Wie gut, dass es dich gibt!
geworfen habe, und ich entschuldige mich von ganzem Herzen dafür. Es tut mir leid, Crissy. Und das meine ich wirklich.“
Sie blickte ihn lange an, dann schaute sie auf ihren Kaffee. „So einfach ist es nicht, Josh. Ich weiß, ich sollte deine Entschuldigung annehmen und alles vergessen. Aber das wäre eine Lüge. Was du gesagt hast, war gemein, und ich finde es furchtbar, dass du so etwas überhaupt denken konntest.“
„Tu ich ja nicht. Meine Reaktion hatte überhaupt nichts mit dir zu tun, sondern nur mit meiner Vergangenheit. Mit meinen Problemen mit Stacey. Es ist alles über mich hereingebrochen.“
Sie hob den Kopf und sah ihn an. „Genau da liegst du falsch. Alle diese Dinge haben etwas mit mir zu tun. Deine Vergangenheit macht dich zu dem Mann, der du heute bist.“
Sie hatte recht.
„Ich kann meine Vergangenheit nicht ändern, aber ich kann lernen, besser damit umzugehen“, erklärte er. „Und zu deiner Schwangerschaft selbst: Ich weiß, dass wir beide die Verantwortung dafür tragen. Keiner von uns hat sich Gedanken über Verhütung gemacht. Jetzt hat das Konsequenzen, und ich bin bereit, meinen Teil davon zu tragen.“
Sie setzte den Becher ab. „Es sind keine puren Konsequenzen. Hier geht es um ein Leben. In acht Monaten werden wir ein Baby haben. Entweder bist du richtig dabei oder gar nicht. Falls du mich glauben machen willst, dass du überhaupt Interesse an dem Kind hast, dann musst du schon ein wenig mehr Einsatz zeigen.“
Wut stieg in ihm auf. Was zum Teufel wollte sie von ihm? Er war zu ihr gekommen und hatte sich entschuldigt. Und er hatte es auch so gemeint. Jedes einzelne Wort. Er war bereit zuzugeben, dass er sich falsch verhalten hatte, dass sie jetzt ein Baby erwarteten, und er wollte am Leben des Babys teilhaben.
„Das ist ein großer Schritt für mich“, sagte er bedächtig und versuchte, seinen Ärger zu zügeln. „Ich wollte nie Kinder, habe nie daran gedacht. Auf einmal ist alles anders. Ich gebe mein Bestes, mit dieser neuen Situation klarzukommen. Es gibt genug Männer, die hätten das nicht einmal versucht. Ich verdiene zumindest ein bisschen Anerkennung dafür, dass ich hergekommen bin.“
Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Oh, natürlich. Ich rechne es dir sehr hoch an, dass du da bist. Was für ein fantastischer Mann du doch bist. Der wunderbare Dr. Josh Daniels lässt sich bei mir sehen. Wenn du mir vorher Bescheid gegeben hättest, hätte ich noch eine Band organisieren können.“
Ihre Worte trafen ihn hart, und er hätte am liebsten in gleicher Weise zurückgeschlagen. Aber instinktiv wusste er, dass das nicht gut gehen würde. Deshalb suchte er nach Worten, um sich besser verständlich zu machen.
Aber noch bevor er den Mund öffnen konnte, sagte sie: „Ich werde jetzt wahrscheinlich Probleme kriegen, aber das ist mir auch egal. Ich will die Wahrheit, Josh. Es ist mir egal, ob sie wehtut. Geh einfach nach deinem Bauchgefühl. Bist du sicher, dass du nie Kinder wolltest, oder hast du das entschieden, nachdem du Stacey kennengelernt und herausgefunden hast, dass sie keine bekommen konnte? War es deine eigene Entscheidung, oder wolltest du nur, dass sie sich deswegen nicht schlecht fühlt?“
Die Frage traf ihn mit voller Wucht. Er schaffte es gerade noch, aufrecht stehen zu bleiben und das Bedürfnis zu unterdrücken, alles zu leugnen. Dann sagte er aufrichtig: „Ich weiß es nicht.“
Verblüfft starrte Crissy ihn an. „Ich schätze deine Ehrlichkeit“, flüsterte sie schließlich. „Ich hätte nie gedacht, dass du das sagst.“
„Ich auch nicht. Schade, dass die Band nicht hier ist. Jetzt wäre es Zeit, ein Lied anzustimmen.“
Sie zuckte zusammen. „Tut mir leid. Ich werde ein wenig sarkastisch, wenn ich sauer bin. Und ich vermisse meine tägliche Dosis Koffein.“
„Kann ich mir vorstellen.“
„Mit mir ein Kind zu haben, hat überhaupt nichts mit Stacey zu tun“, sagte sie. „Hat sie wirklich von dir erwartet, nach ihrem Tod nicht weiterzuleben? Es ist jetzt vier Jahre her. Darfst du nicht endlich dein Leben genießen?“
„Es ist nicht so einfach“, antwortete er.
„Was würde es einfacher machen?“, fragte Crissy. „Soll die ganze Welt zum Stillstand kommen, weil sie gestorben ist? Soll ich dafür bezahlen, dass ich am Leben bin? Soll ich alles aufgeben, was ich liebe?“
„Natürlich nicht.“
„Warum solltest du es dann tun?“
Interessante Frage, dachte er grimmig. Nur schade, dass er darauf keine Antwort
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