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Wie es Euch gefaellt, Mylady

Wie es Euch gefaellt, Mylady

Titel: Wie es Euch gefaellt, Mylady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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springen Sie auch plötzlich hinter dem Felsen hervor?“
    „Ich hielt Sie für einen Freund von mir.“
    „Und ich hielt Sie für den tollwütigen Fuchs, der letzte Nacht in den Hühnerstall eingebrochen ist.“
    „Sehe ich etwa aus wie ein tollwütiger Fuchs?“, entrüstete er sich.
    Das kecke Glitzern in ihren grauen Augen verwirrte und bezauberte ihn. Er wusste nicht, was schlimmer war: dass sie auf ihn geschossen hatte oder dass er sie trotzdem begehrte. Jedenfalls war es eine höchst befremdliche Reaktion für einen Mann, der von einer Pistolenkugel getroffen auf der Erde lag. Er richtete sich jäh auf, als sie ihm ohne Umstände das Hemd von den Schultern streifte und die Wunde untersuchte. „Sieht weniger schlimm aus, als ich befürchtete.“
    „Sie haben gut reden.“
    „Es tut mir leid.“
    Er wandte den Kopf, seine Wange berührte ihr Kinn. „Eine schöne Schulter“, sagte sie sehr leise, „verglichen mit anderen.“
    „Tatsächlich?“, fragte er mit einem gequälten Lächeln. „Natürlich bin ich keine Expertin.“
    Er starrte auf ihren Mund - rot, voll, einladend. Am Abend zuvor hatte er die Bemerkung eines jungen Mannes aufgeschnappt, der Julia Hepworth als Teufelsweib bezeichnet hatte. Allerdings in einem Ton, der nicht nach Kritik klang, sondern eher nach Bewunderung. Der Mann, der sie so genannt hatte, war vermutlich nicht von ihr niedergeschossen worden, und sie hatte sich auch nicht über ihn geworfen, um ihm das Hemd vom Leib zu reißen. Auszuschließen war es allerdings nicht. Denn nach allem, was Heath von ihr wusste, hatte sie schon einige männliche Opfer hinter sich gelassen.
    „Muss irgendwer davon erfahren?“, fragte sie unvermutet und suchte flehend seinen Blick.
    „Das kommt drauf an.“ Er hatte beschlossen, sie zu küssen. Eine junge Frau, die kaltblütig auf ihn schoss und ihm hinterher die Kleider vom Leib riss, verdiente es nicht anders. Wie entzückend sie ist, dachte er und genoss ihre köstliche Wärme.
    Ihre Hand glitt an der Knopfleiste seines Hemdes nach unten, und als ihre Fingerspitzen über seine nackte Haut strichen, durchfuhr es ihn heiß bis in die Lenden. „Worauf kommt es denn an?“, flüsterte sie, legte den Kopf in den Nacken und bedachte ihn mit einem koketten Blick, der ihn wissen ließ, dass er durchaus nicht der erste Mann war, der sie bewunderte.
    „Darauf, wie leid es Ihnen tut.“
    Ein verträumtes Lächeln umspielte ihre vollen Lippen. „Ich wurde vor Ihnen gewarnt. Sie sind ein Schwerenöter, Heath Boscastle.“
    „Zu dumm, dass niemand mich vor Ihnen gewarnt hat“, murmelte er.
    „Weil ich verwegen und ungestüm bin?“
    „Nein. Weil Sie verführerisch sind und …“
    Ein Schatten fiel über den erhitzten Wortwechsel wie ein feuchter Nebel und löschte die unsichtbaren Flammen, die zwischen ihnen züngelten. Die Chance, ihren roten Mund zu küssen, war vertan. Plötzlich setzte in Heaths Schulter ein höllisches Stechen ein. Er verzog das Gesicht. Julia sprang auf und trat ihm dabei auf die Hand. Er fluchte in sich hinein. Achtloses Frauenzimmer.
    „Ich denke, Sie werden es überleben“, stellte sie sachlich fest, während er sich das Hemd über die nackten Schultern zog.
    „Was in Gottes Namen ist passiert?“, fragte der Schatten.
    „Ich habe ihn angeschossen“, erklärte sie ohne jede Reue, die sie nach Heaths Meinung hätte verspüren müssen.
    „Was?“ Der Schatten klang schockiert. Heath erkannte Russells Stimme, der letzte Mensch, der Zeuge seiner schmachvollen Situation sein sollte. „Sie haben auf meinen besten Freund geschossen? Boscastle, gestehe auf der Stelle, was du verbrochen hast, um Miss Hepworth zu veranlassen, auf dich zu schießen?“
    Heath ritt alleine zum Haus des Gastgebers zurück, da er nicht in der Stimmung war, sich Russells hämische Bemerkungen anzuhören. Er beschloss, Julia am Abend beiseite zu nehmen und mit ihr unter vier Augen zu sprechen. Doch das war nicht nötig.
    Wenige Stunden später traf sie ihn allein in der Bibliothek an. Die Gäste waren zu einem Jagdausflug ausgeritten und wurden erst gegen Abend zurückerwartet. Nur Kinder und Gebrechliche waren im Haus geblieben.
    Heath ließ das Buch sinken, als er den Störenfried erkannte. Sein Zorn gegen sie war abgeflaut, nicht aber sein Interesse an ihr. „Sie wollen doch hoffentlich nicht wieder auf mich schießen?“, knurrte er schroffer als beabsichtigt.
    Sie fuhr herum und sah ihn mit großen Augen an. Ihre Wangen waren gerötet, das

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