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Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Titel: Wie Feuer und Eis - On Thin Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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werden und routiniert um die Bäume herumkurven. Die Schneeflocken erschwerten die Sicht. Einmal sah sie ihn, dann wieder nicht. Frustrierend und zum Verrücktwerden.
    Freund?
    Oder Feind?
    Die Dämmerung machte die Sicht nicht leichter. Möglicherweise, wenn auch unwahrscheinlich, war es einer der ehrenamtlichen Iditarod-Helfer. Wenn es jemand vom Rennteam gewesen wäre, hätte er sich auf der markierten Strecke befunden, nicht hoch oben in den Bäumen. Abgesehen davon, war zu dieser frühen Morgenstunde niemand zwischen den Kontrollpunkten unterwegs.
    Nein. Es war niemand, der mit dem Rennen zu tun hatte.
    Die Frage war, war es der Schütze oder jemand anderes? Sie drückte sich flach auf den Fels und wartete, bis er näher war.
     
    Wo, zur Hölle, war Lily? Derek fuhr auf der Polaris den Hang hinunter und konnte den Lagerplatz sehen. Das Feuer glühte durch das schattige Grau der nun dicht fallenden Flocken. Das Zelt war abgebaut. Die Hunde bellten aufgeregt. Er suchte mit den Augen die Umgebung ab. Keine Spur von Lily. Plötzlich würde ihm klar, dass er das Headset in die Tasche gesteckt hatte. Verdammt. Unklug. Bis er das Ding wieder im Ohr hatte, war er schon unten beim Camp. Hatte der Bastard noch einen Komplizen? Er gab Gas und fuhr direkt auf die Mitte der Lichtung zu, den Kopf voller grässlicher Bilder.
    Beeilung. Beeilung. Beeilung.
     
    Die Hunde bellten wie verrückt. Lily sah das Schneemobil näher kommen, und das Herz schlug ihr bis zum Hals. Es raste
den Hügel hinunter und kam direkt auf den Lagerplatz zu. Sie hob das Gewehr an und versuchte, einen Schuss abzugeben. Nur einen kleinen Warnschuss, den Derek, wo immer er war, hören würde.
    Das Gewehr klickerte.
    Oh, verdammt! Defekt.
     
    Das Schneemobil flog heran, und Lily versuchte, das Gesicht des Mannes zu erkennen. Sie konnte ihn nicht identifizieren. Seine Jacke ähnelte viel zu sehr den Jacken, wie sie hier Dutzende von Männern trugen, Derek eingeschlossen. Mütze, Schneebrille und Schal verdeckten sein Gesicht.
    Inzwischen war er ohnehin viel zu nah für einen Warnschuss.
    Lily schwang das Gewehr wie eine Keule. Der Mann stürzte getroffen von der Maschine wie ein Fels. Das Schneemobil fuhr weiter. Zum Ufer hinunter, Wumm, Wumm, Wumm. Dann schlitterte es mit ohrenbetäubendem Kreischen auf der Seite liegend über den Fluss.
    Lily sprang vom Felsen und ging zu dem auf dem Rücken liegenden Mann.
    Er rührte sich nicht, aber sie war vorsichtig, hatte das Gewehr erhoben, um ihm den nächsten ordentlichen Schlag zu verpassen, falls er gefährlich aussah und sich bewegte.
    Oh, verdammt … »Derek?«
    Die Augen hinter der Brille waren geschlossen, das Gesicht leichenblass. Doch unter dem Auge befand sich ein hellroter blutender Riss, der Lily neben ihm auf dem Schnee auf die Knie fallen ließ. »Oh, mein Gott, Derek. Es tut mir so Leid. Wach auf. Bitte, wach auf.
    Er war kalt. »Wach auf, und schrei mich an, ja?«
    Nach ein paar Minuten wurde ihr klar, dass er nicht allzu
bald mit ihr plaudern würde. Lily lief zu den Hunden und schirrte Arrow und Melba aus.
    Mit Hilfe der Hunde gelang es ihr, Derek auf eine Isomatte zu rollen und zum Feuer zu schleifen.
    Schwitzend suchte sie in Dereks Sachen nach der Erste-Hilfe-Ausrüstung und rollte den Schlafsack, den sie gerade zusammengepackt hatte, wieder aus. Verdammt. Sie wünschte, das Zelt hätte noch gestanden, denn der Schnee wirbelte jetzt wild um sie herum.
    Sie zog den Reißverschluss des Schlafsacks auf. Mit viel Gekeuche, Geschnaufe und Gefluche gelang es ihr schließlich, neunzig Kilo solide Muskelmasse auf und in den Schlafsack zu rollen. Dann zog sie den Sack bis unter sein Kinn zu.
    Er hatte sich immer noch nicht bewegt. Nicht gut.
    Sie nahm ihm vorsichtig die zersprungene Schneebrille ab und zuckte zusammen, als sie sein Gesicht betrachtete. Glücklicherweise hatte die Blutung fast aufgehört. Aber Augenbraue und Augenlid waren bereits verfärbt und angeschwollen. Er würde ein höllisches Veilchen und monströse Kopfschmerzen bekommen. Lily war schlecht, als sie die Wunde säuberte und ein Pflaster zur Hand nahm.
    Sie hörte ein leises Summen, hielt inne und lauschte, das Herz bis zum Halse pochend. Was …?
    Das Butterfly-Pflaster auf dem Finger klebend, sah sie sich nach dem eigenartigen Geräusch um.
    Eine Telefon? Niemals. Es summte wieder.
    Sie beäugte ihren Patienten, tastete ihn ab, bis ihre Finger auf das kleine Telefon in seiner obersten Tasche stießen. »Also, das glaube

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