sophie lächelte. »Harry. Nach diesem kleinen Missverständnis sind wir die besten Freunde geworden. Aber wie kommt es, dass Sie Mrs Summers kannten?«
»Sie und ich haben uns in eben diesem Büro kennengelernt.«
Sophie wirbelte zu ihrer Gefährtin herum. »Sie sind auch eine Spionin?«
»Natürlich nicht, Liebes. Spionage ist keine angemessene Beschäftigung für eine Dame«, antwortete sie spitz. »Mein Mann dagegen …«
»Sie sagten, Ihr Mann sei während der Schreckensherrschaft nach der Französischen Revolution gestorben«, entgegnete Sophie anklagend.
»Und so ist es auch gewesen. Seine Arbeit verlangte es, dass er eine Menge Zeit am Hof von Louis verbrachte. Für den Pöbel war er einfach ein weiterer Höfling.«
»Oh«, murmelte Sophie. »Das tut mir schrecklich leid.«
»Ist schon gut. Es ist lange her, und William war mir eine große Stütze. Er hat sogar deinen Vater – einen alten Freund aus Eton, bevor du fragst – überzeugt, eine Gouvernante ohne Erfahrung einzustellen. Wir haben jahrelang Kontakt gehalten.«
»Mrs Summers hat mir häufig von ihren Abenteuern geschrieben«, sagte William mit einem Lächeln. »Sie hat sich Sorgen gemacht, dass Sie nicht in der Lage sein würden, einen respektablen Ehemann zu finden, einen, den Sie nicht binnen eines Jahres in den Wahnsinn treiben würden. Ich dagegen habe mir Sorgen gemacht, dass ich keine junge Dame würde finden können, die Alex’ Interesse länger als zwei Wochen fesseln könnte. Mary hat angedeutet, dass Sie beide vielleicht zueinander passen würden.«
Sophie dachte für einen Moment darüber nach, dann erwiderte sie: »Das scheint mir nicht unvernünftig gewesen zu sein. Aber wozu diese ausgeklügelte List? Warum haben Sie uns nicht einfach auf die übliche Weise miteinander bekannt gemacht, bei einem Ball oder einem Dinner?«
William schüttelte den Kopf. »Mary und ich waren uns einig, dass Sie beide zu eigensinnig waren, um auf unverblümtes Ehestiften freundlich zu reagieren. Die Formalitäten hätten Sie gelangweilt und das Vorgehen verärgert. Also habe ich einen anderen Plan entwickelt, um sie beide zusammenzubringen.«
»Ich bin trotzdem verärgert«, bemerkte Alex. »Sophie?«
»Oh, sehr.«
»Ja, aber es ist zu spät, nicht wahr?«, verkündete Mrs Summers
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