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Wie Feuer im Regen

Wie Feuer im Regen

Titel: Wie Feuer im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Oliver
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darunter, aber das ist dir anscheinend egal. Sobald eine hübsche Frau in deiner Nähe ist, benimmst du dich wie ein brünftiger Pavian, DAS nenne ICH ekelhaft! Und respektlos deiner Familie gegenüber obendrein!“
    „ Das ist mein gutes Recht! Ich bin der Herr des Hauses! Unserer Familie gehört dieses Land seit Jahrhunderten und das Oberhaupt der Familie kann machen, was es will! Wir Harkdales hatten schon immer Mätressen, das ist in unserem Stand etwas ganz normales und ich verbitte mir jegliche Kritik deinerseits!“
    „ In unserem Stand?“, schnaubte, Jamie, „Ich scheiße auf unseren Stand! In welcher Zeit lebst du eigentlich?“
    „ Wie kannst du es wagen, so mit mir zu sprechen! Geh mir aus den Augen, du undankbarer Bengel!“
    „ Ausnahmsweise füge ich mich dieser Anweisung gerne.“ Er musste sich sehr beherrschen, um nicht mit der Tür zu knallen. Ein Schatten huschte in ein Zimmer während er die breite Treppe hinauf stapfte und Jamie wusste, dass einer der Bediensteten an der Tür gelauscht hatte.
    In dem riesigen Anwesen außerhalb Dublins waren eine Vielzahl von Zimmermädchen und Hausangestellten beschäftigt und es spionierte immer irgendwer. Nichts blieb unbemerkt.
    Alice und Mutter warteten bereits in seinem Zimmer.
    „ Wie ist es gelaufen?“
    Drei Paar tiefblaue Augen trafen sich und Jamie musste unwillkürlich lächeln. Niemand hätte bestreiten können, dass sie verwandt waren.
    Jamies Mutter hatte ihre klassische irische Schönheit, rabenschwarzes Haar und blaue Augen, an ihre Kinder weitergegeben. Doch während Alice und Harry über die Sanftmut ihrer Mutter verfügten, hatte James das hitzige Temperament seines Vaters geerbt. Gottlob jedoch nicht dessen Überheblichkeit und Egoismus.
    Jane Harkdale entstammte einem Adelsgeschlecht, das wesentlich älter und wohlhabender war, als das von Geoffrey Harkdale, dennoch benahm er sich wie ein Pascha und terrorisierte Familie und Bedienstete.
    Jamie setzte sich auf ein Sofa. „Was denkt ihr wohl? Entsetzlich! Er führt sich auf wie die Axt im Walde. Er hat sogar vor, Harry zu enterben.“
    „ Ich hasse ihn“, die Worte kamen aus Alices tiefstem Herzen.
    Vor sich auf dem niederen Couchtisch hatte sie ein Glas Rotwein stehen, von dem sie nun einen großen Schluck nahm.
    Ihre Mutter streichelte ihr den Rücken, „Er wird sich schon wieder beruhigen. Immerhin ist Harry der Erstgeborene und ich kann mir nicht vorstellen, dass euer Vater einen Skandal verursachen wird, indem er ihn enterbt. Außerdem würde sich dann herumsprechen, was der Grund dafür ist und das wird er um jeden Preis vermeiden wollen.“
    Nachdem er sich selbst ein Glas Wein eingegossen hatte, stand Jamie auf und trat an eines der raumhohen Fenster, die auf den Park hinaus gingen.
    Sein Zimmer war riesig, beinahe ein Saal, der im hinteren Teil ein Bett mit vier massiven Pfosten aus dunklem Holz beherbergte und im vorderen Bereich eine großzügige Sitzecke um den Kamin. Dazwischen lag noch so viel Platz, dass Jamie und Harry als Kinder heimlich Fußball auf dem Parkett gespielt hatten – so lange, bis eines Tages eine Fensterscheibe zu Bruch gegangen war…
    Draußen war es stockdunkel, aber die Beleuchtung der Veranda erhellte den mit Raureif überzogenen Rasen.
    „Ich werde nach London gehen“, sagte er leise.
    „ Was?“, Alice war entsetzt, „Aber das geht nicht! Wir brauchen dich hier! Du kannst uns nicht mit ihm alleine lassen!“
    „ Er ist doch dauernd unterwegs. Die Tage, die er hier verbringt, lassen sich an einer Hand abzählen, Alice.“ Er drehte sich um und kam zurück zur Couch. „Ich bin jetzt fünfundzwanzig und habe mein ganzes Leben hier verbracht…“
    „ Das stimmt nicht, du hast in England studiert!“
    „ Davon rede ich aber nicht. Ich bin erwachsen und will raus hier. In die Stadt!“
    Jane legte Alice beschwichtigend die Hand auf den Arm, als diese protestieren wollte.
    „Lass ihn, Kind, er hat Recht. Es ist Zeit, das Nest zu verlassen. Was hast du vor, James?“
    „ Ich dachte, ich könnte erst einmal bei Cousin Freddie wohnen.“
    „ Warum nicht in unserem Haus in Mayfair?“
    „ Vater steigt dort ab, wenn er in London ist.“
    Seine Mutter nickte. „Er wird dagegen sein, dass du gehst.“
    „Weißt du was? Das ist mir völlig egal! Er interessiert sich doch sowieso nur für sich selbst. Was wir machen ist ihm entweder gleichgültig, oder er ist dagegen. Ich habe die Nase voll von ihm. Wie er sich Harry gegenüber benommen hat,

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