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Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Titel: Wie Feuer und Eis - On Thin Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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erzählen, dass Derek viel zu heiß war, um sich ihm ohne Asbestschild zu nähern!

    »Ich dachte, du seiest ein bisschen in ihn verliebt gewesen.«
    »Was? Keine Chance. Das war keine Liebe. Es war pure Verwirrung. Der Mann würde mit einem Felsen flirten, wenn der Wimpern und Titten hätte.«
    »Hey, ich kenne solche Frauen.«
    Lily grinste. »Tust du nicht.« Matt verabredete sich nur selten. Es gab in Munroe kaum allein stehende Frauen. »Warum machst du keine Praxis in Seattle auf, oder in Boise? Irgendwo, wo es Frauen gibt?«
    »Ich bin glücklich, wo ich bin. Aber danke für den Versuch.« Er tippte ihr auf die Nase. »Angst?«
    »Nur ein Idiot hätte keine«, gab Lily zu. »Glaub mir, ich habe einen gesunden Respekt vor wilden Tieren.«
    »Ich habe Derek gemeint.«
    Sie grinste. »Ich auch.«
    »Er ist der un wildeste Mann, den ich kenne.«
    »Hast du je seine Augen gesehen, wenn er etwas haben will?«
    »Hm, nein.« Matts Mundwinkel zuckten. »Aber eines weiß ich«, sagte er. »Falls ich je in eine Zwangslage komme, wäre er der Mann, den ich hinter mir haben wollte.«
    Sie sah ihren Bruder überrascht an. Ja, Derek konnte mitunter furchtbar bedrohlich wirken. Aber das war Einbildung. »Du machst Scherze. Er ist genauso unzuverlässig wie …«
    »Sean?«
    »Ja.«
    »Falsch.«
    »Wie kannst du das sagen? Du weiß genauso gut wie ich, dass er immer, wenn man ihn braucht, auf irgendeinem exotischen Urlaubstrip ist.«
    »Nicht immer. Und wenn er nicht da ist, hat er exzellente Leute da, die ihn vertreten. Ash, Sam, Joe.«

    Lily runzelte die Stirn. »Die verfluchte Ranch gehört ihm. Er sollte da sein.«
    Der Lärmpegel war plötzlich so hoch, dass sie kaum noch die eigene Stimme hören konnte, und sie begriff, dass sie längst selber schrien, um die Menge zu übertönen. »Merk dir das für später«, schrie sie und signalisierte ihm mit der Hand, dass sie sich jetzt auf das Rennen konzentrieren wollte.
    Sie wollte Derek die nächste Woche über nicht sehen , nicht sprechen und nicht über ihn nachdenken .
    »Startnummer 14«, rief der Sprecher, bevor er den nächsten Countdown begann. Alle zwei Minuten fuhr ein neues Team zur Startlinie, die Hunde an den Leinen zerrend, die Musher auf dem Bremsbügel stehend. Die Menge drehte schier durch, feuerte die Gespanne an und klatschte in die behandschuhten Hände. Alle drängelten sich um bessere Sicht, und der Schlittenkorridor wurde ständig enger.
    »Hinsetzen, ihr Süßen«, rief Lily ihrem ungeduldigen Gespann zu, und ihr Atem kristallisierte, während sie ein letztes Mal alles prüfte. Die Vorfreude röhrte wie ein Güterzug durch ihre Adern und lief förmlich Amok. Sie gierte darauf, die Hunde in Bewegung zu setzen. »Wir sind gleich dran.«

4
    Seine Herz raste vor Aufregung, auch wenn es noch Tage dauern würde, bis er es wagen konnte, seinen Auftrag zu erledigen. Es war eine Weile her, dass er jemanden getötet hatte. Doch wenn man die moralischen Fragen erst einmal hinter sich gelassen hatte, war Töten nichts anderes als eine besonders
interessante Tätigkeit. Und eine Frau zu töten, insbesondere diese Frau, hatte einen besonders morbiden Reiz. Nicht, dass er die Wahl gehabt hätte. Entweder er brachte Lily Munroe um - oder er wurde selber beseitigt. Und er hegte nicht den geringsten Zweifel, wer von ihnen beiden gewinnen würde.
    Es musste nach einem Unfall aussehen - was nicht besonders schwierig war. Aber das hieß nicht, dass er vorher nicht noch ein bisschen Spaß haben konnte.
     
    Derek hatte sich die ersten drei Streckenabschnitte am ersten Renntag gut eingeteilt. Eineinhalb Stunden nach Knik, wo er Lily sehen konnte. Drei, vielleicht auch sechs Stunden nach Yenta Station, wo er das zweite Mal auf Lily treffen würde, dann sechs Stunden nach Skwentna, wo er anhalten, ein paar Stunden lang schlafen und ein drittes Treffen mit Lily arrangieren würde. Sie würde bis dahin zu erschöpft sein, um mit ihm zu streiten. Das war das Ziel, das er sich für die ersten vierundzwanzig Stunden gesetzt hatte.
    Aber wie, zur Hölle, sollte das klappen, fragte er sich und war quasi auf Autopilot, denn die Hunde, die allesamt von Lily trainiert worden waren, folgten wie von selbst einer unsichtbaren Spur im Schnee. Es war bitterkalt. Er hatte Lily seit mehreren Stunden nicht gesehen, aber dank des GPS wusste er exakt, wo sie war. Er fuhr weiter vor ihr her.
    Es lief angenehm und locker. Er ließ die Hunde ihr Ding machen.
    Jetzt war das Rennen wirklich im

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