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Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Titel: Wie Feuer und Eis - On Thin Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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ziemlich in der Scheiße. Ich habe gute und schlechte Neuigkeiten.«
    Darius’ Kunstpause erregte Dereks vollste Aufmerksamkeit. »Fang mit den guten an«, sagte er trocken, griff nach den Ibuprofen-Tabletten, die Lily ihm hinhielt, und schluckte sie mit etwas Wasser. »Ich könnte welche gebrauchen.«
    Sie runzelte die Stirn und fragte ihn lautlos: »Was ist los? Ist es wegen der Hochzeit deines Vaters?«

    Derek hatte fast schon vergessen, dass sein Vater demnächst in seinem Haus heiraten wollte. Er schüttelte den Kopf, und alles tanzte vor seinen Augen. Er bedeutete Lily mit der Hand, ihm einen Becher Kaffee zu geben. Die Kanne hing dampfend ein Stück weit entfernt über dem Feuer.
    Lily grummelte, weil er ihre Frage nicht zufriedenstellend beantwortet hatte, und ging den Kaffee holen. Der Anblick ihres spektakulären Hinterteils wäre um vieles besser gewesen, hätte Derek ihn mit beiden Augen genießen können. Aber dummerweise pochte sein linkes Auge nicht nur lästig, sondern war obendrein zugeschwollen.
    »Auf den Satellitenbildern des Norton Sounds sind mehrere große Schiffe zu sehen, wo keine sein sollten«, teilte Dare ihm mit. »Und falls du dich vor deiner Abreise nicht hinreichend mit Geografie beschäftigt haben solltest, wie das jeder brave kleine Pfadfinder tun sollte: Der Sund ist der dicke blaue Fleck auf der linken Seite deiner guten alten Landkarte, eine Bucht an der Beringsee. Die Koordinaten, an denen die verdammte Scheiße steigen soll, sind: vierundsechzig Grad nördliche Breite, einhundertdreiundsechzig Grad westliche Länge. Nome, wo du eh hin wolltest, liegt auf dem nördlichen Ufer, und der Yukon fließt von Süden her in den Sund. Konntest du mir soweit folgen?«
    »Alles klar.« Danke , bedeutete er Lily, die mit zwei Bechern Kaffee zurückkam, ihm einen reichte und sich im Schneidersitz auf das Fußende des Schlafsacks setzte.
    Sie sah so verflucht süß aus mit der kleinen Falte zwischen den beredten Augen, dass er ihr eine Kusshand zuwarf. Ihre finstere Miene legte sich ein bisschen, und sie lächelte widerwillig.
    »Gelten Geografiestunden jetzt schon als gute Neuigkeiten?«, fragte Derek »In Biologie war ich übrigens viel besser.«

    »Ich bin sicher, das warst du. Nein. Die gute Nachricht ist, dass wir die Zielkoordinaten haben.«
    »Vierundsechzig Grad nördliche Breite, einhundertdreiundsechzig Grad westliche Länge. Verstanden. Und unsere Freunde machen was mit wem?«
    »Unsere Freunde planen, eine schmutzige Bombe zu zünden. Eine sehr große, sehr schmutzige Bombe, die nicht nur Fluss und Bucht böse in Mitleidenschaft ziehen wird, sondern auch Onkel Sams hochgeheimes Frühwarnsystem nördlich von Nome mitnehmen wird. Nicht, dass wir irgendwas davon wüssten, dass sich da oben eine geheime Anlage befindet, aber wenn wir es wüssten - was wir nicht tun -, dann ist sie das Ziel und wird weggepustet.«
    »Genau wie die Menschen, die da oben leben«, setzte Derek sachlich hinzu. »Das hört sich für mich nach furchtbaren guten Nachrichten an.«
    »Mann, Derek, die gute Nachricht ist, dass wir die Info haben. Die schlechte Nachricht ist, dass eine mächtige Unwetterfront aufzieht«, fuhr Darius fort. »Unmöglich, während der nächsten zirka sechzehn Stunden Flugzeuge reinzuschicken. Du , mein guter, Hunde liebender Freund, bist auf dem Landweg dazu in der Lage.«
    »Jesus.« Es war ein Gebet.

16
    Lily hatte nicht die leiseste Ahnung, mit wem Derek sprach, aber er sah grimmig aus und hatte einen angespannten Zug um den Mund. Sie hatte genug davon, sich über die mysteriösen Anrufe den Kopf zu zerbrechen. Sie wollte Antworten.

    Sie zuckte zusammen, als Derek mit dem Finger ihre Wange berührte, und vergaß das rätselhafte Telefongespräch für einen Moment. O Gott, sie hatte ihn geschlagen . Dass es unabsichtlich passiert war, machte es auch nicht besser. Es reichte, sein armes Gesicht zu sehen, schon verknotete sich ihr Magen. Sein linkes Auge war komplett zugeschwollen, sein Gesicht war schwarz und blau, ganz zu schweigen von den anderen prachtvollen Farben zwischen Augenbraue und Wangenknochen.
    Ihr war entsetzlich zumute, während sie den dampfenden Kaffeebecher absetzte, einen frischen Socken aus der Tasche zog und ihn mit Schnee füllte.
    »Aber sorg dafür, dass sie am nächsten Kontrollpunkt mein Frachtgut abholen«, insistierte Derek und hörte wieder zu. »Die kostbarste Fracht, die ich je habe transportieren lassen. Ihr werdet sie ordnungsgemäß packen und

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