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Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Titel: Wie Feuer und Eis - On Thin Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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schwarzen Cashmere-Pullovers und der Designer-Stiefel, im Stroh gewälzt und die kleinen Mädchen mit seinen großen Händen geneckt und zappelnd über sich gehalten.
    Er war so liebevoll und nett mit den Kindern umgegangen, dass Lilys Herz vor Sehnsucht geschmerzt hatte.
    Ein anderes Mal hatte er mit Eis in der Stimme einen Hilfsarbeiter zurechtgewiesen, der zu einem der Pferde grob gewesen war. Der Mann war angetrunken und streitsüchtig gewesen, und Derek hatte ihn zusammengestaucht und gefeuert, ohne auch nur die Stimme zu heben. Der Ausdruck in seinem Gesicht hatte ihr ein Frösteln über den Rücken gejagt. Sie hatte nie zuvor eine solche Unerbittlichkeit und Kälte erlebt.
    Würde sich der echte Derek Wright bitte melden?, dachte Lily trocken. Nachdem sie ihn mit den Kindern gesehen hatte, hatte sie eigentlich mehr wissen wollen. Doch sie war so schnell sie konnte nach Hause gefahren und hatte sich im Geiste für ihre Reaktion die ganze Zeit über in den Hintern getreten.
    Sie ließ die Hände in den Taschen stecken. »Nein, danke.«
    »Du willst nicht einmal wissen, was es ist?«
    »Nein, will ich nicht. Geh weg.«
    Lily sah zu, wie er mit erstaunlich zarten Handgriffen die Drähte entwirrte.

    »Das hier ist ein Headset. Ich möchte, dass du es von morgen an bis zum Ende des Rennens trägst.«
    »Verdammt, ich dachte, du bist ein kluger Junge und wüsstest, dass Mädchen lieber Juwelen bekommen als Elektronik«, säuselte Lily. Verflucht. Er war zu nah. Sein Atem roch nach dem Kaffee, den er getrunken hatte, seine Haut nach Seife und seine Hände? Was, zum Teufel, machten seine Hände da?
    »Lass das! Untersteh dich, mir die Mütze... Verdammt, es ist kalt. He! Wage es nicht, mir dieses Ding in die Haare zu stecken.« Lily schlug seine Hand weg. »Ich werde das nicht tragen!« Dereks Stimme im Ohr zu haben, das hatte ihr auf ihrer Suche nach Frieden gerade noch gefehlt! Sie zerrte sich das kleine Headset vom Kopf und stopfte es Derek in die warme Hand zurück. »Danke für deine Aufmerksamkeit, aber von Leuten, die ich nicht mag, nehme ich auch keine Geschenke an.«
    Seine Lippen zuckten. »Klemm es dir wenigstens an den Kragen. Hier, siehst du? Du brauchst es nicht einzuschalten, wenn du nicht willst. Nur für den Notfall. Bitte. Für mich.«
    »Nimm es, Schwesterlein. Ist’ne gute Idee.«
    Lily warf ihrem Stiefbruder einen erbosten Blick zu. » Du auch, Brutus? « Als Matt belämmert grinste, drehte sie sich wieder zu Derek um. »Ich mag die Stille. Dich tausend Meilen lang in mein Ohr quäken zu hören, macht mich nur verrückt.«
    »Ich habe dich nur höflich darum gebeten.«
    »Ja. Und genau das macht mich höllisch misstrauisch.«
    »Komm schon. Lily. Muss ich es erst sagen?«
    »Was sagen?«
    »Ich würde mich, falls ich Probleme mit den Hunden bekomme, verdammt viel sicherer fühlen, wenn du in der Nähe wärst.«

    Sie musterte ihn argwöhnisch. Er schien es ernst zu meinen. Und er galt schließlich noch als Neuling. »Okay«, sagte sie wider besseres Wissen. »Zeig mir, wie es funktioniert, und ich stecke es in meine Ta...«
    »Du klemmst es an den Kragen. So.« Seine Hand streifte ihren Hals, was Lily von den Fußsohlen bis in die Haarspitzen erzittern ließ. Er klippte das kleine Mikrofon an ihren Kragen, dann gab er ihr die weißgraue Pelzmütze zurück. Sie setzte sie auf und starrte seinen Rücken an, als er durch die Menge davonschlenderte.
    »Wow! Das war eine interesante Unterhaltung«, sagte Matt und betrachtete sie neugierig. »Was war los?«
    Lily schlug sich die Mordgedanken aus dem Kopf und zuckte die Achseln. »Das war einfach nur Derek.«
    »Hast du dich je gefragt, was wohl passiert wäre«, fragte Matt, »wenn du Derek genommen hättest statt Sean?«
    »Nein.« Es war Jahre her, dass sie diese Entscheidung getroffen hatte. Und wenn sie je daran gedacht hatte - beiläufig, kurz, flüchtig - war sie immer erleichtert darüber gewesen, sich nicht weiter mit Derek getroffen zu haben. Sicher, Sean war nicht perfekt gewesen - nicht auf lange Sicht. Aber Derek hatte auch seine Macken. Halt andere Macken.
    »Er ist viel zu reich, für meinen Geschmack«, sagte Lily.
    »Am Reichsein ist doch nichts verkehrt.«
    »Aber nicht so reich«, beharrte Lily. »Reich wie zu viel dunkle Schokolade auf einmal, reich wie zu viele Wolldecken in einer kalten Nacht, reich wie...«
    Matt runzelte die Augenbrauen und verdrehte dabei amüsiert die Augen.
    Zum Teufel, sie würde ihrem Bruder doch wohl nicht

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